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Es werden Posts vom Januar, 2012 angezeigt.

Jesus? Gibbetnich! Ausrufezeichen!

Die wahrscheinlich letzte Teilmenger derer, die weder auf Jesus noch auf Kirche scharf sind, ist nach meiner subjektiven Erfahrung die kleinste: Ein Gruppe erstaunlich jesuskundiger, aber relativ aggressiver Atheisten. Hier weiß man ganz schön viel über das Leben Jesu, vor allem aber weiß man, warum das alles purer Blödsinn ist, Manipulation, Opium für das Volk. Die Bibel ist ein Märchenbuch, gefüllt mit lauter Fabeln. Wie kann man nur so dumm sein und solchen Lügen immer noch auf den Leim gehen? Ist es denn nicht offensichtlich, dass alles nur ein Machtspiel von Kirche und Staat war? "Halt du sie dumm", sagte der König zum Papst, "ich halt sie arm!" Alles abgekartet! Da ist doch klar, dass man so ein Druckmittel wie die Bibel erfinden musste, mit Drohungen wie die Hölle und einem Helden wie Jesus! Wir leben im 21. Jahrhundert, Mann!!! Wie kannst Du sowas denn noch ernsthaft glauben? Geschweige denn auch noch verbreiten ?! Ich denke, es erübrigt sich zu erwähnen,

Jesus, göttlicher Pontifex Maximus

Diese Teilmenge fühlt sich genau wie die Jesunator-"Gläubigen" sehr stark distanziert von Jesus - die einen wegen seiner Superpower, die anderen wegen seiner Heiligkeit. Man kennt Jesus nur mit dieser weihevollen Korona ums Haupt, glorreich die Leiden der Welt tragend, in sakraler Erhabenheit von religiösen Gemälden oder Ikonen auf uns herabblickend. Weil aber niemand anders in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz oder in der Familie einen ebensolchen Heiligenschein ständig mit sich herumträgt, bleibt, was Jesus angeht, nur eine einzige Schlussfolgerung: Jesus ist vollkommen weltfremd. Das wird in religösen Zirkeln aber gar nicht unbedingt als negativ empfunden, einige empfinden dies sogar als erstrebenswert. Allerdings ist es uns Sterblichen absolut unmöglich, diesen Level an Heiligkeit jemals zu erlangen. Es wäre viel leichter, morgen vom Papst heilig gesprochen zu werden, was ja auch nicht jeden Tag vorkommt. Und weil Jesus so würdevoll unnahbar wirkt, hat man zumindest in d

Der Jesunator

Für andere wiederum scheint Jesus das krasse Gegenteil zum Dünnbrettbohrer zu sein. Ihnen dünkt Jesus als magischer Gigant. Anhänger dieser Teilmenge outen sich oft durch die Frage: "Bin ich Jesus?" - was soviel heißt wie "Bin ich Chuck Norris?!" und meist als rhetorische Antwort auf Fragen wie "Kannst du das bis morgen fertig haben?" oder "Weißt du, wann der Chef wiederkommt?" verwendet wird. In ihren Augen kann Jesus nämlich alles bis morgen fertig haben und weiß auch immer exakt, wann was mit wem passiert. Damit unterscheidet sich Jesus in unerträglichem Maße vom eigenen Alltagserleben, wo man manchmal überhaupt gar nichts fertigbringt, geschweige denn bis morgen, und auch sonst keinen Plan hat. Schön für Jesus, mag man denken. Insgeheim aber erweckt es den Anschein, dass "Jesus" und "Chuck Norris" tatsächlich austauschbare Begriffe sein können. Beide hält man für eine Art Schauspieler und all diese Heldengeschichten für

Jesus Dünnbrettbohrer

Für die nächste Teilmenge derer, die weder von Jesus noch Kirche angetan sind, ist "Jesus" ein Synonym für "Weichei". Jesus, dieser außerordentlich nette Erdengast, dieses Vorbild für die Menschheit, immer taktvoll, immer artig, stets korrekt. Und natürlich erwartet er von seinen willigen Jüngern, dass auch sie jederzeit ebenso entgegenkommend, galant, höflich und sittsam sind. Jesus, ein Löwe? Wenn, dann bestenfalls ein zahnloser. Eher ein zahmer Gentleman. Jesus, ein ungefährlicher, hodenloser Kastrat, ein weißbleicher Ministrant mit der typischen Frisur mit Mittelscheitel, der nur gedämpft spricht und Konfrontation aus dem Wege geht.* Am Ende wird er vor lauter Nettigkeit und Unterwürfigkeit totgenagelt. Jesus, der sandalentragende Versager. Wer will einem solchen Jesus nachfolgen? Ich auch nicht. ____ * vgl. John Eldrege, Der ungezähmte Mann , 51.  

