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Es werden Posts vom Oktober, 2012 angezeigt.

Tossing the CA-ber

...und fast hätte ich es vergessen: Zur ausgewogenen Jüngerschaft gehört auch immer ein ausgewogenes Maß an Spaß! Das muss man CA nicht zweimal sagen, und deshalb gab's beim diesjährigen Connect in Schottland Mini-Highlandgames. Und zu denen gehört bekanntlich auch die Disziplin " Tossing the Caber " - zu deutsch: Baumstammwerfen. Der " Caber ", der schottische Baumstamm wirft sich nicht so gut innen - deshalb wurde das Spiel in CA-typischer Manier angepasst; aus Caber kurzerhand der " CA-ber " - eine Zigarre. Viel Spaß! (Fotos: Mike Kurtyka)

Schweigen ist Gold

Was 2009 mit einer spontanen Einladung begann ist nun schon fast ein regelmäßiger Rhythmus geworden: Zum vierten Mal nahm ich zusammen mit 14 weiteren Göteborger Männern an der von meinem Freund Gunnar organisierten Schweigefreizeit im klösterlichen Schloss "Bjärka-Säby" in der Nähe Linköpings teil. In den gut 60 Stunden des Schweigens nehmen wir fünf Mal täglich an den sogenannten Stundengebeten teil und bekommen zwei tägliche "Unterweisungen" des koptischen geprägten Pfingstlermönches Peter Halldorf (ein Unikat, siehe Foto), dieses Jahr über den Propheten Jeremia. Die restliche Zeit ist für das eigene Bibelstudium, Gebet, zum Lesen oder Spazierengehen gedacht. Kein Handy, kein Internet, kein Telefon. In der Regel braucht es mindestens 24 Stunden, bis die ständige innere Rush-Hour einigermaßen abgeklungen ist. Wie hochtourig unserer innerer Motor ständig läuft, merkt man erst, wenn alle diese externen Stressfaktoren abgeschaltet werden und man sich abgelegen in der

Liebe deine Stadt!

(Foto: Mike Kurtyka, PowerPoint: Andrew Perriman) Außer Jesus zu lieben und seinen Nächsten zu lieben gilt es auch, "der Stadt Bestes" zu suchen, sich als Gemeinschaft von Jesusnachfolgern bewusst in die Brennpunkte der eigenen Umgebung einzubringen. Das Evangelium ist unglaublich viel mehr als nur meine eigene "Ich-und-Jesus-Story", die heutzutage zur Genüge in unseren Gottesdiensten gepflegt wird. " Ich und Jesus " - oder vielleicht sollten wir zumindest " Jesus und ich " sagen - ist natürlich auch wichtig, aber es geht längst nicht nur um mich , mein Heil, mein Wohl, meinen Platz im Himmel, usw. Der tiefste Kern des Evangeliums ist im Grunde eine Kampfansage an die Herrscher dieser Welt: Jesus ist der Herrscher und ihr nicht . Völlig egal, wer amerikanischer Präsident wird, denn eins steht jetzt schon fest: Er wird nie der Herrscher sein, der er gerne wäre. Kein Kanzler, auch kein weiblicher, keine EU und kein ESM kann irgendetwas rette

Liebe deinen Nächsten...

Ein Riesenaspekt der Jüngerschaft ist Nächstenliebe. Und wo könnte man die besser über als in Gemeinschaft - insbesondere in der Gemeinde? In Tischgruppen diskutierten wir täglich und arbeiteten Übungen und praktische Vorschläge aus. Ein kleines Beispiel unter vielen, vielen anderen war es, heutzutage in unseren Gemeinden aktiv Übungsraum zu schaffen, um mehr Zeit mit echten Menschen zu verbringen, nicht nur via Facebook & Co. In der Praxis könnten das bewusst eingeplante Spiel- und Spaßzeiten sein, welche - so unfromm das für manche vielleicht auch klingen mag - im Zeitalter von Dauerstress, Druck, Burn-outs und Depressionen eine echte geistliche Übung werden können. _________ "...ich merke, dass ich mich mit vielen besser versteh',  seit ich sie jetzt gar nicht mehr persönlich seh'!"  (aus Wise Guys, Facebook )

Präsent sein

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Jüngerschaft ist unsere eigene persönliche Beziehung zu Jesus. Wie will man andere in der Jüngerschaft anleiten, wenn die eigene Seele eine Wüste ist? Karen und ich haben dazu einen Morgen über die Wichtigkeit gesprochen, Gottes Gegenwart immer wieder aktiv zu suchen. Es ist nicht in unseren frommen Aufgaben oder unseren christlichen Taten, dass wir verändert  oder zu besseren Menschen werden. Allein die Gegenwart Gottes verwandelt uns, denn nur hier können wir Gottes Glanz widerspiegeln. Ein klitzekleines bisschen von diesem Glanz nehmen wir in unseren Alltag mit, und dort wird der Gottesglanz in unseren Herzen zu der ein oder anderen Handlung führen. Wenn wir persönlich jesusähnlich werden wollen, dann gibt es nur einen einzigen Platz, wo das geschehen kann: In Seiner Gegenwart.

"Seid stark im Herrn!"

