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Es werden Posts vom Oktober, 2013 angezeigt.

Happy (new) Reformation Day!

Formen. Umformen. Reformen. Manche Dinge müssen einfach von Zeit zu Zeit neu geformt, umgeformt, reformiert werden. Leider zieht man in Kirchen gerne den Rückschluss, dass wir uns nicht ändern müssen, weil wir ja erstens die Wahrheit schon kennen und zweitens sowieso schon sehr biblisch sind, und drittens dem unveränderlichen Gott dienen, bei dem es eben keine Veränderung gibt. Warum sollte es die also bei uns geben?! Damit hatte seinerzeit schon Luther zu kämpfen. Und richtig, bei Gott selber gibt es auch keine Veränderung. Er ist und bleibt immer derselbe. Aber was in den Händen Gottes ist, das erfährt sogar sehr viel Veränderung. Zu glauben, dass wir keine Reformen nötig hätten, ist nichts anderes als Arroganz. Die Mehrheit der Gemeinden braucht sogar ganz dringend Reformen. Oder sollte ich vielleicht besser sagen, alle Gemeinden brauchen ganz dringend Reformen? (Sonst glaubt die Mehrheit noch, dass sie ja wohl zur nicht reformbedüftigen Minderheit gehören.) Die gesellschaf

Geistliche Armut

Letzte Woche hielt ich eine längere Vorlesung zum Thema "Mission und Armut, Ausbeutung, Krieg und Frieden". Wohl eines der schwersten Themen, über welches ich je referiert habe. Die Vorbereitung hat mir viel Kopf- und Herzzerbrechen bereitet, wenn man sich den Fakten und Tatsachen über die Wirklichkeit der Welt stellen muss, die einem im normalen Alltag nicht begegnen. An einer Stelle ließ ich die Studenten ein merkwürdiges Zitat diskutieren, welches Mutter Teresa gesagt haben soll: "Die schlimmste Krankheit des Westens ist ungewollt, ungeliebt und unversorgt zu sein. Körperliche Krankheiten können wir mit Medizin heilen, doch das einzige Heilmittel gegen Einsamkeit, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ist Liebe. Es gibt viele in der Welt, die für ein Stück Brot sterben, aber es gibt viel mehr, die für eine bisschen Liebe sterben. Die Armut des Westens ist eine andere Armut - es ist nicht nur eine Armut der Einsamkeit, sondern auch eine geistliche Armut." (Mutt

Mann, bin ich froh...

dass diese Woche um ist! Der große Berg dieses Herbstes liegt hinter uns. Gestern hielt ich den ganzen Tag meine letzten Vorlesungen bei ALT. Die Vorbereitungen gingen einigermaßen gut und nun wird es zeitlich endlich wieder etwas luftiger. Dafür warten viele liegen gebliebene Aufgaben. Trotzdem kann man sich auch wieder mal hinsetzen und ein Buch lesen. Zum Beispiel jenes Buch, das ich kürzlich von guten Freunden geschenkt bekam. Jetzt verstehe ich nämlich endlich, warum alles so schwierig ist: Hinter all dem steht eine riesige Verschwörung! H2O ist ein Thriller! Ob ich herausfinden werde, wer der Schuldige ist?  

Morgen isses dann soweit.

Es geht los. Wir haben keinen Schimmer, wie viele auftauchen werden. Wir wissen aber, dass wir viel gebetet haben. Sehr viel. Wir wissen auch, dass Ihr viel gebetet habt. Es kommt, wie es kommt, und wie es kommt, wird es gut. Danke, dass Ihr weiter betet, während wir auf unseren irdisch-schrägen Flöten weiter versuchen, Gottes himmlische Musik zu spielen!

Lernen von Spurgeon & Co.

Am vergangenen Freitag nahm ich an einem "Verkündigungstag" teil, ausgerichtet von der Akademie für Leiterschaft und Theologie für Mitarbeiter, Studenten und deren Gemeindementoren. Einen ganzen Tag hörten und diskutierten wir in ganz Schweden die Bedeutung und Vorbereitung vollmächtiger "Verkündigung". Ich gebe zu, ich war einerseits recht enttäuscht darüber, dass unter "Verkündigung" ausschließlich die klassische Sonntagspredigt verstanden wurde. Denn außerhalb christlicher Kreise geht heutzutage wirklich niemand mehr freiwillig, sich einmal wöchentlich einen 30-minütigen Monolog eines mehr oder weniger durchschnittlichen Redners widerspruchslos anzutun. In der heutigen Bildungs- und Mediengesellschaft wird es äußerst schwer sein, die klassische Predigt aus erhöhter Position ihrem historischen Glanz zurückzuführen. Die Kanzel ist auf dem Weg ins Museum und man wird auf Erklärtafeln lesen können, warum sie einst so wichtig war für die Gesellschaft. A