Jesus, Pluto, Imhotep

Die Geschichten, nach denen Jesus völlig unbekannt ist oder für einen neuen Fernsehstar oder ein neues Torwunder gehalten wird, haben sich in meiner Erfahrung noch nicht bestätigt. Jesus zu kennen, gehört einfach zur Allgemeinbildung. Je älter und höher gebildet ein Mensch, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, von Jesus gehört zu haben. Moslems kennen ihn unter dem Namen Isa. Allerdings ist die Grenze des Wissens oft schnell erreicht. Viele wissen nur, dass Jesus eng mit dem Christentum verknüpft ist, grad so wie Pluto ein Gott der Antike war und Imhotep etwas mit Ägypten zu tun hatte. Aber wer war Pluto jetzt noch mal genau? War's ein Gott der Römer? Oder der Griechen? Wer das nicht beantworten kann, hat eine Vorstellung davon, wie viel oder wenig man über Jesus weiß. Jesus, der antike Mythos. So könnte wohl die erste Teilmenge derer bezeichnet werden, die Jesus nicht mögen. Sie " mögen " ihn nur nicht, weil sie ihn einfach nicht besser kennen, nicht, weil sie

"Man mag zwar Jesus, doch keine Kirche" - kleine Ergänzung

Es ist vielleicht hilfreich für Euch, wenn Ihr auch einen klitzekleinen Eindruck von dem bekommt, wer Dan Kimball ist, was er denkt und wie er es vermittelt. Hier ist eine kurze Zusammenfassung der Schulungsvideos, veröffentlicht von Zondervan, dem Herausgeber des ganzen Materials. Es ist natürlich nicht auf Deutsch, was guter Anlass sein kann, sein Schulenglisch mal wieder hervorzukramen... Die Frage an Euch bleibt: Stimmt Ihr zu, dass Jesus allgemein geachtet ist, nur die Kirche nicht???

"Man mag zwar Jesus, doch keine Kirche." Echt jetzt?

Vor einigen Jahren machte ein Buch namens "They like Jesus but not the church" die Runde. Autor ist ein beeindruckend frisierter blonder Mann namens Dan Kimball. Er beschreibt, dass viele Menschen Jesus zwar irgendwie ok finden, aber extreme Probleme mit Kirche haben. Für mich als Leiter eines "Kirchenlabors" gehört so etwas natürlich irgendwie zur Pflichtlektüre. Wir kauften sogar das ganze Schulungsset mit Buch, Leiter- und Teilnehmerhandbuch und DVD. Ich glaube, vor ungefähr zwei Jahren haben wir es in unserem Teamhauskreis komplett durchgearbeitet. Und ich muss sagen, Dan Kimball hat beeindruckend gute Arbeit geleistet und zeigt offen aber liebevoll beliebte Schwächen in frommen Kreisen. Vor allem zeigt er aber, was wir lernen können uns müssen, und wie wir nicht trotz unserer Fehler sondern gerade wegen und durch unsere Fehler besser werden können. Hut ab. Nach all meinen eigenen Erfahrungen in den vergangenen zwei Jahren frage ich mich aber, ob es wirkl

Impressions-Auftakt

Nun ist es auch wieder Zeit für "Impressions", unserem zweiwöchentlicher Sonntagabendgottesdienst mit Mampf. Für diese Saison steht " Wir kommen aus der Dunkelheit zum Licht " auf unserer Fahne, pardon Karte (siehe gestern), mit dieser wunderbaren Doppeldeutigkeit. Der Übergang von langen Nächten zu langen Tagen wird auf der nördlichen Halbkugel so deutlich wahrgenommen wir sonst nirgends auf der Welt (im Süden züngelt sich abgesehen von der unbesiedelten Antarktis nur Kap Hoorn bis auf unsgefähr 55° süd vor und liegt damit einen Tick weiter vom Äquator weg als Rügen). Die heißersehnte Rückkehr des Lichts kann daher als eindruckvolles Beispiel für die Umkehr von der geistlichen Dunkelheit ins Licht genutzt werden. Bei lautet das Thema deshalb "Bergpredigt" - das Manifest des Reiches Gottes. Mit dem "Objektiv Bergpredigt" werden wir eine Saison lang aus der Dunkelheit der gefallenen Welt ins Licht des Reiches Gottes zoomen. Vergangenen Sonnt

Willkommen im Frühling

Willkommen im Frühling! Leider weder wetter- noch lichtmäßig. Dieser Frühling wird erfahrungsgemäß kaum vor Mai dahergeschlurft kommen. Aber im H2O-Frühling heißen wir alle unsere Freunde und Kontakte schon jetzt willkommen. Im vergangenen Herbst hatten wir nämlich erstmals Karten drucken lassen, die wir Freunden und Interessierten geben konnten. Das kam gut an. Deshalb gibt's jetzt neue Karten, die auf H2O im Frühjahr aufmerksam machen. Möge H2O doch Lust auf Jesus machen, indem wir einen ebenso farbenfrohen und warmen Eindruck hinterlassen, möge der Frühling narniamäßig zu denen kommen, die sich in der Kälte eines Lebenswinters befinden. Sei so gut und bete mit uns.

