Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom 2018 angezeigt.

Samstag, 22.12. Noch fünf Wochen bis Weihnachten.

Es ist Samstag, der 22. Dezember 2018. Noch über fünf Wochen bis Weihnachten. Gefühlt. Denn ich habe noch kein einziges Geschenk besorgt, kein Weihnachtsfoto gemacht, keinen Weihnachtsbrief geschrieben. Null Weihnachten in mir. Das Holz für ein kleines Renovierungprojekt im Haus liegt seit über einem Monat im Flur und im Weg herum. Aber der ganze Advent liegt ja noch vor mir, um wenigstens noch ein bisschen erledigen zu können und etwas Weihnachtsstimmung aufzunehmen. Und so sehe ich heute auf meine To-do-Liste, die bis zum 22. reicht. Bis auf zwei Punkte sind zumindest alle dienstlichen Kästchen abgehakt. " Gebetsclip " und " Mindestens ein Blogpost im Dezember ", die Burschen fehlen aber noch. Nr. 1 wird kurzerhand ersatzlos gestrichen. Schade eigentlich, aber die Stunden zur Herstellung eines Clips habe ich nicht mehr. So gut, inspirierend, wiederholenswert und lehrreich die Israelreise auch war, für meinen Arbeitsrhythmus war sie eigentlich eine Katastrophe. W

Tagebuch einer Israelreise

Alle zwei Jahre bietet ALT Studenten im 6.-8. Semester eine freiwillige Israelstudienreise an. Man möchte außerdem, dass jeder Mitarbeiter mindestens einmal im Laufe der Karriere mitreist. 2018 bin ich dran. Zehn Tage werde ich mit einem Bus Studenten, Frau, zwei Kollegen und vollem Programm das Heilige Land bereisen. Ich war nie in Israel. Und sehe der Reise mit gemischten Gefühlen entgegen. Deshalb habe ich zweierlei beschlossen. Erstens, ein Tagebuch zu führen, um meine Eindrücke, Gedanken und Gefühle frisch festzuhalten. Zweitens, es ohne Rücksicht auf Verluste hier zu veröffentlichen. Wer mag, darf mitreisen und so Einblick in meine Seele bekommen. Übermorgen geht's los. Doch wie ihr sehen werdet, reisen wir über Umwege zum Ziel. Zum Öffnen klicken!

Die Gabe der Veränderung

Wir hatten es knapp geschafft. Hechelnd, aber glücklich warteten wir in der Schlange zur Eingangstür des Flughafenbusses, der uns eine gute Stunde lang zum Ziel unserer 14-stündigen Reise fahren sollte. Das Gepäck war verladen, und wir freuten uns, bald anzukommen. Doch diesem Wunsch kamen wir nur sehr nahe. Der Bruchteil eines Millimeters trennte uns von seiner Erfüllung. Genau gesagt, die Dicke eines 50-Euro-Scheins. Wer kein Bargeld hat, darf nicht mit. Bitte aussteigen. Nur Bares ist Wahres. Natürlich war es nervig, noch eine weitere Stunde an einem Flughafen herumzuhängen, nachdem man erst neun Stunden auf einem anderen herumgehangen hatte, weil wir uns die preisexorbitanten Tickets eines Direktflugs verweigert hatten. Natürlich fragte ich mich, warum ich eigentlich nie Bargeld in der Tasche habe, und warum das von allen Airports der Welt, die ich so sehe, nur in der Hauptstadt Bayerns zum Problem wird. Natürlich fragte ich mich auch, ob es an meinem Ziel Ingolstadt denn wi

Novemberclip

Wer will noch 'ne Reformation?

Es ist wieder soweit. Heute wird sie schon 501 Jahre alt, die Reformation. DIE Reformation. Vielleicht sollte ich heute, an diesem geschichtsträchtigen Tag, auf diesem geschichtsträchtigen Blog, der sich schließlich neue Reformation nennt, zu deutsch new reformation , ein paar neue Gedanken dazu niederschreiben?! Nicht die alten Kamellen, wie toll Luther war, wie mutig, wie wichtig. Das haben wir oft genug gehört. Was neues eben. Doch der einzig neue Gedanke, der mir heute zum Thema Reformation kommt, also Re-Formation, ist auch nicht new. Es ist derselbe, wie vor einem Jahr : Wer die Reformation heute am Lautesten feiert, wäre vor 500 Jahren ihr erbitterter Gegner gewesen.  Yo. Reformation ist nämlich kein Zuckerschlecken. Reformation stellt in Frage, und zwar uns, kratzt am Ego, spiegelt uns die Blässe wider, die Speckringe, verunsichert. Sagt: "Hier sollte mal was re-formiert werden!" Reformation sägt an selbstgezimmerten Thronen, bringt unsere Sicherheit so sch

Können wir es schaffen...?!

