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Es werden Posts vom Februar, 2014 angezeigt.

Und wieder mal: Ehevorbereitung

  Wer Klavier spielen will, muss üben. Wer Auto fahren will, braucht einen Führerschein. Wer segeln, fliegen, jagen will, muss lernen, wie's geht. Wer heiraten will, muss nix. Ehe geht automatisch, ganz von selbst. Man ist verliebt und da geht alles wie geschmiert. Das ist Instinkt! Man braucht nichts lernen. Oder? Kein Wunder, dass heute, wo Partnertausch so leicht wie nie ist, jede zweite Ehe früher oder später in die Brüche geht. Wenn man denn überhaupt heiratet. " Sambo " zu sein, d.h. ohne Trauschein zusammenleben hat in Schweden einen nahezu identischen gesetzlichen Status wie die Ehe. Die einzigen Unterschiede: Man spart den ganzen Aufwand mit der Hochzeit und später den der Scheidung. Wie auch immer: Zusammenleben will geübt sein. Jeder Mensch ist einzigartig und die Kombination zweier Menschen noch viel einzigartiger (kann man einzigartig überhaupt steigern?). Man muss lernen, wie man kommuniziert, wer man selbst und der Partner tickt, was so kleine anerzo

Besuch

Offizieller Besuch bei H2O in unserem Hause: Gestern hatten wir bei einem außerordentlichen Treffen der H2O-Leitung einen Vertreter der EFK (Evangeliska Frikyrkan) zu Gast. Im kommenden Sommer gehen die zwei Jahre zu Ende, in denen wir uns entsprechend unseres Missional Action Plans (MAP) in besonderem Maße auf Gemeinde bau konzentriert haben. Zur Erinnerung: Das Herz des von Christian Associates entwickelten und angewandten MAPs sind sechs Lagen, die nacheinander aufgebaut werden. Es sind keine Phasen, die irgendwann aufhören, sondern eher so etwas wie Etagen, die bestehen bleiben und aufeinander aufbauen. Für H2O sah das bisher so aus: in den Kontext einbinden (embed)            - ab Sommer 2006 neue Impulse auslösen (initiate)                  - ab Sommer 2008 sammeln und Gemeinschaft bauen (gather) - ab Sommer 2010 reifen und Nachfolge üben (church)                  - ab Sommer 2012 es steht noch aus: verzweigen und multiplizieren (hub)                    - ab Sommer 201

Full House

Wow. Was für ein Abend. Wie jeden letzten Sonntag im Monat war " H2O-expressions " dran. Diesmal wieder mit offener Bühne. Es kamen so viele wie noch nie. Imposante Beiträge. Obwohl es bei unseren Treffen an manchen Abenden auch immer wieder Einbrüche gibt und wir vielleicht nur zehn Hanserl werden, so merken wir dennoch deutlich: H2O spricht sich herum. Immer mehr fassen Vertrauen und wagen es, mal reinzuschauen. Danke, Herr. Eine gute Entwicklung, auf der wir uns nicht ausruhen wollen.

Katze aus dem Sack?

Immer wieder mal kommen Gruppen von Studenten zu H2O auf "studiebesök". So auch letzte Woche. Meist Bibelschüler oder Theologiestudenten, die sich für Gemeindegründung oder die Zukunft der Kirche interessieren. Die allermeisten, so ist mein Gefühl, kommen aus frommen Hintergrund und kennen keine andere Gemeindeform als die gewohnte. Deshalb lege ich grundsätzlich besonders viel Zeit und Wert darauf, unseren wichtigsten Teil der Arbeit bei H2O zu erklären; das, was wir im Missional Action Plan als embed bezeichnen: sich einbinden in den lokalen Kontext. Embedding ist ein großes, großes Manko bei vielen, vielen Gemeinden. Für die meisten Christen ist das zwar theoretisch relativ klar und logisch, rein praktisch gibt es aber nur ziemlich wenig Christen, die echte Freunde unter ihren nichtkirchlichen Kontakten haben. Christen haben die Eigenart, sich in einer christlichen Blase abzukapseln. Ich erzähle daher Geschichten, wie es sein und aussehen kann, wenn Christen wagen

Herz eines Missionars

Wieder daheim. In der Nacht zum Dienstag kam ich zurück. 126 Leiter aus den meisten europäischen Ländern, Russland, USA und sogar Brasilien und Uruguay trafen sich zum CA Leadership Summit, dieses Mal wieder an der (wirklich beeindruckenden!) Brandung der portugiesischen Atlankikküste. Auf den Summits vergangener Jahre haben wir viel über neue Strategien und Ansätze der Zukunft nachgedacht. So hatten wir öfter prominente Redner wie Alan Hirsch oder Michael Frost. Vor zwei Jahren haben wir darüber nachgedacht, wie missionale Initiativen aussehen sollten, wenn sie dann (hoffentlich) aus dem verspielten Babyalter in die Erwachsenenreife hervordringen: Was sind die Maßstäbe einer reifen, missionalen Gemeinde? Das Ergebnis dieses Summits ist ein Buch geworden, bei dem ich selbst die Ehre hatte, ein Kapitel beizusteuern. 2014 ging es hingegen kaum um Strategien und Methoden. Stattdessen haben wir uns auf den absoluten Knackpunkt jeder Mission konzentriert: Das Herz des Missionars. D

Thanks, Kev!

