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Es werden Posts vom Mai, 2012 angezeigt.

Und noch'a moil: SALT-Vertretung

Im April bat mich der neue Studienleiter der ALT-Ausbildung (vormals SALT) noch einmal, ab ersten Mai bis zur Sommerpause vertretungsweise für meinen Göteborger Kollegen einzuspringen, der zur Zeit nur eingegrenzt zur Verfügung stehen kann. Was sich nach einem Haufen Extraarbeit und vielen Überstunden anhört (und nicht nur anhört...), zahlt sich für mich zu weiten Teilen als unerwarteter Segen aus. In vielen Studiengruppen, die ich nun zu leiten oder zu moderieren hatte, wurden Themen diskutiert, die gerade jetzt vor H2Os Schritt " Church " (gemäß unseres sog. " Missional Action Plans "*) an der Reihe sind. So manche Frage konnte ich so formulieren, dass sie nicht nur für die Studenten, sondern auch für mich und H2O relevant wurde. Die allermeisten Studenten kommen aus traditionellen Gemeinden aller Denominationen einschließlich schwedischer Kirche, sehen die Probleme, mit denen die Kirche zu kämpfen hat, spüren den großen Veränderungsbedarf und lesen Literatur, d

Der Mai...

... ist hier immer ein etwas eigenartiger Monat. Vielleicht liegt es daran, dass sich hier innerhalb kürzester Zeit die nordische Metamorphose vom Winter zum Sommer vollzieht. Während am 30. April kaum ein Blatt an den Bäumen hing und das Gras noch braun und platt auf dem Boden lag, so ist jetzt Hochsommer angesagt. Nachts wird es nicht mehr stockfinster, wo man neulich erst mit Eisskatern unterwegs war, ist jetzt baden angesagt. Das bewegt die nordischen Gemüter, und niemand will auch nur einen Sonnenstrahl verpassen. Die Veranstaltungskalender sind gefüllt bis zum Platzen. Der Körper erwacht dank der ungewöhnlich hohen und langen Lichtduschen ebenfalls aus seinem Winterschlaf, und alle sind aktiv. Vor drei Jahren haben wir aus diesem Grund unser TjänaStan in den Mai gelegt, eben weil dies der Monats des Erwachens ist. Nach unseren bisherigen Erfahrungen merken wir aber auch, dass im Mai fast zu viel los ist. Deshalb ist es vielleicht gescheiter, mehrere kleine TjänaStan-Events üb

Herzlichen Glückwunsch, Gemeinde!

Heute ist Pfingsten und damit der eigentliche Geburtstag der Gemeinde. Mit der Ausgießung des Heiligen Geistes, dem dritten Teil der göttlichen Dreieinigkeit, begann die Existenz der Kirche. Denkt man heute an "Kirche" so fällt den allerwenigsten als erstes der Heilige Geist ein. Nun, dazu gäbe es sehr, sehr, sehr viel zu sagen, aber ich will mich heute nur auf einen kurzen Glückwunsch beschränken. Ich freue mich sehr darüber, dass Gott sich entschlossen hat, ein Abbild seiner neue Schöpfung schon hier und jetzt zu schaffen (wie zuverlässig die Kirche diese Aufgabe erfüllt und erfüllt hat, ist wiederum eine ganz andere Sache). Immerhin, das Potenzial ist gegeben, und das liegt im Heiligen Geist. Und den feiern wir heute. Herzlichen Glückwunsch, Gemeinde!

Und schließlich: Die Schlussfolgerung folgert Schluss.

Das war ein kleiner Einblick in eine beliebige Woche. Die nächste sieht ganz anders aus, und die Woche vorher war wiederum ganz anders. Wenn man wirklich wissen will, wofür man als Gemeindegründer, Pastor usw. seine Zeit so einsetzt, muss man über längere Zeit eine Art persönlichen Stundenbericht führen und dann den Durchschnitt für die einzelnen Kategorien herausfinden. Ich empfehle meinem Team, vor allem aber meinen Studenten einen solchen Bericht zu ihrem eigenen Vorteil zu führen. Ohne eine solche Übersicht kann es leicht frustrierend werden, sich zu investieren ohne konkrete Resultate zu sehen und zu wissen, was man eigentlich gemacht hat. Es ist noch besser, sich sogar im Vorfeld zu überlegen, in was man wieviel Zeit investieren möchte. Das hilft, konzentriert zu bleiben und sich nicht zu verzetteln. Mein grundsätzlicher Wochenplan für dieses Frühjahr sieht so aus: Einen solchen Plan präsentiere ich meinem Team und bitte gleichzeitig um deren Zeitplanung. Auf diese Weise hä

Die Kreissäge sägt Kreis. Ein Gemeindegründer...? Der typisch untypische Samstag.

Heute bin ich dran, bei Reningsborg ein "Medvandrare" zu sein. Reningsborg ist einer der größten Second-Hand "Läden" in Schweden, wenn nicht der größte. Verkauf ist nur Samstag vormittags. Medvandrare zu sein, heißt, während des Verkaufs im Café der zwei riesigen Verkaufshallen mit über 2000m2 Verkaufsfläche anwesend zu sein, und vor allem mit Leuten ins Gespräch zu kommen oder ganz einfach zu helfen, wo es nötig ist. Wir merken, dass diese Woche Gehaltsauszahlung war, die Menschenschlange vor der Eingangstür beginnt schon über eine Stunde vor Öffnung zu wachsen und erreicht heute eine Länge von rund 100 Metern. Der Laden wird rappelvoll. Viele kommen zu uns und wollen einfach nur eine Auskunft. Manchmal soll man eine Sackkarre organisieren oder beim Tragen helfen. Oder man braucht Besen und Schaufel, weil irgendjemand einen Teller fallen lässt. Heute ist ein typischer Tag. Typisch ist auch, dass ich wieder eine Ansage über die Lautsprecheranlage mache, bitte nur

Der Lückenbüßer büßt Lücken. Ein Gemeindegründer...? Ein typisch untypischer Freitag.

