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Es werden Posts vom 2014 angezeigt.

GOD JUL!

Wir wünschen allen unseren Freunden und Verwandten, Mitbetern, -kämpfern und -trägern, unseren Bloglesern - bekannt oder unbekannt - ein wunderschönes, harmonisches und ruhiges Weihnachtsfest sowie ein gesundes und bedeutungsvolles neues Jahr 2015! Und nie vergessen: Jesus is the reason for the season! 

Ich liebe den Herrn

Ich liebe meinen Herrn. Ich liebe ihn wirklich. Er hat mein Leben auf eine Weise geführt und gestaltet, wie ich es zu Beginn meiner Reise mit ihm nicht zu träumen gewagt hätte. Deshalb stört es mich dieses Jahr auch mehr als sonst, wenn " Joy to the world, the Lord has come " aus allen Kaufhauslautsprechern tönt. Wenn er vermarktet wird und Kassen klingeln lassen soll. Wenn das Unbegreifliche der Menschwerdung vor den Konsumkarren gespannt wird. Vielleicht will deshalb dieses Jahr auch keine typische Weihnachtsstimmung in mir aufkommen. Weil mir so viel an Weihnachten verdreht vorkommt in einer Welt, die Jesus aggressiv verleugnet außer zur Weihnachtszeit, wo er gut genug ist zur Steigerung des Umsatzes. Und nur dazu. Gefühlsduselige Weihnacht zum Doping des Kunden. Wir Christen sind nicht völlig unschuldig daran. Wir haben die Gefühlsduslei erfunden, wenn auch aus gutem Grund. Doch vieles haben wir unnötig verduselt. Zum Beispiel durch unser romantisches Krippenbild. Ein B

Verdammt in alle Einsamkeit

"Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen - woher kommt mir Hilfe?" Ein uraltes, brandaktuelles Gebet aus Psalm 121. Manchmal hat man Offenbarungsaugenblicke. Wo Schuppen aus den Augen fallen und plötzlich alles klar wird, was man schon lange zu wissen dachte. Heute vor einer Woche war mir ein solches Erlebnis vergönnt. Vor Beginn unseres Teamtreffens hatte ich eins unserer CA-Projekte in Frankreich besucht; eine Arbeit, die sich auf das Zentrum einer mittelgroßen Stadt konzentriert, welches stark von nordafrikanischen Einwanderern bevölkert ist. Wir sprachen über die orientalische Hochzeit, die eine Woche vorher gefeiert wurde. Über Kulturen und Kulturunterschiede. Mit am Tisch saß eine Person von der anderen Seite des Mittelmeeres, welche nun zu Jesus gefunden hat. Alle waren auch sehr neugierig, wie es in Schweden ist, wie man Gemeinde ganz dort oben im Norden baut. Ich erzählte von der Schönheit des Landes, aber auch von der Geduld, die man braucht, um Beziehungen zu

...fertig, LOS!

Dienstage sind immer gelb, Überschriften immer blau. Von zwanzig nach dreißig geht's die Treppe runter, von dreißig bis Hundert einen Hügel rauf. E-Gitarrenklänge sind wie Eiszapfen, Flötentöne fliegende Untertassen. Ich denke in Farben und Formen und kann nicht anders. Entspechend wurde diese Woche auch das Zimmer tapeziert, in dem sich das Leitungsteam von Dienstag bis Freitag traf: Farben, Formen, Post-it-Zettel. Nix, keine Idee, kein Gedanke darf verloren gehen. Casper, das freundliche Gespenst? Paintballschneemann? Die Diskussion über meine "Kunst" wurde zum meistkommentierten Facebook-Post in der CA-Geschichte... Natürlich ging auch diese Reise nicht ohne Probleme. Diesmal fielen gleich zwei Flugzeuge aus, was mich erst mit enormer Verspätung ankommen ließ. (Derzeit liegt mein Durchschnitt bei einem defekten Flugzeug pro Reise für CA.) Vor dem Teamtreffen besuchte ich eines unserer Projekte in der Nähe, und auf der Rückfahrt wurde ich auf der Autobahn von zwe

