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Es werden Posts vom Juli, 2010 angezeigt.

Gemeinschaft (5)

Auszug aus dem Buch " Blue like Jazz - Nonreligious thoughts on Christian Spirituality " von Donald Miller ( Hier geht's zum Anfang der Serie "Gemeinschaft") * * * Ich mochte sie alle sehr, aber wir hatten es nicht einfach miteinander. Ich war ein hartgesottener Einsiedler, bevor ich zu den Männern in Graceland einzog. Wenn man jahrelang alleine lebt, fängt man an zu glauben, die Welt gehöre einem alleine. Du fängst an zu glauben, jeder Raum hat Platz für dich und die Zeit gehört dir allein. Es ist wie im Film „ About a boy oder: Der Tag der toten Ente “ wo die Hauptfigur, gespielt von Hugh Grant, glaubt, das Leben sei ein Spiel um ihn selber und alle anderen spielen nur kleinere Nebenrollen um seine eigene große Hauptrolle herum. Mein Leben war genau so. Eine Geschichte nur über mich, weil ich ja auch in allen Szenen vorkam. Eigentlich war ich sogar der einzige in jeder Szene. Wohin ich auch ging, ich war dabei. Wenn jemand meinen Weg kreuzte konnte das fr

Gemeinschaft (4)

Auszug aus dem Buch " Blue like Jazz - Nonreligious thoughts on Christian Spirituality " von Donald Miller ( Hier geht's zum Anfang der Serie "Gemeinschaft") * * * Das Foto ist auf der Veranda entstanden. Wir rauchen alle Pfeife. Ich habe eine schwarze Mütze auf wie Rapper oder Bankräuber das haben. Andrew der Demonstrant, der große gutaussehende mit dunklem Haar und dem Bart, der wie jung-Fidel Castro aussieht, war der Aktivist unserer Junggesellenfamilie. Er ist derjenige, mit dem ich auf Demos gehe. Er arbeitet mit Obdachlosen im Zentrum und studiert in Portland, um Sozialarbeiter zu werden. Er redet ständig davon, wie abscheulich die Republikaner sind und welch ein Fehler es ist, Fleisch zu essen. Ich hab keine Ahnung, wie Andrew ohne Fleisch so groß werden konnte. Jeremy, der in der Wranglerjeans und mit dem Militärhaarschnitt, ist der Cowboy der Familie. Er hat immer eine Knarre bei sich. Man sollte meinen, dass Andrew und Jeremy sich nicht leiden kön

Gemeinschaft (3)

Auszug aus dem Buch " Blue like Jazz - Nonreligious thoughts on Christian Spirituality " von Donald Miller ( Hier geht's zum Anfang der Serie "Gemeinschaft") * * * Einen Monat später bin ich mit fünf anderen Männern zusammengezogen. Wir fanden ein Haus, sehr gut gelegen, direkt neben einem Kreisverkehr und direkt gegenüber von John d’Arcs riesiger Statue. Die Statue sieht man, wenn man nach Portland reinfährt. Erst fand ich es ganz gut. Es war ein großes Haus, und ich bekam das beste Zimmer, das Zimmer mit all den Fenstern. Mein Zimmer hatte in jeder Wand Fenster, insgesamt zehn. Fast wie ein Gewächshaus. Meinen Schreibtisch stellte ich vor das große Fenster Richtung Kreisverkehr und Statue. Meine Freunde haben dann immer gehupt wenn sie durch den Kreisverkehr fuhren. Jedes Mal hatte ich vergessen, in einem Glashaus zu wohnen und meinen Finger deshalb besser rechtzeitig aus der Nase zu ziehen um zurückzuwinken. Ich bin aus der totalen Isolation in einen Gla

Gemeinschaft (2)

Auszug aus dem Buch " Blue like Jazz - Nonreligious thoughts on Christian Spirituality " von Donald Miller * * * Ich hielt Glauben, vor allem den christlichen, immer für was total privates. Etwas, das man für sich selbst hat und tut so wie die Höhlenmönche. Ich glaubte dies, bevor ich in eine WG kam. Ich dachte, das Rückgrad des Glaubens ist Zeit allein mit Gott, Zeit, alte Texte zu lesen, Zeit zur Meditation über Dichtung oder Naturgesetze, kurz, wenn Menschen besser werden als sie sind, oder wenn sie lernen, Blumentöpfe oder Gießkannen frei schweben lassen zu können. In den meisten Büchern scheint es mir auch so zu sein. Ich las mal ein christliches Buch darüber, wie man ein besserer Mensch wird und über die eigene Selbstverwirklichung auf der Reise zu Gott. Das ganze Buch ging nur um Konzentration, Motivation und die richtige Perspektive. Das war alles nur so Zeug, das man im stillen Kämmerlein macht. Nichts hatte auch nur im Geringsten etwas mit Gemeinschaft zu tun.

Gemeinschaft

Für unser Jahr 2 (2009/10) hatten wir "Gemeinschaft" als Fokus unseres Tuns. Viele Menschen sind oder fühlen sich alleine hier, das wissen wir. Also wollen wir was dagegen tun, und "Gemeinde" und "Gemeinschaft" gehören ja schließlich auch eng zusammen. " Durch Gemeinschaft Zeugnis sein ", hätte man unseren Ansatz beschreiben können. Mittlerweile können wir aber sagen, dass dieser Ansatz offenbar nicht so gut funktioniert. Gemeinschaft an sich scheint in Schweden etwas bedrohliches an sich zu haben. Vor allem dann, wenn Unbekannte in der Gruppe sein können und nicht hundertprozentig sichergestellt ist, dass man selbst auch wirklich anonym bleiben kann. Die WM war für mich ein überdeutliches Beispiel. Während in Deutschland die Massen zum "Public Viewing" strömten, konnten wir froh sein, wenn überhaupt ein einziger Gast auftauchte. So ganz haben wir immer noch nicht verstanden, warum das so ist und was das für H2O bedeuten mag. Ich denke

Erste Fahrt mit dem neuen Göteborgsrad

Zitat des Tages: Was das Evangelium am meisten braucht...