Wir danken herzlichst!

Wir danken allen von ganzem Herzen, die uns und H2O im Jahre 2011 durch Spenden unterstützt haben! Durch diese Gaben ist das " Kirchenlabor H2O - Gemeinde im 21. Jahrhundert " überhaupt erst möglich. Wir wünschen allen Gebern, dass Ihr im Gegenzug Gottes Großzügigkeit ebenfalls erleben werdet.  * * * * * In diesem Zusammenhang möchte ich gleich eine Frage beantworten, die ab und zu offen oder versteckt gestelllt wird, nämlich " Wie finanziert sich H2O überhaupt? " Sowohl unser monatliches Einkommen als auch alle Dienstkosten für H2O werden zum kleineren Teil durch berufliche Teilzeitbeschäftigung gedeckt, in christlichen Kreisen oft mit dem etwas irreführenden Begriff "Zeltmachertätigkeit*" bezeichnet. Der größere Teil deckt sich durch Spenden von Gemeinden und Privatpersonen. Es ist unsere Philosophie, niemanden um Geld zu bitten. Wir betteln weder noch erwarten wir insgeheim etwas. Jede Gabe ist völlig freiwillig. Was ich allerdings tue, ist regel

Willkommen H2O!

Meine Damen und Herren! Ladies and gentlemen! Mesdames et messieurs! Mina damer och herrar!  Wir dürfen stolz bekanntgeben: H2O ist da!  Hochoffiziell! Jippie! " Was ?" fragt da einer, " was soll denn das? H2O gibt's doch wohl schon 'n bisschen länger, oder? " Ja, richtig. H2O gibt es seit dem 06. Juni 2008, dem schwedischen Nationaltag. Allerdings war H2O seither "nur" Teil einer anderen Organisation, nämlich unserer Partnergemeinde Saron in Göteborg. Wie wir aber schon im Oktober bekanntgaben (siehe hier ), haben wir aus den dort genannten Gründen lange und hart daran gearbeitet, H2O zu einer eigenen, offiziellen Organisation werden zu lassen. Im Dezember haben wir alle nötigen Papiere eingereicht und - voilà! - seit dem 1. Januar 2012 ist H2O eine offizielle, schwedische Organisation mit eigener Organisationsnummer. Das sollte gefeiert werden, finde ich. Die Symbolik der H2O Gründungsdaten spricht ebenfalls eine gute Sprache. Man

"Ich hab 'n Plan!"

Das in Schweden sprichwörtliche "Ich hab 'n Plan!" lässt Leute schmunzeln. Es kommt aus einer TV-Verbrecherkomödie aus den 80-ern wo der Anführer des Gaunertrios mit immer neuen unmöglichen Plänen daherkommt. Ich hab auch 'n Plan - aber wie weit soll man als Jesusnachfolger überhaupt planen? Kann man Gott verplanen? Kann man planen, wohin Jesus als nächstes gehen wird? Oder wird der Herr selbst schnell zum Stressfaktor Nummer eins in unserem Leben, weil Er anders will als wir? Zum Jahreswechsel oder Beginn eines für H2O neuen Halbjahres ist planen unumgänglich - und wahrscheinlich muss man einfach versuchen, gottgefällig zu planen. Doch um es gleich Vorweg zu nehmen, ein gottgefälliges Leben ist gespickt mit Paradoxen. " Wer sein Leben verliert, der wird es finden " ist zum Beispiel eines davon. Und ähnlich geht es mit dem Planen. Einserseits sind wir Gottes Ebenbild. Wir dürfen uns sollen auch Seine Kreativität und Schaffensfreiheit widerspiegeln. Wir

"Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig"

So lautet die Jahreslosung, die wie ein Lebensmotto über dem neugeborenen 2012 feierlich ausgesprochen wird. So mancher gute Wunsch, der bei Geburten, auf Kindersegnungen, Taufen oder Eheschließungen ausgesprochen und mit auf den Weg gegeben wird, ist aber spätestens dann wieder vergessen, wenn der Ernst des Lebens auch wirklich eintritt. Der Jahreslosung ergeht Jahr für Jahr ein ähnliches Schicksal. Trotzdem, irgendwie ist sie es immer wieder wert, zumindest ein paar Minuten zu bekommen, um darüber nachzudenken. "Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig." Über diesen kleinen Vers aus 2. Korinther 12, Vers 9 könnte ein ganzes Buch geschrieben werden. Über Paulus zum Beispiel und seinen sprichwörtlichen "Pfahl im Fleisch" und warum er dieses Zitat überhaupt anbringt. Oder über Jesus, der machtlos Dahingeschlachtete, und warum ausgerechnet Er nun von seiner mächtigen Kraft in den Schwachen spricht. Oder man könnte auf das wortspielerische Paradox zwischen schwach