Thanksgiving 2014

Der Trend geht weiter: Thanksgiving ist und bleibt H2Os beliebteste Veranstaltung. Schon letztes Jahr konnte man nur nach verbindlicher Anmeldung teilnehmen, weil die Anzahl Plätze auf 50 begrenzt werden musste. Dieses Jahr konnten wir auf 55 erhöhen, doch wir hätten locker doppelt so viele Anmeldungen entgegennehmen können, wenn Logistik und Vorbereitungen es nur zuließen. Ein traditionelles Thanksgiving mit allen klassischen Gerichten aus Originalzutaten bereitet man nämlich nicht mal eben mit links vor. Das H2O-Team arbeitet viele, viele Stunden in ihren Küchen. Meine Söhne und ich hatten einige Schwierigkeiten, die Festtafel so zu möblieren, dass alle locker Platz, das Buffet und die nötigen Ausgänge finden. Vier ganze Truthähne haben wir verspeist samt ihrer separat zubereiteten, besonderen Füllung, sowie weitere Beilagen wie z.B. Süßkartoffeln, Maissoße oder den klassischen Pumkin-Pie als Nachspeise. Als besonderer Höhepunkt wird aber von allen Gästen die Danksagungsrunde erlebt.

Zurück aus dem ̶w̶̶i̶̶l̶̶d̶̶e̶̶n̶ kalten Westen

Bedeutungsvolle Begegnungen scheinen bei mir oft mit Hindernissen zu beginnen. 2005 zum Beispiel, auf dem Weg zu meinem allerersten Vorstellungsgespräch bei CA ging z.B. die Lok des Zuges kaputt - 20 Meter bevor ich am Bahnsteig in Eitensheim einsteigen konnte. Der Herr hat mich anderweitig ans Ziel gebracht. Vergangenen Donnerstag wurde ich in Amsterdam während des Boardings zum Delta-Flug aus der Warteschlange gerufen - man lasse mich nicht mitfliegen und habe bereits veranlasst, mein Gepäck wieder zu entladen. Ich habe nämlich kein gültiges Visum für die Vereinigten Staaten. Dank Gottes Gnade kam ich dennoch am selben Tag an meinem Ziel an, wenn auch verspätet und mit Umwegen - und ohne Gepäck. Für mich sind solche Dinge mittlerweile Hinweise, dass das Bevorstehene irgendwie bedeutungsvoll sein muss. Work in progress: Mission auf vier Erdteilen War es auch. Ein ganzes langes Wochenende traf sich das Global Advancement Team im klirrend kalten Minnesota. Ein großzügiger CA-Unter

Vier Gründe, warum die Bibel hilft, das Leben in Balance zu halten

Auf dem letzten Halbmarathon, den ich laufen konnte, kamen in regelmäßigen Abständen beschilderte Stationen mit folgender großen Aufschrift: " Gib auf. Hier. Wir fahren dich kostenlos zum Ziel. " Das waren Taxiunternehmen, welche Absprachen mit dem Marathonveranstalter hatten, dass alle Läufer, die nicht mehr können oder wollen, kostenlos zurückgefahren werden. Das Leben ist auch ein Marathon, der Training und Disziplin erfordert. Oft genug kommen wir an Stationen vorbei, an denen man aufgeben möchte. Doch sitzt man erst mal im Taxi, geht es einem selten besser - wäre es nicht viel schöner gewesen, das Ziel auf eigenen Beinen zu erreichen? Die letzten Monate waren eine beachtliche Steigung auf meinem Lebensmarathon. Viele Menschen, viele Eindrücke, viele Reisen, viel Information, viel Organisatorisches, viele Erwartungen, viele Herausforderungen, viel Unterschiedliches. Manchmal ist es mehr, als mein Hirn eigentlich verarbeiten kann. Luther sagte: "Wer viel arbeitet, m