"Wer bin ich , dass ich das machen sollte?" Mose (2Mose 3,11) "Wie sollte ich das schaffen? Ich bin der schwächste von allen!"  Gideon (Richter 6,15) " Ich könnte sterben! " Der Faule (Sprüche 22,13) " Ich tauge nicht. Ich bin zu ..." Jeremia (Jeremia 1,6) "Hör auf mit dem Gejammer und tu, was dir gesagt wird."  Gott (Jeremia 1,7) "Marcus, es ist nicht immer so einfach, wie du dir das vorstellst." Bekomme ich manchmal zu hören. Nun, ich habe nie gesagt, dass es so einfach ist, geschweige denn, dass es immer so einfach ist. Im Gegenteil. Ich betone eher, wie schwierig es ist. Am Schwersten von allem ist die Selbstüberwindung, der innere Schweinehund, der Wille zur Veränderung. Alles andere als einfach ist das. Neulich sagte mir jemand, weißt du, Marcus, unsere Organisation ist durch so viele Veränderungen gegangen, man müsse sich jetzt erstmal erholen, bis auf weiteres wolle man sich

Die Zukunft verpasst?

Die blutrot-faszinierende Fassade des Petersen Automotive Museum in Los Angeles, fotografiert im Vorbeifahren bei Nacht Die jetzige Diesel- oder Emissionsdebatte erinnert an die Kirche. Oder umgekehrt. Kirche und Verbrennungsmotor . Begriffe, die vielleicht mehr gemeinsam haben, als man sieht. Stärke. Dominanz. Beide haben viele Menschen bewegt. Und beide teilen eine gemeinsame Zukunft - nämlich eine recht düstere. Warum? Kirche leitet sich von kyriakon ab , das heißt "dem Herrn gehörend". Es kommt von den alten heidnischen Tempeln, die im Zuge der politischen Christianisierung fortan "zum Herrn gehörten" und damit kyriakon , eine Kirche wurden. Künftig verrichteten nämlich keine heidnischen, sondern christliche Priester die Zeremonien innerhalb der Tempelmauern. Kirche wurde damit der Begriff, der das europäische Christentum in vielen Sprachen auf den Punkt bringen sollte. Noch heute denken Europäer bei Kirche vor allem an Gebäude , in denen heilige Profi

Die Entscheidung liegt bei dir...

Heute vor einer Woche wurde der neue Weltklimabericht veröffentlicht. Ein grellender Alarm, der uns aus jedem Schlummer reißen muss. Trotz düsterer Prognosen betonen die Klimatologen, dass eine Rettung noch zu schaffen sei, aber nur mit aller Kraft. "Wir unterschätzen die Macht des Individuums" meint Ole, Vertreter der nächsten Generation, in diesem Gastbeitrag.  Von Ole Fritsch  Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Doch beim Universum bin ich mir noch nicht sicher.   - Albert Einstein Als ich letzte Woche den links verlinkten Artikel des BBC las, wurde mir ziemlich übel. Wie kann es nur sein, dass wir uns ohne jedes Nachdenken blindlings in den Abgrund stürzen, doch nicht nur das, wir reißen auch noch alle unsere Nächsten mit?! Wann wurde mein Kindheitstraum, einmal selbst Kinder großzuziehen zu einem Alptraum voller Furcht, meine Kinder auf einen Todesstern zu setzen? Ist es Dummheit? Ist es Egoismus? Ich frage mich, was uns hier

