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Es werden Posts vom Mai, 2013 angezeigt.

Konfirmation...

Naja, nicht im lutherischen Sinne. Luther meinte ja, dass die Konfirmation die persönliche Bestätigung der als Baby empfangenen Taufe ist und damit den freien Entschluss darstellt, Christus persönlich nachzufolgen. Die rein lutherischen Kirchen sind heute von dieser Theologie wahrscheinlich genausoweit entfernt wie die Gemeinde, in der unser Sohn Nils am Sonntag "konfirmiert" wurde: Eine Freikirche mit stark baptistischer Geschichte. Warum ganz Schweden das trotzdem immer noch "Konfirmation" nennt, ist mir immer noch etwas schleierhaft. Aber egal. Es war ein guter Gottesdienst und eine gute Feier. Sogar mit aus Deutschland angereister Familie. Bei richtig coolem, pardon, warmen Sommerwetter. 19 "Konfirmanden" und einer rückt die Fliege zurecht für Portrait- und Gruppenfotos. Und an so einem schönen Sommerfesttag darf natürlich keine Sommerfesttagstorte fehlen!

Nicht nur sauber, sondern rein!

Ist Gott nicht auch so einer, der gerne den Müll der Welt aufsammelt? Wir dachten, wir predigen diese Eigenschaft Gottes wieder einmal ganz praktisch. Das Team 2013: Keine Angst vor dreckigen Händen! Auch wenn's manchmal stinkt... Der Einsatzort: Schwedens größter (weil einziger) Karneval, jeden Mai in Angered Nach der Parade: Ein Paar sitzt im Dreck - wenn auch glücklich Doch Hilfe naht: Das TjänaStan-Team! Furchtlos wird jeder Winkel aufgestöbert und vom Müll befreit. Ungezählte Säcke werden der Müllverbrennung zugeführt. Demütige Große... ... und tapfere Kleine... ... packen kräftig zu.  Der Einsatz wird in Zusammenarbeit mit einer kleinen Gemeinde in Hammarkullen durchgeführt und... ... von der Stadt mit rund 3000 Euro honoriert, welcher der christlichen Jugendarbeit zugute kommen.  Ganz nach dem Motto: "All for one and one for all!"

Gebetsclip Mai

TjänaStan nähert sich

TjänaStan! Serve the City! Der Stadt dienen! Man kann es nennen, wie man will, für uns ist es am nächsten Wochenende wieder mal so weit. Leider haben sich bis heute kaum Freiwillige angemeldet. Warum nicht? Wir wissen es nicht. Vielleicht hat sich der "Cool-Faktor" im Laufe von vier Jahren TjänaStan zu sehr aufgewärmt. Vielleicht ist dienen immer weniger populär, bedient werden dagegen immer populärer. Bitte betet, dass wir unsere vorbereiteten drei Projekte am Wochenende durchführen können. 

Ich zieh Opas Klamotten an und seh' unglaublich aus!

Dieser Song hat nicht gerade gehobenes Sprachniveau aber er ist einer DER Hits, die gerade im Internet herumkreisen (über 300 Mio. Klicks!) - und er handelt von einem "Thrift Shop" , einem Second-Hand-Shop. Passt also gut zu uns. Und nachdem ich ja jetzt mit im Planungskomittee des Blauen Kulturhauses sitze tun sich einige Möglichkeiten auf, die H2O wegen der begrenzten Ressourcen noch lange nicht hat. Bei der letzten Sitzung am vergangenen Mittwoch habe ich vorgeschlagen, mit hiesigen Jugendlichen eine schwedische Version zu schreiben, die man im Musikstudio des Kulturhauses aufnehmen könnte. Und dann sollen sich die Teens mal eine coole Choreographie einfallen lassen, damit wir bei H2O und Reningsborg ein neues, viel besseres Musikvideo drehen können. An bunten Vögeln und Hautfarben mangelt es jedenfalls nicht in Angered...

Urban Expression

Die allermeisten Gemeinden segeln in etablierten Gewässern. Es gibt nur extrem wenige Gemeinden an der Schnittstelle zur Zukunft. Es gibt noch weniger, die aktiv an und mit der Zukunft arbeiten, soweit das möglich ist. Solche Gemeinden müssen irgendwie vernetzt werden. Als H2O sind wir durch CA in ein internationales Netzwerk eingebunden, welches uns eine enorme Hilfe für den Dienst ist. National oder lokal gibt es hingegen nichts ähnliches, denn wir sind das einzige CA-Projekt in ganz Skandinavien. Allerdings wurde 2012 das neue Netzwerk "Urban Expression Sverige" gegründet ( im Oktober habe ich etwas darüber geschrieben ). 2013 wollen die Leiter weiter gehen und fragten alle Teilnehmer des Oktobertreffens, wer mitgehen möchte. Es waren zwei Gründungsprojekte aus Göteborg. Nun haben wir uns bei H2O getroffen, um zu überlegen, wie wir gemeinsam was weiter machen können. Wahrscheinlich wollen wir im Herbst weitere, kleine aber interessierte Gemeinden zu einem Schulungswochen