Team Fortschritt

Jede größere Firma, die mit der Zeit mithalten will, braucht Entwickler - Leute, die Neues entwickeln und Bestehendes weiterentwickeln. Wer stehen bleibt, geht rückwärts. Bei CA haben wir pro Kontinent, auf dem CA aktiv ist, eine "Entwicklungsabteilung"; meine offizielle Rollenbezeichnung ist zum Beispiel " European Advancement Team Leader " - frei übersetzt Entwicklungsleiter Europa. Das finde ich persönlich sehr gut, denn es drückt aus, dass der Schwerpunnkt eher auf der Entwicklung in die Zukunft als auf die Verwaltung des Bestehenden liegt (welche natürlich auch wichtig ist), doch mit strategisch-prophetischer Vorausplanung bin ich mehr in meinem Element. In dieser Rolle bin ich außerdem zusammen mit den Leitern anderer Kontinente automatisch Teil des Global Advancement Teams . Und als solches treffen wir uns soeben. Wir werden uns dieses Wochenende über Erfahrungen in unseren Regionen austauschen und überlegen, wie wir CA weiterentwickeln können. Dazu brauchen

Jammert nicht. Betet Gott an, nicht den Menschen

Mein gestriger, etwas physkalisch anmutender Beschreibungsversuch der Größe Gottes kann helfen, unseren Blick auf die Bibel zu kalibrieren und in vielen Texten das zu sehen, worauf es wirklich ankommt. Zum Beispiel Epheser 1.   " Gelobt sei Gott , der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund geleg t war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten; in seiner Liebe hat er uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Lob seiner herrlichen Gnade , mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten. In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade, die er uns reichlich hat widerfahren lassen in aller Weisheit und Klugheit. Denn Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus

So groß ist der Herr

Foto: NASA Unsere Zeit ist das perfekte Milieu zum Egoismuszüchten. Er wächst und gedeiht prima in allen Ritzen des Lebens. Spiritualität ist keine Ausnahme, ist nicht auch Glaubensleben dazu da, dem Ich-Mir-Mein-Mich zu dienen? Gott dient uns - so wahr das auch ist, es ist nur die halbe Wahrheit. Unsere zeitgenössische Blindheit für die ganze Wahrheit schließe ich aus einem Sammelsorium aus Beobachtungen, Berichten und Gesprächen. Da sind zum Beispiel Menschen, die nicht (mehr) an Gott glauben wollen, weil ihnen das Leben nicht perfekt genug ist. Oder Christen, die an ihrem Glauben verzweifeln, weil Gott ihnen gewisse Bitten nicht erfüllt. Und nicht zuletzt gibt es Aufgeklärte, die sich für unschlagbar gut im Argumentieren halten, wenn sie die "Hölle" zum mittelalterlichen Märchen degradieren und hinzufügen, sie würden Gott, sollten sie ihm wider Erwarten denn doch einmal begegnen, gehörig den Marsch blasen angesichts der Hölle, die er hier schon auf Erden zulässt.

In der Ruhe liegt die Kraft

Busfahrten, Flugzeiten, Hundespaziergänge - ich brauche diese Zeiten zum Nachdenken All die Eindrücke und Gesprächsthemen wollen verarbeitet werden. Viele gute Leiter sind introvertierte Menschen, sagt Susan Cain, Autorin des Buches "Quiet". Ich muss die leise Stimme in mir hören können, und das geht nur in der Stille der Abgeschiedenheit. Aus diesem Grunde habe ich mein Facebook-App vom Handy geschmissen, um nicht mit noch mehr völlig überflüssiger Information zugemüllt zu werden. Es macht großen Spaß, all die neuen Leute und all die alten Bekannten nicht nur online, sondern in Fleisch und Blut (wieder) zu treffen, deren Lebenswelten sehen, riechen schmecken; persönliche Erfahrungen austauschen, ausloten, wo man sich einig ist und wo nicht. Man hört, sieht, fühlt und lernt. Jede Begegnung ein Puzzelsteinchen. Jedes einzelne will in die Hand genommen, angesehen, gedreht und gewendet werden um herausfinden zu können, ob es einen Beitrag zur Antwort auf die große Frage leiste

På resande fot...

