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Es werden Posts vom März, 2011 angezeigt.

Alphakurs

Ein weitere Sache, die grad läuft, ist ein Alphakurs. Schließlich wurde es allerhöchste Zeit, den in Schweden so hochgelobten Alphakurs doch mal vor Ort persönlich kennenzulernen. Im Januar noch waren Karen und ich bei Alpha Schweden auf einer Alphakonferenz , und kurz darauf habe ich mich unserer Partnergemeinde Saron als Mitarbeiter für den nächsten Kurs zur Verfügung gestellt. Zwei Kurse werden dort jährlich angeboten. Seit dem 3. Februar bin ich also jeden Donnerstagabend Gesprächsleiter einer Alphatischgruppe mit ungefähr neun Leuten, was herausfordernd und bereichernd ist. Mich überrascht, mit welch großem Interesse die meisten Teilnehmer "das Leben erfoschen" (wie Alpha hier beworben wird) und wie wenig kontroverse Diskussionen es gibt. Andererseits wird auch überdeutlich, dass fast alle Teilnehmer entweder schon seit kurzem Christen sind oder von Kindesbeinen an einer Gemeinde sehr nahe stehen. Und damit haben wir es hier mit ganz anderen Menschen zu tun als bei H2O.

Es gibt noch mehr wie wir

Ein ganz besonderer Höhepunkt der vergangenen Woche war Dienstagabend das Treffen mit Magnus Persson, Pastor einer Malmöer Gemeinde namens United. Faszinierend war das Treffen deshalb, weil Magnus von der Gründungszeit der Gemeinde sprach. In ganz vielen Punkten konnten wir nur sagen: Das hätten wir sein können. Die Vision, etwas Neues zu entwickeln ohne die Bibel zu verwässern, der Wunsch, theologisch tiefe Wurzeln wachsen zu lassen, der Mut, sämtliche Gemeindeprogramme erstmal sein zu lassen, der Gedanke, von Gemeinde als Institution wegzukommen und stattdessen einen wahren Organismus anzustreben - all das und vieles mehr sprach uns aus der Seele. Aber es gab noch mehr Parallelen. 1998 zog ein Gründungsteam mit eben dieser Vision von Stockholm nach Malmö (bei uns war es Göteborg 2006). Die ersten zwei Jahre machte man noch gar kein Programm, man versuchte erst einmal, die Stadt und das Leben dort kennenzulernen. Dies geschah vor allem durch Arbeit in ganz normalen Berufen (für uns wa

Full House

Erwin hatte Geburtstag, und zwar einen runden. Und runde Geburtstage sind wichtig in Schweden, so wichtig, dass man alle seine Freunde und Bekannte einladen kann. Die meisten kommen tatsächlich! Einen runden Geburtstag feiert man bekanntlich nicht jedes Jahr, deshalb muss man die wenigen Gelegenheiten, die uns gegeben sind, einfach ausnutzen. Erwin lud in unser H2O-Center ein, und es füllte sich mit rund 50 Erwachsenen plus Kindern. Es war 'ne klasse Feier, und es war schön zu sehen, wie gut eine Gruppe dieser Größe samt spielender Kinder sich in unserem Glashaus aufhalten kann. Eine runde Sache!

Freiluftfeier

Puh. Die letzte Woche war mehr oder weniger von morgens früh bis abends spät bis auf die letzte Minute ausgebucht. Von Geburtstagsfeiern mit neuen Bekanntschaften über Hilfe beim Umzug (da werde ich irgendwie immer wieder gefragt) bis hin zu einem roten Ohr vom vielen Telefonieren (was ich eigentlich gar nicht gerne tue) war alles dabei. Ich möchte peu à peu ein paar von den interssanten Dingen erzählen um Euch auf dem Laufenden zu halten. Zum Beispiel hatten wir Dienstagnachmittag wieder mal ein Planungstreffen für unser diesjähriges TjänaStan im Mai. 2011 ist es eine andere und auch kleinere Gruppe als bisher (ich brauche dringend mehr TjänaStan-Leiter) aber es wird wohl gehen dieses Jahr. Wir hatten uns entschieden, die Abschlussfeier am 29. Mai im Slottskogen, Göteborgs Stadtpark, auszurichten. Leider war es nicht möglich, die Verantwortlichen für die dortige Bühne ans Telefon zu bekommen, und deshalb beschlossen Ingemar und ich, am Donnerstag persönlich dort vorbeizugehen. Leider

Schöne, schmierige Himbeersahnegeburtstagstorte

Nun werden Ehen vorbereitet

Seit gestern ist die Anmeldung zum Ehevorbereitungskurs offen. Man kann sich zum Beispiel über unsere TjänaStan-Seite anmelden. Hier gibt Infos und Videos. H2O ist die erste Gemeinde Schwedens, die diesen Kurs anbietet, deshalb musste selbst die offizielle Homepage von Alpha Schweden noch mal aktualisiert werden. Aus gleichem Grund ist das Material auch noch alles in Englisch, aber das dürfte eigentlich kein Hindernis sein. Wir sind gespannt!