Der Bibliothekar

Foto: Erik Holke Letzte Woche, als hier endlich die Sonne schien, musste ich fast eine Woche in einem Kellerloch verschwinden. Die neue ALT-Bibliothek sollte eine richtige Leihbibliothek werden. Eigentlich hätte ich das letzten Herbst machen sollen, als es keinen passenden ALT-Kurs für mich gab, doch es gab niemanden, der mich hätte anlernen können. Aber jetzt. Jetzt war nicht nur Arbeitsstunden aufholen angesagt. Jetzt weiß ich auch endlich, wie all die vielen Aufkleberchen in die Bücher einer Bibliothek kommen, und ich kann Euch sagen, es ist eine extreeeem laaaangweilige Aufgabe. Anleitung zur professionellen Katalogisierung bekam ich nun von einer erfahrenen Bibliothekarin, die genau wusste, was all die internationalen Kürzel in dieser Software bedeuten. Leider fanden alle meine Kollegen, dass mir als Deutschen die Ordnung doch in den Genen liege, die Liebe zu solch pingeligen Details müsste mir doch schon mit der Muttermilch zugekommen sein... Was hättet Ihr geantwortet? Ich f

Von Menschen und Göttern

Wer gerne ein Gefühl dafür entwickeln möchte, wie europäische Gemeinden in nicht allzuferner Zukunft dastehen werden, dem sei Xavier Beauvois' Film "Von Menschen und Göttern" ( Des hommes et des dieux ) empfohlen. Diese filmische Erzählung gibt natürlich kein genaues Bild dessen, wie es für uns einmal kommen wird. Vielmehr ist sie ein sehr treffendes Gleichnis, um unseren Spürsinn und Instinkt für die Zukunft zu schärfen. Natürlich werde ich die Geschichte hier nicht vorwegnehmen, aber wer den Film anschaut, möchte bitte auf folgende Details achten: die nichtkirchliche Kultur (als Bild für unsere eigene Umwelt), in welcher sich die Hauptfiguren befinden die Beziehungen und Freundschaften, welche die Mönche (als Bild für uns Christen) respektvoll mit ihrer Umwelt pflegen  der innere Kampf der Mönche und ihre Entscheidungen die Art, wie die Mönche von ihrer Umwelt wahrgenommen werden das Kloster (als Bild für Gemeinde), welches sich weitgehend selbst versorgt alle Le

Kleinigkeiten

Vielleicht wiederhole ich mich ja, doch wahrscheinlich kann es nicht oft genug gesagt werden: In Zukunft wird in unseren Gemeinden ein gewaltiges Umdenken nötig sein. So richtig werden wir das erst verstehen können, wenn uns der Gegenwind noch kälter ins Gesicht beißt. Kleine Wolken am Himmel mögen nebensächlich erscheinen, doch in Wahrheit kündigen sie Unwetter an. Es gibt viele Kleinigkeiten, die uns ankündigen, dass wir uns nicht mehr lange auf die konstantinische Vormachtstellung der Kirche verlassen können. Der Wind dreht sich leider nicht abrupt. Deshalb gewöhnt man sich so leicht und merkt es kaum. Es gibt zwei Auswege aus der Gefahr: Flucht oder List. Flucht ist das, was uns Schafen am natürlichsten ist. Ist man in der Welt nicht mehr akzeptiert, zieht man sich zunächst ins fromme Gemeindeleben zurück. Die Kuschelgruppe gibt uns Sicherheit und man führt ein Doppelleben, das fromme und das öffentliche. Bei weiter wachsender Gefahr verschwindet man schließlich im Untergrund.

Akzeptierte Sünden

Man hört nicht viel über "Sünde" heutzutage. Vielleicht ist das nur in Schweden so, wo niemand es wagt, einen anderen zu korrigieren oder gar zu kritisieren. Doch mir scheint es ein genereller Trend des Westens zu sein, jeden nach seiner Façon machen zu lassen. Auch in Gemeinden. Es gibt zwar noch geächtete Sünden, aber es werden weniger. Mehr und mehr wird akzeptiert, wird normaler, weil es einfach "alle" machen. Wenn aber Kirche und Gemeinde einen guten Umgang mit der Sünde verlernt, wer ist dann da, um Salz und Licht zu sein? Wo keine Sünde, da keine Vergebung. Wo keine Vergebung, da keine Gnade. Wo bleibt die gute Nachricht, wenn von Vergebung nur schwammiges Bla-Bla übrig bleibt? Wir mögen wissen, was billige Gnade ist, doch teure Gnade * wird zur Unbekannten. Wer aber keine teure Gnade kennt, ist wie ein Mensch, der viel vom Bergsteigen redet, ohne jemals selbst das Glücksgefühl am Gipfelkreuz erlebt zu haben, weil er die Mühen des Aufstieges scheut. Neul