Hirnspagat und Herzgymnastik

Eine der schönsten und gleichzeitig anstrengendsten Dinge meines Jobs ist es, dass es so gut wie keine Routinen gibt. Jeder Tag ist anders, jede Woche muss neu erfunden werden. Jeder Monat hat neue Themen, Menschen, Möglichkeiten. Nicht nur, dass ich diesen Monat sozusagen ein Anfängerfilmteam beginne dahingehend zu leiten, dass sie ihren eignen Kurzfilm herstellen sollen. Gleichzeitig stehen diesen Monat drei neue Vorlesungen und deren Vorbereitung auf dem Plan. Z.B. eine zum Thema " Überwindung von Gewalt und Stiftung von Frieden " - wie kann Kirche und Gemeinde auf nationalem und globalem Niveau Friedenzprozesse einleiten, unterstützen, voranbringen? Die anderen beiden Themen fallen auch nicht gerade in die Kategorie "Firlefanz und Kinderkram". Also studiere ich diverse Literaur und geschichtliches Material, soweit es mir hier zur Verfügung steht, lasse alles auf mich einwirken und trage gerade ziemlich viele gemischte Gefühle mit mir herum. Zwei Dinge machen m

In die Knie - auf die Knie

Warum das so ist, dass sich im Leben vieles so ungleichmäßig verteilt und manchmal alles zusammenfällt? Ich weiß es auch nicht. In diesem Herbst erlebe ich dieses Phänomen jedenfalls als gottgegebene, geistliche Übung. Es scheint, als sagte der Herr, dass ich gar nicht alles im Griff haben soll. Es ist, als wolle Er zeigen, dass Er der Herr ist. In diesen Monat fallen nicht nur alle meine Herbstvorlesungen, drei davon ganz neue, die ich vertretungsweise ausgerechnet im Oktober halten und damit ganz neu vorbereiten muss, M4 (wovon ich kürzlich berichtete), sondern auch die Vorbereitungen und die Durchführung des Filmprojektes - wozu ich mir ehrlich gesagt deutlich mehr Ruhe und Inspiration gewünscht hätte. Und dann natürlich der ganz normale Wahnsinn des üblichen Alltages. Anfang November ist dann der Abschluss des MIS-Kurses und dazu werde ich einige Tage nach Örebro reisen müssen. So weit es geht, habe ich die Vorbereitung unserer H2O-Sonntagstreffen an andere im Team abgegeben, die a

Envision [ɪnˈvɪʒ(ə)n] = sich vorstellen, sich ausmalen

© iStockphoto Was wäre H2O ohne ständig neue Ideen?! Und neue Wörter und Namen, von denen erstmal keiner weiß, was sie bedeuten sollen? Nun, das ist ja eigentlich der Sinn eines Forschungslabors, Neues zu finden, dem man dann auch eine Bezeichnung verpassen muss, und sei es nur ein vorläufiger Arbeitsname. Am vergangenen Sonntag war Premiere für  Envision . Envision bereichert also fortan unsere Familie der Sonntagstreffen, welche bisher aus Impressions  (altdeutsch: Gottesdienst - aber BITTE: nicht an einen Kirchen-, FeG- oder ähnlichen Gottesdienst denken!) und Expressions  (altdeutsch: Spieleabend - aber BITTE: nicht an Ringelpietz mit Anfassen  oder ähnlichen Kinderkram denken!) bestehen. Envision ist eine Mischung aus Impressions , Expressions und Mitgliederversammlung (aber BITTE: nicht an langweilige Tagesordnungen, Diskussion der Besserwisser und "muss-ich-wirklich-da-hingehen" denken!). Womit wir dem Thema einen Schritt näher kommen. H2O ist nämlich insof

M4

Meine Aufgabe ist es nicht nur, neue Wege und Ansätze für Gemeindegründung im postchristlichen Europa zu finden. Das Gefundene und die gesammelten Erfahrungen weiterzugeben ist mindestens genauso wichtig. Aus diesem Grund wurde ich vor zwei Jahren eingeladen, im M4-Team als Gründungscoach mitzumachen. Hier durchlaufen schwedische Pionierteams aller Denominationen ein zweijähriges Training mit u.a. zwei Schulungswochenenden jährlich. Das vergangene Wochenende war wieder Schulung, eine Stunde südlich von Linköping. Warum ich nicht mit auf dem Bild bin? Gute Frage. Antwort: Ich halte gerade die Kamera.

Mitteilung an meine Blogleser

Mehr als die Hälfte der 800-1000 Klicks jeden Monat zu diesem Blog kommt über Suchmaschinen, meist Google. Doch bis einschließlich Februar 2014 wird dieser Blog für Suchmaschinen vorerst nicht mehr gelistet und auffindbar sein. Der Grund sind die missionalen Projekte, die wir in dieser Zeit durchführen und all die neuen Menschen, die wir dabei kennenlernen werden. "Christlicher Glaube" und "Mission" sind hier recht empfindliche Themen, die sehr gerne missverstanden werden. Und wir möchten nicht, dass irgendjemand falsche Rückschlüsse über uns oder H2O zieht, nur weil er unsere Namen googelt und womöglich auf diesem Blog eine schlechte Google-Übersetzung gelesen hat. Wir möchten viel lieber, dass die Menschen uns persönlich kennenlernen oder uns z.B. auf der H2O Webseite treffen, wo wir auch ganz offen über Glauben und Jesus sprechen, aber auf eine andere Art. Nachdem man uns kennengelernt hat, und dies dürfte bis Februar der Fall sein, wird der Blog auch wieder geli