... was soviel heiß wie "reisenden Fußes" - was mein derzeitiges Leben recht gut beschreibt. Gestern Abend erst von einer sehr kurzen Bayerntournee zurückgekehrt, die mich nach München, Garmisch-Partenkirchen, Murnau und Fürstenfeldbruck geführt hat, so sitze ich heute schon wieder im Zug nach Örebro, wo die ALT-Jahrgänge 3 und 4 einige gemeinsame Tage haben und ich an der Reihe bin, sie dort etwas zu betreuen. Soll das heißen, dass ich mich erst Freitag wieder meiner "normalen" Arbeit widmen kann? Nein. Alle unnormalen Arbeitszeiten sind ziemlich normal für mich im Moment. Jetzt gerade schreibe ich zum Beispiel einen Blogeintrag aus dem Zug - in Schweden gehört nämlich freies WiFi in die Eisenbahn. Übrigens, in Estland wird landesweites freies WiFi als so etwas wie ein Menschenrecht angesehen, wie ich neulich lernte. Schön für mich - so kann jede öffentliche Sitzgruppe zum Büro für mich werden. Außer in gewissen zentraleuropäischen Ländern. Die hinken doch noch etw

Madrid

Madrid ist wichtig für CA. Hier startete 2002 unsere erste Gemeindegründung namens Mountain View, eine englischprachige, internationale, eher klassisch-traditionelle Gemeinde. 2006 gründete Mountain View ihre Tochtergemeinde Oasis direkt am Plaza del Sol, dem Zentrum der iberischen Halbinsel. 2009 wuchs aus Oasis ein neues Gründungsprojekt im Stadtteil Malasaña, eine rein spanische Hausgemeinde namens Decoupage. Vergangenen Dienstag hatte ich das Vorrecht, bei einer historischen Decoupageversammlung dabei sein zu dürfen: Der letzte Abend als eine Gruppe, man ist aus den Räumen herausgewachsen und fortan gibt es zwei Decoupagegruppen. Das Maß ist voll: Auf dem Bild ist kaum zu sehen, dass der Raum aus allen Nähten platzte Genauso stellen wir uns Gemeindegründung vor: Gemeinden gründen, die Gemeinden gründen welche Gemeinden gründen. Dabei gibt es kein fertiges Modell, wie die Gemeinden auszusehen haben. Der Unterschied zwischen Mountain View als internationale, eher konservativ

Dem Herrn geweiht

Ich habe eine ungewöhnliche Angewohnheit. Jedes Mal, wenn mir etwas Wertvolles zu Eigen wird, möchte ich zum Ausdruck bringen, dass mein ganzes Leben allein Jesus gehört - und damit auch alles, was ich "besitze". Bevor ich etwas regelmäßig beginne zu benutzen, suche ich förmlich nach simplen, kreativen Wegen, wie dieser Gegenstand symbolisch "dem Herrn geweiht" werden kann. So kann es sein, dass die erste Fahrt mit einem neuen Auto ein Kartontransport für einen Freund wird, der gerade umzieht. Oder ein Psalm, welcher die erste Seite aus einem neuen Drucker ziert. Diese Angewohnheit war mir umso wichtiger, als der Herr begonnen hat, mir auf wundersame Weise die wichtigsten Teile meiner verlorenen Ausrüstung zu ersetzen.Wie schon erwähnt, zwei Objektive und ein neuer Rucksack - gleiches Modell wie das geklaute. Vom Ersparten war außerdem ein neuer Laptop drin. Und von einem Rest auf dem Angered Media Konto sowie einer Anleihe war es nun sogar möglich, die erste Kame

