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Es werden Posts vom September, 2009 angezeigt.

Medvandrare

Seit Mitte November machen wir nun die Medvandrare (Begleiter). Jeden Samstag sind zwei von uns im Café des Reningsburger Second-Hand-Verkauf. Letzten Samstag war ich mal wieder dran. Ich merke, wie die "Medvandrare" sich etabliert haben. Unter den Kunden gibt es natürlich viele, mit denen man so gut wie nie in Kontakt kommt, bestenfalls gibt einen Gruß oder ein Lächeln. Und immer wieder gibt es solche , die man zum erstem Mal sieht und die fragen, was das denn sei, Medvandrare . Und es gibt Kunden, die sich schon richtig freuen, wenn man sich sieht, zu denen man sich an den Tisch setzt, und mit denen man nicht selten über eine ganze Stunde über Gott und Welt redet. Jeder von uns Medvandraren hat so seine eigene Art, samstags da zu sein. Manche helfen im Café wie eine Bedienung mit. Manche gehen immer wieder mal mit der Kaffeekanne rum und laden auf eine Extratasse ein. Manche sitzen einfach nur auf einem Barhocker und beten für die Leute, die vorbeigehen. Dabei kommen manchm

Ehen in Schweden

Nachdem ich gerade einen Post zur schönen Hochzeit am Samstag schrieb, sollte ich vielleicht noch was anderes erwähnen. Lies erst den Post unten, dann weißt Du, worum es geht. Also, das Recht, in Schweden auch selbst Ehen schließen zu dürfen, werde ich wohl nie bekommen. Der Grund ist folgender Sachverhalt: Das Recht wird in Schweden an gewisse Berufsgruppen vergeben, u.a. an Geistliche in einer Kirche. Voraussetzung für Geistliche oder Pastoren ist, dass man zu einer anerkannten Denomination gehört und man entsprechend in rechtlichen Fragen unterwiesen ist. In meinem Fall hätte ich also die entsprechenden Belehrungen im Frühling machen können und hätte danach von unserem Partner EFK bzw. unserer Partnergemeinde Saron das Recht erhalten können. So weit, so gut. Nun ist es aber so, dass Schweden sich gerne als "das modernste Land der Welt" sieht. Und dazu gehört nach schwedischer Ansicht, dass auch homosexuelle Paare die gleichen Rechte wie heterosexuelle Paare haben. Dies wie

Hochzeit

Wind. Meer. Wellen. Salzgeruch. Eine große Stena-Fähre läuft gerade aus Dänemark ein und ein noch größerer Maersk-Frachter läuft soeben nach irgendwo aus. Eine kleine Gemeinschaft steht versammelt auf einer Holzbrücke und wird Zeuge, wie ein frisch vermähltes Paar ebenfalls auf das Meer der Ehe ausläuft indem sie sich die Ringe anstecken. Es war Zeras und mein Hundekursleiter, der heiratete. Das Paar hatte eigentlich sogar mich gefragt, ob ich die Trauung für sie machen wolle, was natürlich eine große Ehre für mich war, nachdem wir uns schon mehrere Male gegenseitig zum Dinner eingeladen hatten. Dabei hatten wir regelmäßig auch über geistliche Dinge gesprochen. Bei deutschem Bier, das war wichtig. In Schweden ist es allerdings so, dass der Pastor auch die rechtliche Trauung vollzieht, es gibt also keine extra standesamtliche Trauung. Dazu hätte ich erst einen Kurs belegen müssen, um die Zulassung zu bekommen, Ehen nach schwedischem Recht schließen zu dürfen, und dieser Kurs wird nur im

Keine Bundestagswahl...

Seit Wochen warte ich schon auf die Unterlagen zur Bundestagswahl - und die kommen einfach nicht. Heute wurde es mir also zu bunt und ich rief die Botschaft in Stockholm an. Worauf man mir mit der größten Selbstverständlichkeit erklärte, ich hätte schließlich bis zum 06. September in Hitzhofen (drei Ausrufezeichen) die Briefwahl beantragen müssen. Woher solle die Botschaft wissen, wer alles in Schweden lebe und wer nicht. Da wundert man sich bloß und muss die Wahl so hinnehmen, wie sie nun auch ohne unsere Stimme laufen wird.

