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Es werden Posts vom Januar, 2015 angezeigt.

(D)amit (M)an (G)edeiht

Ok, das ist nicht die offizielle Bedeutung des Kürzels jener altbekannten und etablierten, deutschen Missionsgemeinschaft namens DMG. Der Zweck meines jüngsten Besuches auf dem Buchenauer Hof dort könnte aber durchaus so betitelt werden. Denn der Leib Christi wird in den kommenden Jahrzehnten auf europäischem Boden an lebensgefährlichem Muskelschwund leiden. Ich will aber nicht, dass Gottes Reich geht, ich bete " Dein Reich komme ". Deshalb werden alle, die nicht nur dieses Gebet aus tiefstem Herzen mitbeten, sondern auch die zu erwartenden Hindernisse angreifen wollen, miteinander mehr und mehr an einem Strang ziehen müssen. Schließlich wollen wir nicht eingehen; wir wollen miteinander gedeihen. Die DMG setzt nun auch zunehmend auf Europa. Aus nachvollziehbaren Gründen: Heutzutage ziehen immer mehr Missionare in die andere Richtung - Brasilianer fühlen sich nach Schweden berufen, Afrikaner nach Deutschland, die Liste geht weiter. Mission geschieht heute kreuz und quer.

(CA in) Deutschland

Fünf ganze Tage lang besuchte ich das geografische Zentrum Westeuropas. Ich hatte eine Mission. In meinem Heimatland Deutschland galt es nämlich dringend herauszufinden, wie wir weiterverfahren mit unserem deutschen Zweig CA Germany . Im Leben des bisherigen Leiters hatte sich so viel verändert, dass er die Verantwortung abgegeben hat. Vorläufig habe ich die Leitung CA Germanys übernommen, doch ich möchte sie so schnell wie möglich wieder abgeben und andere, geeignete Personen vor Ort finden. Für geeignete Leute braucht man aber die richtige Vision. Daher ist es gerade extrem wichtig, ein Gespür für die Entwicklung der geistlichen Kultur Germanias zu entwickeln. Die gute Nachricht ist, dass ich weiß, wie man ein solches Gespür entwickelt. Die schlechte ist, dass das nicht über Nacht geht. Angefangen habe ich deshalb mit fünf Tagen, an denen ich mich mit völlig unterschiedlichen Menschen getroffen habe - seien sie kirchlichen oder charismatischen Bewegungen angeschlossenen. Einige ha

Wegweiser

Zwei Kennzeichen haben die Wegweiser Gottes. Erstens, wir sehen sie nur, wenn wir uns unsicher fühlen. Nicht, dass sie sonst unsichtbar wären, selbstsichere Menschen ignorieren sie einfach. Zweitens, sie tauchen immer erst in letzter Sekunde auf. Oder einen Moment danach. Gottes Wegweiser sagen nie: In 5km rechts abbiegen . Sie sagen: HIER rechts abbiegen . Oder: UMKEHREN. Da hinten hättest du rechts abbiegen müssen . Gott nachzufolgen hat mehr mit indianischer Spurensuche als einer GPS-ausgestatteten Autoreise zu tun. Welches dazu führt, dass man erstens langsam reist und zweitens nie sicher ist, wie viele Abbiegungen man schon verpasst hat. Aber das ist, wie gesagt, ja auch Sinn und Zweck: Nur, wer sich unsicher fühlt, sucht nach Gottes Wegweisern. Wem das zu diffus ist, erlebt in Gottes Augen den Normalzustand der Nachfolge. Nur dann schafft man es, auf dem Wasser zu gehen. Selbst Paulus, in unseren Augen ein selbstsicherer Kleriker, irrte auf der Spurensuche nach göt

Jesus is Charis

Ich konnte mir nicht helfen - jedesmal, wenn ich den populären Slogan aufgrund der pariser Ereignisse sah, las ich etwas ganz anderes. Kurzentschlossen hab' ich das Plakat also umdesigned - auch wenn ich kein Grafikdesigner bin. Trotzdem - so gefällt's mir besser. Gleichzeitig kann ich auf meine Weise mein Beileid und meinen Kummer ausdrücken. Doch ich sage auch die Botschaft, die es nun am meisten braucht: Jesus ist Gnade. Jesus ist Versöhnung. Doch Er kehrt nichts unter den Teppich. Man hört Ihn niemals "Ist nicht so schlimm." oder "Kann jedem passieren." sagen. Jesus nimmt Sünde ernst, auch die allerkleinste und erst recht, wenn Menschen ihr Leben lassen mussten. Doch Er schießt nicht zurück. Im Gegensatz zu anderen, bekannten Religionsgründern zieht Er nicht in den Krieg. Stattdessen gibt es bei Ihm einen Neuanfang. Jede einzelne Sünde wird zwar aufgerechnet, doch nur, um sie dann zu vergeben. Das ist erstaunlich, und es gibt Trost. Verständnis.

Weihnachten, Teil II bis XI

In meinem Kotelettpost philosofierte ich über Fleisch. Weihnachten hat auch viel mit Fleisch zu tun. Weniger wegen der vielen an Braten überfressenen Bäuche, sondern vor allem, weil Weihnachten die Fleischwerdung Gottes ist. Auch Inkarnation genannt, falls einem "Fleischwerdung" zu sehr nach Kuhzüchter- oder Metzgersprache klingt. Die Inkarnation ist Voraussetzung zur Rettung der ganzen Schöpfung - des zur Verwesung verdammten Fleisches sozusagen. Ohne Inkarnation keine Kreuzigung, ohne Kreuzigung keine Auferstehung, ohne Auferstehung keine neue Schöpfung, ohne neue Schöpfung keine Hoffnung, ohne Hoffnung kein Evangelium. Aber Inkarnation ist nicht nur unser beliebtes Lichter- und Geschenkefest im Dezember. Von Januar bis November ist auch Fleischwerdung angesagt, die Fortsetzung Weihnachtens sozusagen, nämlich die Inkarnation des Evangeliums im täglichen Leben. In neutheologischer Sprache nennt sich das inkarnationales Leben . Jesus wurde nämlich nicht nur Mensch au

Gedanken zur Jahreslosung

Konflikt an sich ist etwas Gutes. Konflikt hilft, uns selbst und andere besser zu verstehen. Damit ist er konstruktive Zutat des Zements jeder Gemeinschaft. Destruktiv hingegen ist sowohl unsere Unfähigkeit, mit Konflikten gut umzugehen als auch das, was oft nach dem Konflikt kommt: Unversöhnlichkeit . Unversöhnlichkeit scheint die schlimmste aller Sünden zu sein. Viel, viel schlimmer, als alle anderen "schlimmen" Sünden. Es gibt Texte im Neuen Testament, die man so auslegen könnte, dass uns unsere eigene Rettung doch nicht vorbehaltlos gegeben wurde, sondern an die Bedingung geknüpft ist, dass wir selbst gnädig und versöhnlich leben sollen. Tun wir das nicht, wird uns das volle Gewicht der eigenen Schuld vor Gott gnadenlos wiedergegeben (vgl. z.B. Mt 18,21-35) - und dann wäre es wahrlich schlecht bestellt um alle trotzig nachtragenden Haarspalter. Unversöhnlichkeit. Ungnade. Besserwisserei. Es ist leider solche Worte, die mir als erstes einfallen und mich traurig stim