Wieder online

Nach fast drei Wochen ohne geeigneten Computer war ich nun mehr oder weniger gezwungen, einen neuen zu kaufen, denn die Aufgaben häufen sich nur so an. Nächste Woche zum Beispiel ist CA's Kandidatenkurs namens ENGAGE - eine ganze Gruppe neuer Bewerber aus aller Welt wird CA persönlich kennenlernen und wir sie - hinterher werden wir entscheiden, ob wir wohl zusammenpassen. Zum ersten Mal wird auch ein Schwede dabeisein, der mich irgendwann mal auf einem Vortrag gehört hat und sich daraufhin kurzerhand bei CA beworben hat. Obwohl ich selbst mit dem Auswahlverfahren direkt nichts zu tun habe, werde ich doch dabei sein, zwei Lehreinheiten über Missionstheologie halten, CA repräsentieren und mir selbst einen Eindruck machen. Wird in jedem Fall sehr interessant werden! Eina andere Aufgabe, die sich ohne Skype nur schwer lösen lässt, ist die Bildung eines Europaleitungsteams, welches mit mir zusammenarbeiten wird. Wenn der Herr will, werden wir leben und Anfang Dezember ein erstes persö

Des Teufels Horror

Theoretisch-theologisch wissen wir alle, dass Satan eine rücksichtslose Niederlage erlitt, als Christus nach seiner unschuldigen Hinrichtung gesund, siegreich und quicklebendig wieder aus dem Grab spazierte. Wir wissen auch, dass die Tage des Widersachers gezählt sind, bis ihm eines Tages endlich und endgültig das Handwerk gelegt werden wird. Rein praktisch ist es aber doch immer wieder erstaunlich mitzubekommen, dass nicht wir es sind, denen es bei möglichen Begegnungen mit dem Reich des Düstren gruselt. Im Gegenteil. Den Teufel packt das schiere Entsetzen allein beim Gedanken an uns, die Gemeinde. Warum? Weil wir die derzeit einzige irdische Verkörperung seines Todfeindes sind, dem er chancenlos und schmachvoll unterlegen ist. Jeder geistreiche Schachzug der Gemeinde wird zu einem Andenken seiner Schlappe, zum schmerzhaften Stich in der unheilbaren, tödlichen Wunde, die Jesus ihm damals geschlagen hat und die seither brennend vor sich hin eitert. Nicht uns, den Teufel schaudert

Dieser irreale Augenblick...

... wo du nicht weißt, ob das jetzt echt ist, ob du verwirrt bist oder nicht. Ich war auf der Heimreise vom internationalen M4-Treffen für Gemeindegründer, zu dem ich die Ehre hatte, nach Tallinn eingeladen worden zu sein und dort u.a. Dietrich Schindler zu treffen. Am Stockholmer Flughafen Arlanda begann jedoch das Chaos, weil ein Unfall auf der Zugstrecke passiert war und nun alle Reisenden mit Bus und Taxi in die Stadt mussten. Ein chaotischer Ameisenhaufen aus ewig langen Menschenschlangen, fluchend, verzweifelt, geduldig, alle darauf wartend, endlich mitgenommen zu werden. In allerletzer Minute erreichte ich schließlich den allerletzten Zug nach Göteborg, sonst hätte ich wohl eine Nacht als Obdachloser auf dem Bahnhof verbringen müssen. Erschöpft legte ich mein Gepäck erstmal ins Gepäcknetz, ließ ich mich auf meinen Gangplatz fallen und dachte: "Wenn ich gleich meinen Sitznachbar wieder reinlassen muss, stelle ich meinen Rucksack zwischen die Beine, hol das Buch raus und le

Misserfolg höchstwahrscheinlich

"Erfolg ist die Fähigkeit, von Misserfolg zu Misserfolg zu gehen, ohne die Begeisterung zu verlieren" soll Winston Churchill angeblich gesagt haben. Das passt voll zum heute in der SZ veröffentlichten Interview mit Technikhistoriker Bauer . "80-90% aller Innovationsversuche scheitern" sagt der Stuttarter Professor und fügt hinzu, dass es ohne solche vermeintlichen Misserfolge überhaupt gar keine Innovation gäbe. Eine kluge Einsicht und gleichzeitig eine Ermutigung zum fröhlichen Experimentieren und Ausprobieren. Gemeinden sollten sich das meiner Meinung auch mal hinter die Ohren schreiben. Misserfolg ist der Weg zum Erfolg, und scheitern ist keine Schande. Wer viel macht, macht auch viel falsch - wer aber nichts macht, macht alles falsch.

