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Es werden Posts vom 2015 angezeigt.

Frohes, neues Jahr!

Wir wünschen allen unseren Freunden, Bekannten, Kollegen, Lesern, Gönnern, Unterstützern, Fürbetern, Verwandet, Nachbarn ein wunderbares, erfülltes, hoffnngsvolles, gesegnetes Jahr 2016! Wir sehen uns im nächsten Jahr!

Fröhliche Weihnachten!

Global Advancement

Wie übersetzt man treffend "Global Advancement Team" ins Deutsche? Ishweisetnish. Issauchejaal. Unser Christian Associates GAT hat jedenfalls den Auftrag, Ideenküche fur die Organisation zu sein. Wöchentlich treffen wir uns online und einmal jährlich persönlich. Letztes Jahr war das hier , und 2015 hatte uns ein kalifornischer Unternehmer ein ganzes Haus inklusive Verpflegung für unser Teamtreffen zur Verfügung gestellt. GAT-Leiter (und mein Chef) Kevin geht mit uns durch die Agenda. Die kalifornische Sonne geizte etwas mit ihren Reizen, doch wir nutzen die Sonnenstunden, die wir hatten. 2017 oder 2070? Das war eine der der Millionen Fragen zum Thema Gemeinde der Zukunft. Da wir fast Nachbarn zur Paramount-Ranch waren, musste ich als filminteressierter Mensch natürlich dem alten Arbeitsplatz von John Wayne einen kurzen Besuch abstatten.

Serve the City

Einige der StC-Leiter aus ganz Europa Vor lauter Terror und Diskussion komme ich ja gar nicht mehr zum Berichten was sonst noch so alles los ist. Zum Beispiel war ich vor einigen Wochen (genau während der pariser Ereignisse) auf dem Serve the City Forum in Lissabon. Serve the City ist eine Bewegung, die CA vor über 10 Jahren in Brüssel gegründet hat. Wir hatten das bei H2O unter dem Namen TjänaStan adoptiert. Glaube ist mehr als ein theoretisches "Für-Wahr-Halten". Glaube ohne Werke ist tot. Viele "Werke" evangelikaler Christen sehen in den Augen nichtkirchlicher Leute eher merkwürdig aus. Serve the City gibt sehr viel Gelegenheit und Ideen, statt "Merkwürdigem" Denkwürdiges zu tun. Und unsere nichtkirchlichen Freunde und Nachbarn einzuladen, doch gleich mitzumachen. Serve the City hat sich schon in mehreren Kontinenten ausgebreitet, es wächst schneller und besser und besser als Gemeindegründung. Einmal jährlich treffen sich einige Leiter, um Erfahr

Kurdistan freier als Angered?

Dieser Artikel handelt von bunten Kindergeschichten.... Hinweis: Tppfehler sind Absischt, um eine autmatische Überseztung zu erschwehren.  Kennt Ihr die wichtigsten Terrrorbrutstätten Europas? Die Medien berichten davon, dass es derer drei sind: Saint Denis in Paris (110.000 Einwohner), Molenbeek in Brüssel (96.000 Einwohner) und Angered in Göteborg (55.000 Einwohner). Ich weiß nicht, ob das so stimmt, Tatsache ist aber, dass hier bei uns um die Ecke neue Terroristen rekrutiert werden. In allen drei Städten der drei Länder wurden dieselben zwei Ursachen zum Dünger der Gewalt. Da ist einerseits die starke Segregation. Wer neu in ein fremdes Land kommt, fühlt sich nie als Teil der dortigen Gesellschaft. Alles ist anders und seltsam. Alltägliche Kleinigkeiten können eine Ewigkeit in Anspruch nehmen. Man kann nicht kommunizieren, fühlt sich hilflos und dumm. Man versucht sein Bestes, und nicht selten wird man doch ausgelacht, weil man wieder mal etwas komisches gesagt oder gema

Gebetsclip im November

Thanksgiving 2015!