Von Donnerstag bis gestern war mein CA-Mentor, Coach, oder wie man es sonst nennen will wieder mal in Göteborg. Kevin hatte in der Zeit Gelegenheit, alle Göteborger ALT-Studenten kennenzulernen, jede Menge H2O'ler und Kontakte zu treffen und vor allem einfach hier mit dem Team zu sein. Zum Beispiel am Samstag die Teammänner in der holzgefeuerten Fasssauna mitten im Busch und gleich am See. Schön, dass sich auch unsere ganze Familie immer gesegnet fühlt, wenn er bei uns wohnt. Thank you, Kevin!

TjänaStan 2.0 beta

Envision . Ihr erinnert euch vielleicht noch, was das war? Falls nicht, was mir genauso ginge, füge ich mal diesen Link ein, statt mich zu wiederholen. Gestern war also Envision-Time. Zum dritten Mal, glaub' ich. Mit Thema TjänaStan. Nach einem gelungenen Start dieser Aktionen im Jahre 2009 und einem deutlichen Engagementsgefälle hinterher überlegen wir nun, wie TjänaStan dauerhaft auf realistischem Niveau in unsere H2O-Gemeinschaft integriert werden kann. Juliana hatte eine zugkräftige Präsentation vorbereitet, erklärt und zusammengefasst, was TjänaStan eigentlich ist. Rob und Juliana haben anschließend alle H2O'ler angeleitet, Bedürfnisse, Ideen und Möglichkeiten zu entdecken und entwickeln. Ich war schwer beeindruckt nach diesem Abend. Von allem. Den Präsentationen, den Diskussionen, den Vorschlägen. Zu sehen, wie sich alle engagieren. Es waren ja einige da, die noch nie auf einem TjänaStan-Einsatz dabei waren. Und ich selbst habe zur Vorbereitung dieses Abe

Maskulines Morgenbrot

Küchenchef Douglas: "Ich mach sowieso jeden Samstag englisches Frühstück." Vervollständige diesen Satz: Männer sind... Na?! Hier kommt mein Vorschlag: Männer sind nicht selten hungrig. Und weil Essen bei H2O schon immer wichtig gewesen ist, schließlich steht jeden Sonntag ein mehr oder weniger beachtliches Buffet auf dem H2O-Tisch, haben wir jetzt was Neues eingeführt: Das Männermorgenmahl, samstags, einmal im Monat. Britisches Frühstück, Gemeinschaft der Kerle, männliche Themen. Meist biblische. Jesus war schließlich auch ein ganzer Mann. Lecker! Allein dafür lohnt es sich, zu kommen.

Kirchengründung?!

Wusstest du, dass das sowohl das englische Wort "church" als auch das schwedische Äquivalent "kyrka" ihre etymologischen Wurzeln im deutschen Wort "Kirche" haben? Und dass sich "Kirche" wiederum vom griechischen "kyriakón" ableitet, was so viel heißt wie "Haus des Herrn" oder etwas treffender "Gebäude, dem Herrscher gehörend"? Das Wort Kirche ist also eng an den Kirchbau geknüpft. Jesus sagt in Mattäus 16,18 aber nicht, dass er auf diesen Felsen seine kyriakón bauen wolle (was rein architektonisch und in jedem Fall statisch viel Sinn ergäbe). Er wolle seine ekklesía bauen, sagt Jesus stattdessen, seine Versammlung. Alle Spanischsprechenden haben es da besser. Ekklesía hat immer mit Menschen zu tun - und in der Bibel mit solchen, die sich um Jesus herum scharen und mit ihm durch die Gegend ziehen. Heute hier, morgen da. Wie die Jünger eben. Jesus ist exrem mobil, ständig unterwegs und gibt den Kurs vor - wenn auch nur

Ruhe! RU-HE!

Warum fahre ich jährlich zum Schweigen ins Kloster? Wo ich absolut kein Klostermensch bin, der auf Routinen und Liturgien steht? Aus sehr vielen Gründen. Hier ist einer davon. Das 21. Jahrhundert ist extrem hektisch. Haben unsere Vorfahren an schlechter medizinischer Versorgung, an Armut oder an Krieg gelitten, so leiden wir am ewigen Bombardement der Werbung, am permanenten Erreichbarsein, Leistungsdruck und Stress des ständigen Vergleichens und Verglichenwerdens und daran, das eigentliche Leben zu verpassen. Als Nachfolger des Mannes, der sich als „das Leben“ bezeichnete, sollten wir – wie eigentlich immer – ein gesundes Gegengewicht in der Gesellschaft bilden und inspirierende Vorbilder sein. Leider schlagen wir aber allzu oft in die gleiche Kerbe wie die Welt und rödeln, schaffen und routieren wie die Weltmeister. Fromme Workaholics ohne Luft zum Atmen. Allen voran viele Pastoren und leitende Mitarbeiter. Was uns fehlt, ist eine angewandte Theologie der Ruhe. Obwohl die Bib

Im Namen Jesu: Schweig!

Eigentlich hätte dieser Post schon am Donnerstag hier erscheinen sollen, denn da war es wieder mal an der Zeit, zum Schweigen ins Kloster zu gehen. Doch letzte Woche musste ich kurzfristig umdisponieren und das Haus am Donnerstag schon vollbepackt zu unchristlichen Zeiten verlassen, um tagsüber noch eine ganze Reihe von Treffen und Begegnungen möglich zu machen. So kam ich zwar in letzer Minute, aber immerhin rechtzeitig im pfingstlerisch-koptisch-freikirchlich-orthodoxen Konvent an, um für ein langes Wochenende zu verstummen. Einmal jährlich lege ich mir diese geistliche Übung selbst auf. Warum? Morgen mehr dazu.