Der Glaube aus der Predigt

Vor etwa 20 Jahren erfand die Süddeutsche Zeitung ihr wöchentliches Jugendmagazin "jetzt". Der Verlag wollte vor allem junge Leser an das Lesen längerer Texte gewöhnen. Man nahm sich also seiner potentiellen Kunden der Zukunft an, an denen man feststellte, dass langes Lesen für sie nicht mehr selbstverstänflich ist. Diese Beobachtung ist nur eines der Millionen Veränderungsmosaiksteinchen unserer Zeit. Kirchen und Gemeinden sollten das auch mal bedenken. Immerhin sind jetzt schon wieder 20 Jahre nach dem "jetzt"-Start ins Land geflossen. Doch die Veränderungen gehen weiter, fordern "Friss oder stirb!" und machen gnadenlos vor nichts und niemand halt. Nicht nur die Zeitungsbranche schlittert mittlerweile in eine ernste Krise. Wenn man von der Bibel und Gemeindebriefen mal absieht, kommunizieren Kirchen heute weniger durch gedruckte Medien. Unser Hauptmedium ist die orale Verkündigung, schließlich sagt Paulus, dass Glaube aus der Predigt komme. Unsere Go

Berlintermin

Menschen, Menschen, Menschen: Der Berliner Mauerpark Es war sicher nicht meine erste Handlung aber ganz sicher doch die erste etwas größere Aktion in meiner neuer Rolle als CA-Europadirektor: Ein Besuch der deutschen Hauptstadt. Auf dem Programm standen neben vielen Gesprächen mit unserem dortigen CA-Team auch ein Treffen mit dem deutschen Netzwerker Harald Sommerfeld, ein Besuch des Berlinprojekts und ein Treffen mit deren Leitern. Ganz entspannt: Teamleader William beim "Brunch mit Wort zum Sonntag" Was Berlin angeht wünsche mir zwei Dinge besonders. Dass unser CA-Projekt in der Hauptstadt die Vision CAs wiederspiegelt, Menschen zu erreichen, die in niemals in eine normale Gemeinde gehen würden - und davon gibt es in Deutschland sehr, sehr viele. Und zweitens, dass Gemeinden mit ähnlichen Visionen und Hoffnngen sich gegenseitig kennen und befruchten. Kirche ist immer Gemeinschaft, keiner hat alles aber alle haben etwas. Müde, aber glücklich und inspiriert kam ich h

Zukunft gestalten

Eine Sache, welche sich auch in meiner neuen Rolle nicht ändern wird, ist die Leitung der nun 15-köpfigen Studentengruppe in Göteborg, welche sich im dritten und vierten Jahr an der schwedenweiten Akademie für Leitung und Theologie (ALT) zu Leitern und Pastoren ausbilden lassen. Während diese Leute in den jeweiligen Kursen akademisch ausgebildet werden, ist es meine Aufgabe, sie auf das eigene Leben als Leiter, Pastor, Missionar oder Seelsorger vorzubereiten. Eine große Aufgabe, die mir sehr wichtig ist, denn hier wird mehr als auf jeder großen Konferenz die Zukunft ganz konkret gestaltet. ALT-Semesterauftakt: Anfang jeden Septembers treffen sich alle über 150 Studenten in der Nähe Jönköpings, um dort das neue Semester zu beginnen. Ich werde im Herbst zu einigen Gelegenheiten über Mission, Theologie und Kultur unterrichten.

Eben war's doch noch da...

Ein sicheres Zeichen für das definitive Ende des Sommers in Göteborg ist, wenn man das große H2O-Partyzelt (für die geplante Grillfeier morgen Nachmittag) durchs Fenster im Garten stehen sieht und es beim nächsten Schluck aus der Kaffeetasse plötzlich entrückt ist. Der erste, leicht unlogische Gedanke meines Hirns war: Warum liegen denn da plötzlich Lampen und Möbel auf dem Gras? Unmittelbare Nachforschungen ergaben: Weil's Zelt verbogen und zerfetzt beim Nachbarn in der Hecke hängt. Leinen hat's zerrissen, Gestänge verbogen, Ösen zerfetzt, Erdnägel aus dem Boden gezogen. So geschehen gestern Vormittag unmittelbar vor unserem Teamtreffen. Glücklicherweise war's ein bei uns zu Haus geplantes Teamtreffen, so dass alle gleich fleißig beim Einsammeln und Aufräumen anpacken konnten. Und was wird jetzt aus dem Grillfest? Die in der Garage aufgetürmten Reste des Sommerzeltes. Frustrierend? Der für die nächsten acht Monate zu erwartende Ausblick aus unserer Haustür.