Unser Buffet für 50 dankbare Münder. "Heute ist in Amerika Thanksgiving!" So wurde ich heute früh aus dem Radio informiert. Die Sprecherin fand dieses Fest in den Staaten und Kanada ganz toll, und sie fügte völlig begeistert hinzu: "Und das ist nichts Religiöses, es feiern wirklich alle !" Diese Nachricht muss so außergewöhnlich sein, dass sie gleich nochmal wiederholen und betonen musste, es sei wirklich nichts Religiöses, alle feiern das! Mit anderen Worten, wenn's was "Religiöses" wäre, würde man nicht darüber berichten. Nun ja, an säkularen Kleingeist konnte ich mich in den vergangenen Jahren aus beruflichen Gründen genügend gewöhnen. Wer weiß heute schon noch, dass die Emigranten, welche das erste harte Jahr nach Ankunft in der "Neuen Welt" überlebt hatten, allen Grund dazu hatten, Gott dafür zu danken. Denn dort gab es noch keine Behörden und Sozialsysteme für Flüchtlinge, nur knochenhart erarbeitete Ernten und noch härtere Wint

Der Preis des Atheismus

N.T. Wright ist einer meiner Favorittheologen: Biblisch, tief, verständlich, zeitgemäß. Schon vor acht Jahren (fast auf den Tag genau) gab er ein Interview, das heute nicht aktueller sein könnte. Ich halte seine Aussagen für so lesenswert, dass ich die Mitschrift für Euch übersetzt habe. Von N.T. Wright, in einem Interview mit The Gospel Coalition am 19. November 2007 Mir scheint der Versuch, Glauben und öffentliches Leben trennen zu wollen nur als Methode zum Zeit gewinnen und Gras wachsen lassen - so verständlich das auch sein mag. Doch Zeit " gewinnen" ist eine Lotterie - und der geforderte Einsatz kann schlimm und hoch sein. Ein Beispiel: Die Türkei begegnet islamischen Fundamentalisten mit der Aussage: ”Nein, wir wollen eine säkulare Republik werden.” Und ehrlich gesagt, wenn ich zu wählen hätte zwischen einem Leben unter der Scharia oder einer säkularen Republik würde ich das Letztere vorziehen, vielen Dank auch. Aber es war exakt dieselbe Entscheidung, d

Je suis... - ja, was eigentlich?!

Wie viele andere wahrscheinlich auch, hörte ich völlig überrascht vergangenen Samstag vor dem Frühstück von den Ereignissen in Frankreich. Ich war gerade auf dem europäischen Serve-the-City-Forum in Portugal. Samstagnachmittag rief ich unsere Mitarbeiterin in Südfrankreich an. Unser dortiges Projekt arbeitet vor allem mit jugendlichen Einwanderern. Ich wollte fragen, wie nach den Anschlägen die Stimmung ist. Gedämpft, war die Antwort. Aber es wundere niemanden. Der Westen habe schließlich den Glauben aufgegeben und durch nichts besseres als einem spirituellen Vakuum ersetzt. Viele Franzosen seien zwar sehr stolz darauf, aller Religion ledig zu sein, wie die Charlie Hedbo-Zeichnung klarmacht ( siehe gestrigen Blogeintrag ). Das führe aber nur dazu, dass vor allem junge Leute ein recht sinnloses Leben führen. Sex, Wein und Käse ist eben doch nicht alles im Leben. Wer dieses Vakuum geschickt auszunutzen verstehe, dem stehe Tür und Tor offen. Viele junge Einwandererteenager haben nur w

Was Christen gegen Terror tun können

Antigebet: Bloß nicht noch mehr Religion, meint der Charlie Hedbo Zeichner Joann Sfar. Selig sind die Frieden stiften, ermahnt die Bergpredigt. Wenn's drauf ankommt, ist's leichter gesagt, als getan. Terrornachrichten lassen uns ins Nachdenken kommen, wie Frieden stiften ganz praktisch aussehen kann. Hier sind sieben Vorschläge. Erstens: Ruhe bewahren  Angst war noch nie ein guter Ratgeber. Wir gehören zu einer Generation, die für europäische Verhältnisse außergewöhnlich wenig Krieg und ungewöhnlich viel Frieden erlebt hat; so mancher junge Erwachsene hat noch nie im Leben eine Ohrfeige erhalten. Da können Gewaltakte wie die jüngsten in Paris leicht Hysterie, Angst oder Depression auslösen. Als Jesusnachfolger wissen wir zweierlei: Gott hat erstens immer alles unter Kontrolle und zweitens ist Christen kein leidfreies Leben versprochen. Wenn die Geschosseinschläge immer näher kommen dürfen wir in diesem Wissen konsequent Ruhe finden. Zweitens: informiert bleiben - ab

"Nicht wachsende Gemeinden sind doch gar keine Gemeinden!"