Schwedische Kirchengeschichte

Diese Woche hatten wir einen Gast bei uns im Hauskreis, Pontus. Pontus fährt eine schwere Maschine, ist Türsteher im Göteborger Hardrock Café, ist Pastor einer jungen Gemeinde und belesen in Kirchengeschichte. Über das Studium der Kirchengeschichte ist er zum Glauben gekommen. Judy hatte ihn eingeladen, um uns doch mal etwas über die schwedische Kirchengeschichte zu erzählen. Das war hochinteressant. So erfuhren wir zum Beispiel, dass man in Schweden noch vor 150 Jahren des Landes verwiesen wurde, wenn man nicht den Lehren der lutherischen Staatskirche folgen wollte. Es entstanden aber immer mehr Alternativen, die erste Kirche neben der Staatskirche waren die Baptisten. Und vor rund 120 Jahren entstand eine neue Denomination, die schon damals die Gleichstellung von Mann und Frau im geistlichen Dienst betonte. Im 20. Jahrhundert kam die Pfingsbewegung dazu, die in Schweden so groß und bedeutsam war, dass man in Geschichtsbüchern davon liest und in jeder kleineren oder mittelgroßen Stadt

Auf, auf! Nach Ingolstadt!

Japp! Jetzt ist es geritzt. Ich komme nach Ingolstadt! Diesen Sommer hat es ja nicht geklappt, deshalb muss es im Herbst nachgeholt werden. Am 17. Oktober trudel ich ein, bis zum 20. kann ich bleiben. Näheres weiß ich selbst noch nicht, aber auf jeden Fall lade ich ganz herzlich zum Gottesdienst am 18. Oktober in der FeG Ingolstadt ein. Ich freue mich wirklich RIESIG darauf, GANZ VIELE von Euch zu treffen!!!! Bis dann also! * * * Don't think this is very relevant to my English speaking readers, but just in case you're planning on a stay in Bavaria this October - welcome to a profound, challenging, active, spiritual and German speaking worship service at my sending church in Ingolstadt! The speaker will be a CA-church planter who serves in Gothenburg, Sweden. Oct 18th is the day. If you are in Bavaria, you don't want to miss it! Welcome there!

Ach, die Zeit...

... geht grad so dahin, ich komme ja gar nicht mehr nach, alles hier zu erzählen, was grad so abgeht. Zum Beispiel unser "Medvandrare-Treffen" letzten Samstag Vormittag. Da sind alle Medvandrare eines anderen Second-Hand-Shops im Zentrum Göteborgs zu uns "auf Studienbesuch" gekommen. Das ist die einzige Gruppe in der ganzen Stadt, die an Samstagvormittagen etwas ähnliches macht wie wir. Eigentlich hatten wir vor ziemlich genau einem Jahr von dieser Gruppe die Idee dieses Dienstes "abgeguckt". Und nun kam eine ganze Gruppe aus rund 15 Leuten, um von unseren Erfahrungen zu hören und vor allem um für uns zu beten. Das war eine sehr schöne und ermutigende Erfahrung. Karen und ich hatten anschließend gleich Medvandrare-Dienst und haben wieder fast den ganzen Morgen mit Leuten geredet. Möge der Herr es weiter segnen. * * * Hard to catch up here if so much is happening! Last Saturday we had a meeting with another group of our "medvandrare" ministry. (I

Zurück aus Schonen

Diese Woche war großer Studienauftakt von SALT. Alle Lehrer und Studenten kamen in ein echt schwedisches, falunrotes und weißgefenstertes Freizeitheim direkt am See. Ein für mich in mehrfacher Hinsicht unbekanntes Gefühl - einerseits brannte die Sonne von strahlendblauem Himmel und spiegelte sich im See - ich musste mich immer wieder erinnern dass ich zum Arbeiten und nicht zur Erholung hierhergekommen war. Eine solche Idylle findet man in Göteborg in der Regel nicht. Andererseits war ich plötzlich kein Student mehr in einer solchen Gruppe - sondern Lehrer. Das macht durchaus einen spürbaren Unterschied wie man behandelt wird. Toll war es, die ganzen Studenten kennenzulernen und deren Geschichten zu hören. Es kommt mir wie ein Privileg vor, solche Menschen ein kleines bisschen auf ihrem Lebensweg bgleiten zu dürfen. Ich freue mich auf die kommenden Wochen - auch wenn wir uns gar nicht sooo oft sehen werden.