Bye bye, Juliana!

Zwei Jahre leitete sie H2Os TjänaStan, hat entwickelt, Projekte organisiert und durchgeführt, war in all unseren H2O-Veranstaltungen und Teamtreffen dabei und hat genau beobachtet, wie wir ticken und arbeiten: Juliana. Nun sind die zwei Jahre um und Juliana wird wieder zurück nach Deutschland ziehen, wo sie bald sogar heiratet. Gestern war es leider an der Zeit, Lebwohl zu sagen. Als Geschenk bekommt Juliana von H2O passenderweise eine schwedische... ... Eva Solo Wasserkaraffe. Denn schließlich ist unsere TjänaStan-Leiterin in 24 Monaten so sehr mit H2O aufgefüllt worden, dass sie es woanders hintragen muss, zu den Durstigen eben. Und wie sie selber mal sagte, wird sie es in normalen 08-15 Gemeinden fortan wohl schwer haben, allein schon wegen unserer einzigartigen H2O-Grundwertekombination Beziehungen, Spiritualität, Erneuerung, Kreativität und Spaß. Gemeinden mit solchen Werten findet man sich nicht wie Sand am Meer. Deshalb wird Juliana zur ersten, offizielle

Denn alles, was ihr in meinem Namen bittet...

Gebet ist im Bau des Gottesreiches so wichtig wie Kondition im Fußball. Ein keuchender Fußballer, der kaum die Treppe hochschafft, wird nie Weltmeister. In Gemeinden sind wir aber nicht selten solch keuchende, konditionslose Spieler und haben uns perfekt dran gewöhnt. Es ist aber auch komisch: Eigentlich wissen wir alle, wie wichtig Gebet ist - trotzdem gibt's immer 'n Grund, warum wir's dann doch nicht tun. Gebet ist Antrieb und Nachbrenner gleichzeitig allen unseres Wirkens. Gebet ist eine geistliche Übung. Dachten wir uns bei H2O und planten deshalb für heute einen ganzen Gebets(sonn)tag ein. Ab Frühstück in Berglunds Küche, mit Croissants, Geschichten, gefalteten Händen...  ... geplanten sowie spontanen Textlesungen. Wir sammeln Anliegen und...  ... nehmen sie mit auf...  ... einen den gemeinsamen Gebetsmarsch durch Angered... ... zum regnerischen Aussichtsbplatz in Rannebergen, von wo man fast ganz Angered sehen kann und der sich deshalb hervorragend al

Gesichter des Islam

Viele meiner Freunde und Bekannten sind Muslime und ich verstehe mich prächtig mit ihnen. Manchmal ist es sogar einfacher und viel intressanter, sich mit ihnen über Gott und Glauben zu unterhalten als mit Namenschristen, die zwar glauben, sie seien Christen, aber in Sachen Religion keine Ahnung von gar nichts haben. Manchmal gehe ich in eine Moschee, setze mich in die letzte Reihe, beobachte das Treiben und freue mich auf die ganzen intressanten Gespräche, die ich später haben werde. Und dennoch - westliche Namenschristen machen es sich viel zu leicht damit, alle Religionen als "gleich" und "friedlich" zu bezeichnen. Wer das behauptet, offenbart sofort, in sehr tiefer Unwissenheit zu stecken. Natürlich sind nicht alle Muslime gefährlich. Doch ein riesengroßer Unterschied zwischen Christentum und Islam ist, dass Terror, Verfolgung und Tötung von Andersgläubigen zu 100% koranischen Lehren entspricht und damit offizieller Bestandteil dieser Religion ist. Ich mö