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Es werden Posts vom Januar, 2019 angezeigt.

Der Elite ausgeliefert?

(mit wichtiger Fußnote...!) Neulich hatte ich ein längeres Treffen mit einem Trump-gut-Finder, Brexit-Befürworter und Sehr-überzeugter-Fleisch-Verzehrer. Es ist eine liebenswürdige, weitgereiste, nicht unerfahrene Person, mit der ich schon seit Jahren in Kontakt bin. Mir war bekannt, dass dieser Mensch vegetarisch für Blödsinn und vegan für hirnverbrannt hält, darüber hatten wir schon letztes Jahr gesprochen. Doch der Rest war mir neu. Schwedische Trump- und Brexitanhänger sind hier nämlich Raritäten - erst recht solche, die offen dazu stehen und es im Gespräch mit "Andersgläubigen" ungeniert zuzugeben wagen. Doch vermutlich fühlte sich mein Freund in meiner Gegenwart sicher genug, mal wieder über alles offen reden zu können.* (Ganz nebenbei: Achtung, hier war die wichtige Fußnote!) Ich witterte eine einzigartige Chance zum Lernen und Verstehen. So begann ich, nachzufragen. Ich erfuhr, dass die Eliten der Welt für das ganze Chaos auf dem Globus verantwortlich sind.

Fisch im Toten Meer!

Sonnenaufgang über dem Toten Meer bei En Gedi Stockholm, Freitag, 21:00 Uhr. Tagesabschluss und Abendandacht. Die Teilnehmer des aktuellen Forgekurses*, die sich ein ganzes Wochenende dem Thema "Evangelisation" widmen, blicken erwartungsvoll auf mich. Was ist heute überhaupt Evangelium? Wie kann ich diese zukünftigen, motivierten Gemeindegünder vor mir animieren, wirklich Gute Nachricht zu sein? Gute Nachricht zu leben? Und zwar in einer Zeit, wo Menschen von globalen Ängsten getrieben werden und " Jesus starb für deine Sünden! " eher wie ein altes Kaugummi auf der Straße und weniger als wohltuende Nachricht wirkt? Solche Kaugummis will sich gewiss keiner mehr in den Mund stecken. Zunächst erkläre ich, warum ich letztes Mal nicht dabei sein konnte. Während des letzten Stockholmer Kurswochenendes im November war ich nämlich gerade am Toten Meer. Genau gesagt, bei einer Oase namens En Gedi . Dort habe ich gelernt, dass das ohnehin schon Tote Meer gerade nochmal

Erster Gebetsclip 2019

Der Teufel im Detail

Vorgestern legte ich mein Abendbrot auf genau die Zeit, um die Brexit-Abstimmung des britischen Unterhauses per Livestream mitverfolgen zu können. Ach, welch unterhaltsames, fast schon amüsantes Schauspiel sind die streitenden Abgeordneten an der Themse doch immer! Man könnte laut loslachen - wüsste man nicht, dass das Schicksal eines ganzen Landes von diesem Theater abhängt. 66 Millionen Briten plus ungezählte weitere Betroffene - EU-Bürger in GB, Briten in der EU, Handelsbeziehungen und was nicht alles. Dagegen steht Trumps Shutdown, der ja nur wenigen Millionen Kopfschmerzen macht, fast schon richtig bescheiden da. Doch das Prinzip ist dasselbe. Erst neulich analysierte die New York Times, dass die USA und Großbritannien noch nie so synchron in ihren Problemen waren wie jetzt. Und wenn die NYT die Berichte ihrer schwedischen Kollegen lesen, werden sie dort auch nichts Gutes entdecken. Der Versuch einer Regierungsbildung seit der letzten Reichstagswahl anno dazumal ist ein einzi

SAD Brexit

Grafik: CNN Sad bedeutet traurig, SAD steht aber auch für Seasonal Affected Disease , jahreszeitlich bedingte Krankheit. Für mich eine Art Berufsverletzung, denn ich zähle erst zu den SAD-Betroffenen, seit wir nach Schweden gezogen sind. Diesen Winter traf mich die Depression unerwartet früh und hart. Dafür sind einerseits die üblichen Licht- und Hormonprozesse verantwortlich, wie ich sie vor zwei Jahren schon kurz beschrieben hatte . Doch heuer gab's noch ein paar erschwerende Faktoren als kostenlose Zugabe. Wie zum Beispiel die Brexitabstimmung des britischen Parlaments, die wie ein Damoklesschwert über uns schwebt und heute Abend wohl stattfinden wird. Brexit ist ein Synonym für Torheit und Absurdität, da ein paar Blender und Scharlatane mit Lügen und Unwahrheiten ein ganzes Land, eine kräftige und stolze Gesellschaft, in existenzbedrohende Krisen stürzen könnten. Der britische Historiker Anthony Glees vergleicht die Lage in einem heute veröffentlichten Interview mit

Warum gute Vorsätze (k)ein Blödsinn sind

Solche Todesanzeigen machten die Runde. Ich fand diese auf gott-in-berlin.blogspot.com . Weniger essen, mehr Sport. Weniger Stress, mehr Ruhe. Mehr beten, weniger sorgen. Die Lister aller 2017 geborenen Vorsätze scheint unendlich zu sein. Die Liste der Todesopfer? Nur unwesentlich kürzer. Wenn's hoch kommt, überlebt nur ein 1% den Frühling. Gute Vorsätze enthüllen zweierlei. Erstens, unsere tiefe Sehnsucht nach Veränderung. Im tiefsten Herzen werden sie gezeugt und zu Silvester geboren. Wer nämlich gar nichts Verbesserungswürdiges an seinem Leben findet, macht auch keine Vorsätze. Zweitens, unsere gefühlte Machtlosigkeit, die ersehnte Veränderung auch wahr werden zu lassen. Gute Vorsätze sind Leckerlis für Schweinehund, den inneren. Manche nehmen's mit Humor. Andere geben auf und halten gute Vorsätze fortan für völligen Blödsinn. Ich gehör wohl zur zweiten Kategorie. Habe schon vor vielen, vielen Silvestern aufgehört, gute Vorsätze zu fassen. Oder sollte ich besser sage

Selig sind die Friedensjäger

Die wichtigste Ausrüstung zur Friedensjagd ist die richtige Spürnase. Seit Israel bin ich entschlossen, ein wenig Hebräisch zu lernen. Deshalb nutze ich grad jede Gelegenheit, alttestamentliche Worte im Original zu studieren.  Zum Beispiel Psalm 34,15. Da steht tatsächlich "nachjagen", wenn es um " Shalom " geht. Ich finde es schon irgendwie lustig, dass ausgerechnet der Friede "gejagt" werden soll. Es klingt fast so, als solle er erlegt und als Trophäe tot an die Wand gehängt werden, der Arme. Doch wir müssen uns wohl in Erinnerung rufen, dass die Jagd nicht immer ein Privileg der Reichen war. Bevor der Westen den Fließbandmord im Schlachthaus oder den Überfluss im Supermarkt erfand, war Jagd manchmal noch überlebenswichtig. Und weil kein Tier freiwillig in den Tod geht, hat der Mensch gelernt, lieber keine Fleischfresser zu fressen, denn die könnten den Spieß umdrehen und uns selbst zum Gejagten machen. Damit der Schuss also nicht nach hinten losg