Clip Oktober 2018

30.000 Fuß

Viel hat sich getan seit dem Start. Der Steigflug bestand aus wöchentlichen Skypetreffen, oft kleine Gottesdienste, wo wir unser Leben ehrlich miteinander und vor Gott teilten und uns besser kennenlernten. Wir leben weit von einander entfernt, Stockholm, Småland, Göteborg, solche Onlinetreffen waren daher richtungweisend. Während des Steigflugs wurde die erste Kurve gedreht, um auf Kurs zu kommen. Am Entscheidendsten war  der geforderte Umzug meiner ehemaligen Studentin samt Familie nach Falkenberg, eine Stunde südlich von Göteborg. Ein drastischer, doch gesegneter Einschnitt ins Familenleben. Falkenberg ist ein heimliches Kulturzentrum Schwedens. Hier befindet sich eine gewisse Szene, Kulturbühnen, Schwedens einziges Restaurant mit Michellinstern und angeblich eine von Europas besten Pizzerias. Und seit neuestem eben auch die Zentrale von Tro & Tvivel . Der Reiseflughöhe näherten wir uns durch eine Art Kleingruppe mit Berufskünstlern in Stockholm, die erstaunlich gut läuft - a

Starterlaubnis

Im Januar kam die "Quittung" meines Einsatzes. Ein Anruf von Maria, meiner ehemaligen Studentin. Es sei nicht leicht, Menschen für diese Art der Arbeit zu finden. Menschen, die einerseits sehr christuszentriert sind, andererseits sehr offen für Neues, seien Mangelware. Ein Team aus drei Personen habe sie nun zusammen, doch für das M4-Training brauche es mindestens vier. Ob ich mir daher vorstellen könne, ganz offiziell ins Team einzusteigen. Es war einer von diesen Momenten, wo in kurzer Zeit eine Entscheidung getroffen werden muss, deren Weite man nur ahnt, aber gar nicht im Geringsten überblicken kann. Worauf sollte meine Entscheidung fußen? Zum Rekapitulieren und Analysieren hatte ich keine Zeit. Bauchgefühl?! Das war spontan eher so: Seit fast vier Jahren versuche ich bei Communitas, mehr kreative Mitarbeiter und Projekte zu kriegen, mehr Musik, mehr künstlerische Aktivität, mehr und bessere theologische Reflektion zu treiben, doch statt eines einheitlichen Kurses R

Trommelwirbel - Paukenschlag

Jahrelang hatte ich mich in der Rolle gefunden, ein Team zu leiten, das mit, für und durch H2O neue, ungewöhnliche oder kreative Ideen für morgige Gemeinden entwickelt und ausprobiert. Das machte mich zum Outsider, der anders ist, fremdartig denkt, herausfordert, abseits ausgetretener Pfade wandert. Ich hatte mich daran gewöhnt. Wenn ich eigentlich auch keine Schubladen mag, mit diesem Etikett kann ich sehr gut leben - auch wenn es manchmal etwas einsam macht. Nun hatte ich aber Menschen getroffen, die offenbar ganz ähnlich ticken. Ich war völlig begeistert. Von ihrer Passion für den Himmel. Von ihren Ideen. Doch eine Sache verblüffte mich sehr: Während ich mit meinen Ideen um H2O immer schwedischen Beifall und Anerkennung erntete, schien es anders auszusehen, wenn Schweden selbst neue Ideen, und ich meine wirklich neue Ideen für Gemeinde haben. Mir war schon vor Jahren aufgefallen, dass die schwedischen "Pioniere" (so nennen sich Gemeindegründer hier oft) gerne in

Beginn einer wunderbaren Freundschaft

Wohin wird die Reise gehen? Langsam, ganz langsam entwickelte sich die Geschichte, die hier begann . Der Gedanke, Gemeinde für ihre Kollegen zu entwickeln, ließ sie nicht mehr los. Wir trafen uns unregelmäßig über ALT, wo in meinem Kurs alles begonnen hatte. Schnell wurde ihr allerdings klar, dass ALT gewöhnliche Pastoren für gewöhnliche Gemeinden ausbildet, sie aber einen ungewöhnlichen Neustart für ungewöhnliche Menschen anstrebt. Sie fühlte sich wenig vorbereitet und eher eingeengt. Deshalb drückte sie auf Pause legte die Ausbildung bis auf weiteres auf Eis. Obwohl wir uns nicht mehr über ALT sahen, verloren wir nicht den Kontakt. In unregelmäßigen Abständen telefonierten wir, besprachen Ideen. Ich traf einen Teil ihrer Freunde und Kollegen auf einem Philosophieabend in Stockholm. Und während ich mit diversesten Herausforderungen bei Communitas zu kämpfen hatte, wurde für sie immer klarer: Wir müssen eine ganze neue Arbeit starten, die exakt auf das Leben von Künstlern und Mus