Der junge Mann war empört. Ich hatte einen einführenden Vortrag über die missionale Gemeinde gehalten. Das geht immer am einfachsten, wenn man die Kirchengeschichte Europas auszoomt und als Ganzes betrachtet, von der Urgemeinde bis heute. Man erkennt gut, wo wir sind und warum. Anhand der Ballistik einiger Trends kann man sogar voraussagen, wo wir in ein paar Jahren landen werden - inklusive Möglichkeiten und Schwierigkeiten. Der junge Mann meinte, dass das Missionale doch nur zur Verwässerung der Gemeinde führt. Dies sei eindeutig zu sehen. So weit, so gut. Diesen Einwand kann ich voll und ganz gelten lassen, denn wo Gemeinden nur darauf aus sind, cooler, hipper oder trendier zu werden, da mag man zwar wachsende Gemeinden vorfinden, aber auch einen wachsenden Showfaktor, und damit die Gefahr zur Oberflächlichkeit. Ich selber stehe den stylischen Hochglanzgemeinden eher skeptisch gegenüber, selbst wenn längst nicht alles schlecht klingt, was ich von diesen Gemeinden mitkriege. Doch H

10 Jahre New-Reformation!

Großes, christliches Blogsterben? Nicht bei New-Reformation! New-Reformation feiert Geburtstag! Heute vor zehn Jahren wurde der erste Blogpost veröffentlicht. Es begann mit einer vagen Erkundungsreise nach Göteborg. Wir hatten keine Ahnung, ob es jemals etwas werden würde. Noch weniger wussten wir, was uns alles erwarten würde und wohin die Reise langfristig führen würde. Wir spürten nur, dass Gott uns drängt, im Vertrauen auf Ihn Schritte nach vorne zu tun. Wir sind sehr, sehr, sehr dankbar für Seine Treue über all die Jahre. Danke, Herr!

Flüchtlinge vertreiben H2O

Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an das "Thanksgiving"-Video, das wir vor zwei Jahren gemacht hatten. Ausgerechnet das amerikanische Thanksgiving hatte sich bei H2O zu einem unerwartet populären Hit entwickelt. Am Sonntag, den 22. November 2015 werden wir zwar wieder Thanksgiving feiern. Aber es wird wohl ein Dankopfer mit bitterem Nachgeschmack werden: Der 22. November 2015 wird das letzte Mal sein,wo  H2O sich wie gewohnt im H2O-Foyer bei Reningsborg trifft. Unmittelbar nach unserer Thanksgiving-Feier muss geräumt werden: Der Umbau des Gebäudes zum Wohnheim für Flüchtlinge beginnt. Das wurde uns vor zwei Tagen so bekannt gegeben. So sehr wir jeden einzelnen Hilfseinsatz für Flüchtlinge begrüßen und vielleicht sogar selber gerne Teil dieser Hilfsaktion geworden wären, so sehr irritiert es uns, dass der 2015 neu angestellte Direktor Reningsborgs offenbar bewusst gewählt hat, H2O die schon vor Monaten beauftragten und fertiggestellten Umbaupläne zu verschweigen un

Gebetsanliegen des Monats: Oktober

Dann wird mein Zorn entbrennen...

Ich weiß ja nicht, ob jemand den Text aus 2Mose 22,21 nach- oder weitergelesen hat. Ich hatte diesen Vers in meiner Mitteilung an CA Europa zitiert. Dort heißt es nämlich, dass wir "die Fremdlinge weder bedrängen noch bedrücken" sollen, denn wir sind selbst Fremdlinge in Ägypten gewesen. Mit anderen Worten: Aus Lebensgefahr und Unterdrückung in Sicherheit und Freiheit zu kommen, ist Evangelium, ist gute Nachricht. Mit der Befreiung Israels aus der Sklaverei in Ägypten lehrte Gott eine endrückiche Lektion des Evangeliums. Scheren wir uns nicht darum, haben wir mit Folgen zu rechnen: Gott wird das Schreien der Unterdrückten nicht nur hören, sondern erhören. Gott wird diesem Unrecht nicht tatenlos zusehen. Er macht sich auf, die Peiniger seiner Schutzbefohlenen heimzusuchen. Gott ist die Einhaltung dieses Gebots sehr ernst. Und dann wird sein Zorn entbrennen. Es ist ein wahrer Höhehepunkt in der Reaktion Gottes, aber ein solcher, den man lieber nicht erleben möchte: aph

Mitteilung an CA in Europa

Diese Mitteilung war überfällig - aber jetzt ist's gesagt. Wenn auch in Englisch. Und ohne Untertitel.