" Was das Evangelium heutzutage am meisten braucht sind nicht intellektuelle Makler oder Kulturdiplomaten, sondern Heilige, die den Weg des Kreuzes auf sich genommen haben und in deren Leben das Evangelium sichtbar, greifbar und wahr ist. Es braucht Jünger, die Jesus folgen mit oder ohne Unterstützung ihrer umgebenden Kultur, die die Kraft des Evangeliums nicht durch Siegen, sondern durch Gehorsam demonstrieren ." Aus Brian Stone: Evangelism after Christendom (2007)

Teamwork

Als aktiver Nichtfußballinteressierter war es für mich eine besondere Erfahrung, 48 Fußballspiele nacheinander zu verfolgen und mit anderen Leuten zu diskutieren. Die meisten hier halten mich nun für einen Fußballexperten, der fast alle Tore und gelbe wie rote Karten gesehen hat und kommentieren kann. In Wahrheit bin ich froh, mit 43 Jahren nun endlich mal (ansatzweise) die Absatzregel verstanden zu haben und eine Ecke von einem Einwurf unterscheiden zu können. Aber immerhin habe ich Augen im Kopf, und ein bisschen Verstand ist mir jenseits der 40 auch noch geblieben. Damit habe ich als völlig fußballunvorbelastetes Greenhorn viele Teams genau beobachtet. Ich sah sie miteinander und gegeneinander spielen. Vielleicht sah ich Dinge, die dem Profi vor lauter Professionalität entgehen. Die Franzosen zum Beispiel brauchten gar keine gegnerische Mannschaft auf dem Feld. Sie waren sich selbst Feind genug. Ich sah schon im ersten Spiel, dass sie mit ihrem schlechten Teamgeist wohl kaum die Vor

Gratulation, Spanien!

Spanien ist also Fußballweltmeister 2010. Herzlichen Glückwunsch! Und nun ist die WM vorbei. In eine Post-WMale-Langeweiledepression werde ich wohl kaum fallen, obwohl ich in den letzten 4 Wochen alle 48 Spiele in unserem H2O-Center gezeigt habe. Die Teilnahme war allerdings, gemessen an der vorausgesagten Besucherprognose, mehr als nur sehr dürftig. Wir rechneten mit 30 bis 100 Besuchern pro Spiel, doch das Spiel mit den meisten Besuchern kam auf nur 12 anwesende Personen, inklusive H2O-Teammitgliedern und Kindern (siehe Foto, das war das Spiel Deutschland-Ghana). Oft saß ich ganz alleine da. Bis jetzt wissen wir noch nicht genau, woran das lag. Wie auch immer, unser Projekt besteht nunmal aus viel Versuch und Irrtum, und hier haben wir einen Weg gefunden, der offenbar auf diese Weise nicht so gut funktioniert. Dafür hat es andere positive Effekte gegeben, mit einigen wenigen Gästen, die immer wieder kamen, konnte man eine Menge Zeit verbringen, es hat uns auch immer wieder ins Gebet

Scoutlager

Alle Kinder Schwedens haben ja schon seit Mitte Juni Ferien. Und das ist oft die Zeit der großen Ferienlager. Nils und Nadia waren einige Tage auf einem Scoutlager eine gute Stunde nördlich Göteborgs. Und kamen völlig begeistert zurück. Nicht nur, dass ihnen das Lagerleben mit neuen Freunden, Zelten, Feuern, Spielen und draußen kochen gut gefallen hätte. Es hat ihrer Seele gutgetan. Jeden Abend sind die zwei zum freiwilligen Abendgebet gegangen weil das "jeden Abend soo schön war. Man hat richtig gespürt, dass Jesus neben einem saß und einfach mit uns da war. Das war wunderbar. Alle, die da waren, haben das auch gesagt. Deshalb sind wir jeden Abend wieder hingegangen."

Bye bye, Judy...

Heute ist der Tag, an welchem Judy Hardin uns wieder verlässt... Nach knapp zwei Jahren zieht sie wieder zurück in die USA. Judy war Anfang September 2008 zu uns gekommen und war offiziell ein "CA-Langzeitpraktikant" auf zwei Jahre. Heute morgen in aller Frühe verließ sie Schweden über London und Philadelphia heim nach nach Greensboro, NC, nachdem das Team in den letzten Tagen und Wochen von ihr Abschied genommen hatte. Wir danken dir, Judy für all deinen Einsatz, deine Hingabe und deine Liebe zu Jesus. Du warst und bist uns ein Vorbild in deinem Wunsch, "den Menschen, denen wir begegnen, Jesus zu sein", wie du es immer nennst. Damit hast du viele positive Spuren bei uns hinterlassen. Judy wird zurück in ihren Beruf als Lehrerin gehen. Bis jetzt hat sie aber noch keine Stelle. Bitte betet für sie. Wer nochmal ein bisschen stöbern will, was Judy unter anderem alles so gemacht hat in dieser Zeit, finden hier eine Seite mit allen Blogeinträgen , in der Judy vorkommt.