Mehr Kunst, mehr Herz

Kommende Woche werde ich eine neue Geschichte erzählen. Kurz und zusammengefasst, und doch spannend. Es begann vor rund drei Jahren. Bevor es also losgeht, weise ich auf einen alten Blogpost hin. Denn hier ging in Wahrheit alles los:

Kunst mit Herz

Christian Lerch hat uns ein wunderbares Beispiel gegeben, wie man ein paar konkrete Lügen unserer Zeit mit Herz und Humor entlarvt. Nehmen wir uns daran ein Beispiel! Decken wir noch viel mehr auf, was die Menscheit verführt! Ein Interview mit Christian Lerch findet sich übrigens hier .

Modern Idolatry

Walter Brueggemann ist sicher kein leicht zu lesender Theologe. Vor allem, weil er Experte für das Alte Testament ist, und das AT ist heute nicht mehr ganz so populär unter modernen Christen. Doch Brueggemann gelingt es, eine kräftige, fast schon überwältigende Theologie des Zeugnisses zu entwickeln, die allein im alten AT verwurzelt ist und dennoch zeitlos bleibt. Es geht nämlich um die große Frage, welchen Wahrheiten und Lügen Gesellschaften ihren Glauben schenken - und damit die Werte zahlloser Individien beeinflussen, die eine Gesellschaft bilden. Schließlich glaubt jeder Mensch gleich viel. Selbst der Atheist glaubt nicht weniger als der Imam, nur der Inhalt unterscheidet sich ziemlich drastisch. Was auch immer wir wählen zu glauben, unser Glaube steuert immer und überall unser Denken und Handeln. Und hier stellt Brueggemann die herausfordernde Frage: Zu welchem "Gegenzeugnis" ist das Volk Gottes wirklich berufen?

Sind Schweden die glücklichsten Menschen?

Jeder Schwede weiß, dass die Deutschen Skandinavien mögen. Schweden scheint besonders beliebt zu sein. Daher stellen mir schwedische Freunde immer wieder die zaghafte Frage men varför? - warum eigentlich?! Meine Standardantwort ist, dass Deutschland nur 0,8 mal so groß wie Schweden ist, dafür aber 8 mal so viele Einwohner hat. Doch die Deutschen lieben Wald, Natur und ihre Ruhe. Während germanische Energieriesen deutsche Forste kleinhäckseln, findet man in Schweden immer noch totale Stille in scheinbar unberührter Natur. Deswegen hat ein mit Dachzelt, Elchaufklebern und fetten Reifen bespickter Landrover auf schwedischen Straßen immer ein deutsches Kennzeichen - als Deutscher muss man einfach dahin kommen, wo einem keiner mehr auf den Senkel geht. Diese Urlaubsstimmung trägt wahrscheinlich dazu bei, dass Skandinavien als kleines Paradies in greifbarer Nähe erlebt wird. Die ZDF-Mediathek ist gefüllt mit Inga-Lindström-Filmen voll strahlender Sonne und Falunröd . Der Journalismus hat

Lebendige Türme

Gastbeitrag von Kelli Crull Kelli Crull ist Künstler und hat drei Gemeinden in Madrid gegründet. Gemeinsam mit seiner Frau April, Communitas' stellvertretende Europadirektorin, und deren drei Kindern lebt er nun in Oviedo. Der Beitrag ist eine Predigt in Crulls sendender Gemeinde in Iowa.  Guten Tag! Ich freue mich, heute hier bei Euch sein zu dürfen. Falls ihr uns noch nicht kennt, ich heiße Kelli Crull, und meine wunderbare Frau April ist auch hier. Ursprünglich komme ich aus Sioux Center, und ob ihr’s glaubt oder nicht, aber eure Gemeinde hat uns die letzten 15 Jahre als Missionare unterstützt. Ich kann’s kaum glauben, dass ich schon soo alt sein soll - aber das ist eine andere Geschichte. Zu allererst möchte ich eine großes Dankeschön aussprechen, für Eure Unterstützung und Treue über so viele Jahre. Ohne Euch könnten wir nicht tun, was wir tun, also nochmals: Danke! Wie schon erwähnt, leben wir in Spanien. Wer von Euch ist schon mal in Spanien gewesen? - Vielleicht wis

Gebt Europa eine Seele!