Kernstück des diesjährigen Connects war der Epheserbrief. Täglich gab es mindestens eine Lesung eines ganzen Kapitels, um den ganzen Zusammenhang besser erfassen zu können. Das Zentrum dieses phantastischen Briefes ist das neue Leben, welches Christus möglich macht. Dieses neue Leben macht Einheit zwischen unterschiedlichen Herkunftskulturen und vielen verschiedenen Persönlichkeiten und Begabungen möglich. Das neue Leben macht in allen Familien- und Arbeitslagen gegenseitige Unterordnung möglich - eine Unmöglichkeit im alten Leben, wo jeder sich selbst am wichtigsten nimmt. Und es zeigt Liebe - vor allem Liebe zu Christus. Im Grunde ist es ja wie schon im uralten Buche Prediger geschrieben: Es gibt nichts Neues unter der Sonne. Jede Generation, die als Jesusnachfolger leben will, muss mit dem gleichen Egoismus kämpfen, der gleichen menschlichen Natur, der gleichen geistlichen Schwerkraft, die uns ständig von Christus wegziehen will. Die Unterschiede liegen nur darin, die zeitge

"Jüngerschaft ist...

... der Prozess so zu werden wie Jesus wenn Er Du wäre." Mit diesem etwas provokativen Aufreißer begann gestern "Connect", CAs jährliches Mitarbeitertreffen. Als Thema haben wir uns einen allzeit aktuellen Dauerbrenner ausgesucht, nämlich "Jüngerschaft" oder "Nachfolge" (engl. discipleship ). Was ist das, und was bedeutet es für unsere missionalen Projekte? Wie äußert sich Jüngerschaft im 21. Jahrhundert? Spannende und absolut superentscheidende Fragen. Leider (zum Glück?) gibt es hier im Gartmore House, ein Stück nördlich von Glasgow, kein Internet. Deshalb kann ich Euch leider nicht so auf dem Laufenden halten, wie ich eigentlich dachte. Meine Posts werden wohl erst nächste Woche zusammenfassend kommen. Bis dann... (geschrieben am 12.Okt)

Postchristlich

Foto: www.deviantart.com Das 21. Jahrhundert mit all seinen Neuerungen und Entwicklungen ist an sich eigentlich gar nicht das große Problem - das große Problem ist, dass das europäische 21. Jahrhundert postchristlich ist. Das heißt, es gab mal eine christliche Zeit, und diese Zeit hat viele Menschen geimpft. Man hat gerade so viel bzw. wenig Christentum injiziert bekommen, dass man sich nicht anstecken konnte, und dennoch genug Antikörper für die Immunisierung entwickelt hat. Das, was man weiß - bzw. meint zu wissen - kommt eher aus zweifelhaften Quellen wie z.B. Dantes göttlicher Komödie als aus erster Hand. Der "Zeitgeist"-Film, der überall im Netz angeschaut werden kann, ist ein typisches Beispiel dafür. Obwohl dieser Film mit einer gewissen Überheblichkeit den Glauben an Jesus lächerlich zu machen versucht, zeigt er andererseits, wie leichtgläubig die dümmsten und haarsträubendsten Theorien als ernsthafte Gegenargumente vorgebracht werden. Manchmal ist es wirklich zum

Die Zeit der Ernte

Oper und Konzerthaus in Uppsala (eigenes Foto) Allgemeines Kopfnicken. Zustimmende, grunzende Laute. Als sich laute "Amen!"- und "Halleluja!"-Rufe in das Geräuschniveau mischen verfliegt jeder Zweifel: In den Kirchenbänken rund um mich her muss sich eine gewisse Anzahl Charismatiker befinden mit Wurzeln in den 90-er Jahren. Ich meine es daran erkennen zu können, dass die Ursache der begeisterten Hallelujarufe in der Aussage des betagten, englischsprachigen Redners lag, der soeben prophezeite, dass die Zeit der großen Ernte, der geistlichen Neuerweckung Europas, unmittelbar bevorstehe. Bei mir wecken solche Aussagen keine lauten "Amen!"-Stürme, sondern eher leise, gemischte Gefühle. Einerseits würde ich mich sehr freuen über eine neue Erweckung - schließlich habe ich den starken Wunsch "Dein Reich komme!" zu meinem Beruf gemacht und setze alles daran, dass es Wirklichkeit wird. Andererseits gibt es diese Prophezeiungen schon seit Jahrzehnten,

Urban Expressions Sweden

Urban Expressions ist ein von Stuart Murray in Großbritannien gegründetes Netzwerk von Gemeinden und Gemeindegründungen, die wie wir bei H2O neue Wege wagen wollen. Murray hat einige sehr wertvolle Bücher zum Thema Gemeindegründung verfasst. Sein Buch " Post-Christendom " las ich 2005 und hat mir extrem geholfen, all die Änderungen zu verstehen, die unseren Alltag verändern und auf die auch Gemeinden massiv beeinflussen. In den kommenden Jahrzehnten wird das erst so richtig sichtbar werden. Deshalb sind wir ganz besonders froh, dass Urban Expressions nun nach Schweden kommt. Und das Schöne ist, dass hier nichts von England nach Schweden exportiert sind, sondern dass eine Handvoll schwedischer Christen, teilweise schon betagt und weise, die große Notwendigkeit neuer Gemeinden mit Sicht für die heutige Welt sehen und aktiv wurden. Durch persönliche Kontakte mit Murray wurde zunächst sein Buch "The Naked Anabaptist" ("Der nackte Täufer") unter dem Titel