Der Tag beginnt, wie fast jeder, mit einer Andacht noch vor dem Aufstehen. Heute ist Gal 2,19 dran: Ich bin mit Christus gekreuzigt! Na, passt doch wunderbar zum Thema letzten Sonntag. Möglichst keinen Tag das Bett verlassen, bevor die Wahrheit Gottes nicht das Herz erreicht hat. Heute verdient der Freitag ausnahmsweise mal seinen Namen. Ich habe frei! Mit Auschlafen ist zwar nix, weil die Kinder ja losmüssen, aber danach... Ich brauche eine ganz bestimmte Schraube mit Zollgewinde und passender Mutter und dazu muss ich ausnahmsweise das Auto benutzen (sonst machen wir hier alles mit den Öffentlichen), doch das Gesuchte finde ich nicht. Auf dem Weg löst sich der Auspuff - nach sechs Jahren gibt er den Geist auf, Mist. Schließlich muss ich doch tatsächlich noch mit dem Bus in die Stadt fahren zu einem kleinen Eisenwarenhandel - und die haben tatsächlich meine Schraube. Als ich wieder heimkomme ist es zwei Uhr - na, so hatte ich mir den Vormittag eigentlich nicht vorgestellt. Nachmitt

Ein Brückenpfeiler pfeilt Brücken. Ein Gemeindegründer...? Ein typisch untypischer Donnerstag

Es saut und pinkelt da draußen, furchtbares Sauwetter. Die Jungs sind bester Laune beim Frühstück, weil Bayern gestern gegen Barcelona gewonnen hat. Heute ist Kommunikationstag - bloggen und einen neuen Gebetsbrief schreiben. Gebet und regelmäßige Kommunikation mit Unterstützern, Betern und Freunden gehören zu den größten Herausforderungen der Missionare. Ein guter Gebetsbrief kann locker ein bis zwei volle Arbeitstage in Anspruch nehmen, bis er draußen ist, selbst im E-Mail-Zeitalter. Es gibt einige Gebetsanliegen, über die ich unsere Beter informieren möchte, deshalb ist das heute dran. Später am Nachmittag geht es zur Schule. Nils nimmt dieses Jahr an einem Schüleraustausch mit Spanien teil, und heute ist ein Informationsabend für die Eltern. Abends ist unser vor wenigen Wochen neu begonnenes Gebetstreffen bei Familie Berglund in Rannebergen angesetzt. Eineinhalb Stunden treffen sich H2O-Leute um miteinande für die Stadt, für H2O und für uns selbst zu beten. Eine wunderbare Sa

Der Dauerbrenner brennt dauer. Ein Gemeindegründer...? Ein typisch untypischer Mittwoch.

Heute morgen nehme ich den Bus schon um 7.01 nach Angered Centrum. Von dort spaziere ich zum H2O-Center. Reningsborg richtet ein Frühstück für Mitglieder des "Unternehmervereins Angered" aus. Nachdem dies in den H2O-Lokalitäten stattfindet (die ja Reningsborg gehören), war ich also auch eingeladen. Und so kamen sie alle - die Nachbarn von BASF, dem Arbeitsamt, Sicherheitsdiensten und viele mehr. Ein typischer Fall von "Organizational Networking" - dabeisein ist alles, sehen und gesehen werden, Visitenkarten nehmen und austeilen, hören und hören (und dann erst reden). Da sind doch alle Menschen gleich, erst Vitamin B macht den Unterschied. Für ein Pionierprojekt wie H2O ist Netzwerkaufbau entscheidend. In den ersten Jahren habe ich viel daran gearbeitet, ein Netzwerk unter den bestehenden Kirchen und Gemeinden aufzubauen. Nun ist das "weltliche" Netzwerk dran, schließlich wollen wir ja in der Welt Reich Gottes bauen. Nach einem guten Frühstück ist ein

Die Stichprobe probt stich. Ein Gemeindegründer...? Ein typisch untypischer Dienstag.

Dienstag, der Pastorenmontag. Heute ist Personaltreffen angesagt. Alle CA-Mitarbeiter treffen sich von 9 bis max. 11. Heute ist auch Don (der von gestern Abend) zu Gast. Jedes Treffen beginnt mit einer kurzen Andacht und einer Gebetsgemeinschaft (das heißt, dass nicht nur einer betet, sondern jeder ein freies Gebet sprechen kann). In unserem Büro haben wir ein Whiteboard an der Wand hängen mit einem Wochenplan. Jeder schreibt für jeden Tag einen Post-it-Zettel mit den Dingen, die er oder sie für diesen Tag geplant hat. Bevor man seine Zettel für den jeweiligen Tag auf's Whiteboard heftet, nimmt man die Zettel der vergangenen Woche herunter und berichtet allen, wie's gelaufen ist - was hat geklappt oder nicht geklappt, was lief wie geplant, was nicht, was können wir feiern, wo ist Hilfe nötig. Auf diese Weise werden alle im Team auf dem neuesten Stand gehalten und jeder weiß, was gerade so los ist. Diese Woche gibt es noch ein paar organisatorsiche Fragen. Wir stellen d