Heute darf ich Euch stolz-demütig meinen eigenen CommuniTED-Talk unserer vergangenen Sommerkonferenz vorstellen. Macht bitte alle mit am Ende!

Pastorenselbstmord

Pastorenselbstmord? Gibt's das? Leider ja. Und nicht nur das. Die Zahl der hauptberuflichen Hirten, die im Freitod ihre Erlösung suchen, nimmt sogar zu. Neulich postete mein Facebookfreund E.: EIN WEITERER PASTOR BEGEHT SELBSTMORD Mein Herz ist schwer heute. Vergangenes Wochenende hat schon wieder hat ein Pastor seinem Leben ein Ende gesetzt. Der junge, liebevolle, begabte und beliebte A., Pastor der B.-Gemeinde in C. erlag am Samstag im Krankenhaus den Verletzungen seines Selbstmordversuches. Er lässt eine junge Frau und drei Kinder zurück. Es ist unglaublich, dass ausgerechnet Pastoren und Gemeindeleiter die Spitze der Statistiken über Burn-out, Depression und Selbstmord anführen!  Ich bin selbst leitender Pastor einer Gemeinde, daher verstehe ich A. nicht nur, ich empfinde sogar großes Mitgefühl. Nur sehr wenige können sich die überwältigende Last vorstellen, die Pastoren Tag für Tag auferlegt wird. Viele Gemeinden erwarten, dass ihre Pastoren einfach alles können, wi

Die schicksalhafte Verknüpfung zwischen Jüngerschaft und unser täglich Fleisch

Diesen CommuniTED-Talk möchte ich allen wärmstens ans Herz legen. We are free to eat what we want. But are we supposed to?

Gebetsclip im August

Fleischkonzerne klimaschädlicher als Ölindustrie

Nun, diese Überschrift stammt nicht von mir. Sie stammt aus der SZ. So langsam scheinen sich die Neuheiten herumzusprechen. Drei vorgeschlagene Artikel - ausgerechnet aus dem Fleischfreistaat Bayern.  Christen könn(t)en wieder richtige Vorbilder werden!

Späte Bargedanken

Nein, ich hatte " Chips " gemeint, nicht " Fritten ". Was soll ich aber erwarten, wenn die Bedienung im Hotel nur ihre Muttersprache beherrscht. Da ich Hunger habe und hundemüde, nein, ausgelaugt bin, mache ich halt keinen Auftsand und mampfe meine mayolosen Fritten mit den Fingern, denn eine Gabel gehört ebensowenig zum Lieferumfang wie Ketchup. Das hat man halt davon, wenn man aus Budgetgründen keine Fünf-Sterne-Hotels bucht, andererseits aber einen Rückzugsort braucht, an dem Herz und Hirn Erholung finden. Nach all den endlosen, anstrengenden Gesprächen und Verhandlungen. So ist das eben bei Introvertierten. Meine Arbeit, die manchmal extrem extrovertiert ist, hat mich, glaub ich, in den letzten Jahren noch viel introvertierter gemacht. In vielen Lebenslagen kommen Introvertierte billiger weg als Extrovertierte. Erholung zum Beispiel. Eine kleine, menschenleere und stromlose Insel reicht uns völlig aus. Teurer sind hingegen Tage mit Friedensverhandlungen. Da k

Forge Film

Unter die Rubrik "Sachen, die wir so machen" fallen mal sehr schöne, mal sehr unschöne Aufgaben. Zu den besonders schönen gehört es, wenn ich einen Filmauftrag bekomme. In meinem Fall sind die Aufraggeber meistens christlich und deren Budgets ebenso, dass heißt, ich muss alles alleine in sehr begrenzter Zeit hinkriegen. Doch selbst, wenn das Resultat aufgrund solcher Begrenzungen nicht immer so perfekt ist, wie Profis sich das vorstellen, so ist die Arbeit an sich schon Belohnung. Ein Film, den ich diese Woche geliefert habe. Übersetzung, gefällig?! Forge ist eine Ausbildung für Pioniere, die dich aufmuntern und ausrüsten will, Jesus in deinem Umfeld zu folgen. Risiken eingehen, neues Territorium zu erschließen, Jünger machen, die neue Jünger machen.  Forge ist eine Gedankenschmiede, wo wir versuchen und darüber nachdenken, das Evangelium auf relevante Weise im heutigen Schweden zu formulieren. Es gab eine Zeit, wo in Schweden die Kirche mitten im Dorf stand. Es