Die Arroganz des Menschen?

Meine Gedanken sind oft in Japan dieser Tage. Aus ganz unterschiedlichen Gründen. Teilweise berühren mich die dortigen Menschen in ihrem Leid, teilweise beeindrucken mich die Japaner aber auch mit ihrer Disziplin, selbst in Katastrophen. Teilweise schockt mich die Zerstörung menschlichen Lebens, teilweise freuen mich Überlebensgeschichten. Teilweise erschrickt mich das mögliche Ausmaß des Atomunglücks und die Ungewissheit, gleichzeitig zieht mich die Physik so sehr in ihren Bann, dass ich meine Medizintechnik- Fachliteratur wieder zur Hand nahm um die Entstehung ionisierender Strahlen und ihre Wirkung auf den menschlichen Körper noch einmal genau zu studieren. Teilweise schüchtert mich die Urgewalt eines Seebebens mit Monsterwelle ein, teilweise sind diese enormen Kräfte bestürzend eindrucksvoll. Ich bete für Japan. Ebenfalls bestürzend aber wenig eindrucksvoll sind hingegen einige Kommentare, die man so in den Medien hört oder liest. Immer wieder werden wir dort mit offenbar größtem

Angered pulsiert!

Und so sieht das fertige Resultat aus:

Angered animiert

Nach so viel Depression nun mal zur Abwechslung was positives: Wir machen kleine Trickfilme!!! Ein junger professioneller Trickfilmanimateur fand unsere TjänaStan-Webseite und dachte sich: Da würde ich gerne auch mitmachen. Bei unserem nächsten TjänaStan Ereignis im Mai werden wir also nun auch einen Trickfilmworkshop für junge Leute anbieten können. Das Ganze kann sich langfristig vielleicht sogar zu einem richtig großem Projekt entwickeln, bei dem junge Menschen in Angered miteinander was sinnvolles machen und damit vielleicht sogar den Ruf dieses Stadtteils verbessern können. Angefangen haben wir jedenfalls erstmal mit einer kleinen Testanimation in unserem H2O-Center um zu sehen, wie das alles so gehen kann. Fast drei Stunden lang haben wir mit viel Spaß unter professioneller Aufsicht geknetet!

Depression III

Am Morgen des nächsten Tages bin ich gerade dabei, in unserem H2O-Center das Frühstück für eine Gruppe Leute vorzubereiten, die heute zu uns kommen. Ich bin leider spät dran und etwas in Eile, um alles noch rechtzeitig fertigzubekommen als ein Mann zu mir kommt, der im selben Gebäude arbeitet. Er müsse gerade mal mit mir reden. Soeben habe er etwas über einen seinen Freunde erfahren, erzählt er mir. Einen Familienvater, beruflich erfolgreich, seit neuestem Besitzer eines kleinen Sommerhauses auf dem Lande, worüber sich die ganze Familie sehr freue. Seid kurzer Zeit leide aber auch dieser Freund an Depression. Man habe ihm die üblichen Medikamente verschrieben. Die Wirkung war nicht wie erwünscht. Er habe sich das Leben genommen. Wir sprechen darüber. Der Kaffee ist noch nicht durchgelaufen, als später meine Frühstücksgäste kommen. Dies sind "nur" drei Geschichten, die ich in ungewohnt kurzer Folge hörte. Wenn ich darüber nachdenke, könnte ich viel mehr Namen nennen, die äh

Depression II

Noch am gleichen Tag traf ich eine andere Person. Ebenfalls wegen Depression seit zweieinhalb Jahren krankgeschrieben. Am Tage der Krankschreibung habe dieser gleichzeitig frustriert und interessiert wirkende Mensch außerdem seine Kündigung erhalten. Seither sei er nur mit Medizin unter Drogen gesetzt worden. Vor einigen Monaten habe man sich dieses Falles aber Gott sei Dank noch einmal richtig angenommen und die Krankheit im Krankenhaus über eine längere Zeit richtig untersucht. Nun bekäme mein Freund ganz andere Medikamente als vorher, und diese würden seither auch ständig angepasst, hörte ich. Zum allerersten Mal ginge es nun wieder bergauf. "Warum gibt es heute so viele deprimierte Menschen?" frage ich mich. Und habe keine klare Antwort. Nur Annahmen.

Despression I

Dass Depression und Ausgebranntsein in Schweden sehr üblich ist, wussten wir schon seit wir hier leben. So üblich, dass man nur zu einem Arzt gehen muss und sofort irgendeine Antidepressiva ohne große weitere Untersuchungen verschrieben bekommt. In den letzten Tagen wurde ich ganz neu daran erinnert. Drei kurze Episoden über Depression in Schweden. Ich frage eine Frau, was sie beruflich mache. Sie nennt mir ihren Beruf und sagt gleich dazu, dass aber lange nicht gearbeitet habe, sie war krank geschrieben. Ganze zweieinhalb Jahre war sie krankgeschrieben. Zweieinhalb Jahre. Sie habe keine Menschen ertragen können. Nun gehe es wieder aufwärts. Ursache für die Langzeitkrankschreibung: Depression.