Schätze und Wagen

Ihr Land ist voll Silber und Gold, und ihrer Schätze ist kein Ende; ihr Land ist voll Rosse, und ihrer Wagen ist kein Ende. Auch ist ihr Land voll Götzen; sie beten an ihrer Hände Werk, das ihre Finger gemacht haben. Aber gebeugt wird der Mensch, gedemütigt der Mann, und du wirst ihnen nicht vergeben.  Jesaja 2,7-9 Dieser Vers begegnete mir während meiner heutigen Studienzeit, und ich kann nicht anders, als an das seehofersche, christlich-soziale Kasperltheater zu denken. Ein Politiker will also mit Gewalt beweisen, dass er kein Leiter sein möchte, sondern lieber der Esel vor dem Karren der Kurzsichtigen. Dieser Beweis wird ihm zweifelsfrei gelingen, und das bräuchte niemanden weiter zu interessieren, würde nicht so viel mehr auf dem Spiel stehen. Nicht nur, dass "Fremdlingen", wie die Bibel sie nennt, mit den Worten "kein Platz in der Herberge!" die Tür vor der Nase zugeknallt wird. Sondern auch, dass dem Bürger ein Bär aufgebunden wird, wenn wir ihm

Missionarsalltag

Was machen wir eigentlich? Wie sieht eine "normale" Woche aus? Das werden wir immer wieder gefragt. Zeit für eine verständliche Antwort.

Let's FEAST

feast [fiːst] , Nomen: Festessen, Bankett. Verb: schlemmen, schwelgen, sich an etwas gütlich tun. Das sind die offiziellen Übersetzungen des englischen Worts feast . Bei uns steht FEAST allerdings für etwas anderes: the Fellowship of the European Andvancment and Support Team . Wir wollen Gemeinschaft sein, am zukunftsorientierten Fortschritt arbeiten und unsere Gemeinden und Projekte unterstützen . Dazu haben wir regelmäßige Skypetreffen. Zwei bis dreimal jährlich treffen wir uns offline, entweder in einer strategisch wichtigen Region oder in einer Stadt mit einem Gründungsteam. Unser diesjähriges Maitreffen fand in Valencia statt. Communitas España ist ein Segen, und wir wollen als Team ein Segen für unsere Mitarbeiter sein. Aus diesem Grund haben wir uns einen ganzen Nachmittag mit dem dortigen Team getroffen. Natürlich nicht ohne Paella.  Valencia ist außerdem Heimat des Communitas-Kunstwerks " The Lion And the Lamb ". Für uns als Team stand vor alle

Reden ist Silber

Mit dem Zug zum Kloster Im Mai war es wieder Zeit für eine Schweigefreizeit. Vier Tage Stundengebet, geistliche Wegweisung. Handy aus, Computer nein. Keine Kommunikation erlaubt - außer mit Gott. Eine Wohltat. Das Kloster inmitten wunderbarer Natur Morgens um 6 geht's mit der Laudes los. Um acht ist Morgenmesse mit Abendmahl. Dann Frühstück. Um 10:00 gibt es geistliche Wegweisung in der Bibliothek, das sind 45-minütige Vorträge. Um 12 Mittagsgebet, danach Mittagessen. Um 15:30 ist Kaffee und um 16:00 wieder Wegweisung. Um 18:00 Vesper, danach Abendessen. Und um 20:30 ist Kompletorium im Oberen Saal. Dazwischen kann man spazieren, lesen oder einfach nur da sitzen. Und Peter, der Pfingstmönch, der uns jährlich geistliche Anstöße gibt. Ich bin wahrscheinlich der am wenigsten liturgische Mensch der Welt, doch gerade deshalb ist dieses Kontrastprogramm so nährreich für mich, vor allem, weil es ein Pfingstkloster ist, und der Heilige Geist tatsächlich auch in alten Litur