Trauer in Trollhättan

Er war erst 21. Laut Polizei folgte er einem gut bekannten Muster. Still und unauffällig, manchmal vielleicht etwas zu still und etwas merkwürdig, aber sonst ruhig und nett. Doch innerlich gärt ein Hass auf irgendetwas. Manchmal gibt es Signale darauf, dass tief drinnen etwas nicht stimmt, doch diese Signale sind selten so deutlich, dass sie wirklich ernst genommen werden. Manchmal gibt es keine solchen Signale. Dann ist es zumindest für die Polizei unmöglich, etwas im Voraus zu erahnen. An die 5000 Menschen nahmen an der traurigen Manifestation gegen Gewalt und Fremdenhass teil. Auch H2O. Letzte Woche vor den Herbstferien. Für den Schweden war es dann so weit. In den Tagen vor dem Schlag zieht er sich einschlägige Naziseitenseiten an, hört rechtsextreme Musik im Netz, achtet genau auf die Texte, klickt "like". Am Donnerstagmorgen zieht er einen Nazihelm, eine Maske und einen Darth-Vader-Mantel an. In der Schule angekommen, glauben die Schüler zuerst, dies sei ein Hall

Im Protest aufrecht stehen

Vor wenigen Tagen tweetete der bekannte deutsche Theologe Jürgen Moltmann: Mir gefällt diese Erinnerung im Angesicht einer sich bekriegenden und gegenseitig niederbrennenden Welt. Ich wusste nicht, dass Moltmanns Zitat zwei Tage später eine ganz besondere Bedeutung sollte. In Kronogården, einem Stadtteil Trollhättans, eben der Teil, in dem unsere CA-Kollegen wohnen, richtete ein 21-jähriger Schwede in einer Schule ein Blutbad an und stach mit seinem Schwert mehrere Menschen in der Schule nieder. Zwei junge Menschen starben, mehere liegen lebensgefährlich verletzt im Krankenhaus. Alle Opfer sind Ausländer, die Schule ist eine der ausländerreichsten in Trollhättan. Der Täter wurde von der Polizei niedergeschossen und erlag später den Schussverletzungen. Die Nachrichten und die Bilder schmerzen; die Tatsache, dass unsere Freunde einige auf der Schule persönlich kennen, macht es nur noch schlimmer. "Die ganz Welt ist ein Scheißhaus", kann ich nur immer wied

Die Zukunft planen

Erstmal ein dickes Dankeschön an alle, die an uns denken und für uns beten, auch wenn für einige Zeit nicht viel auf diesem Blog passiert. Die letzten Wochen waren intensiv und gefüllt. Diese Zeilen schreibe ich am Ende des Herbsttreffens unseres Leitungsteams. Das Team lebt verstreut in ganz Europa. Wenn man sich sonst nur online trifft - was ein extremer Vorteil ist, den die meisten Generationen vor uns nicht hatten - so braucht man trotzdem (oder erst recht?) immer wieder Gelegenheiten zur persönlichen Begegnung. Zweimal jährlich schaffen wir also Treffen zum Reden, Planen, Spaß haben und zum Neutapezieren irgendeinens Raums mit Flipchartblättern und Post-it-Zetteln. Seit Linus, Gründer und langjähriger Leiter von CA die Organisation in andere Hände übergeben hat, ist CA durch einige Veränderungsprozesse gegangen. Einer davon ist der nicht ganz einfache Übergang von einer überwiegend amerikanischen Organisation, die anfangs nur englischsprachige Gemeinden gründete, zu eine

Missionale Mutproben

Warum wir diese neue Zwiebelskala im Gegensatz zur alten Engelskala entworfen haben, steht hier . Die geistliche Reise heutiger Menschen entspricht schon lange keinem Lineal mehr, wo alles geradlinig, eindimensional und messbar verläuft. Viel zu komplex und unübersichtlich ist unser Leben geworden. Die heutige geistliche Reise entspricht vielmehr einer Zwiebel: Dreidimensional, mal größer, mal kleiner und vor allem hat sie viele Schichten. Der gemeine Durchschnittschrist kommt in der Regel immer nur mit der äußersten Zwiebelschicht seiner Mitmenschen in Berühung. Allzuoft müssen wir uns damit zufrieden geben. Vielleicht müssen wir's auch nicht, tun's aber trotzdem. Doch manchmal kommen wir eine Schicht tiefer: Auf dem Betriebsausflug, dem Straßenfest mit Nachbarn oder einer gemeinsamen Autofahrt lernt man neue Seiten seines Gegenübers kennen. Missionarisch gesinnte Gemeindechristen beginnen dann bald zu überlegen, wie man diesen Menschen in den Gottesdienst einladen kö

Pfeil in der Kirche

Vielleicht sollten wir ja in Zukunft gleich ganze Gemeindehäuser verstecken. Denn wer weiß schon, wer sie alle sehen könnte? Eine Stockholmer Bischöfin hat den Vorschlag gemacht, "bei Bedarf" die christlichen Symbole in der Kirche zu verstecken und durch einen Pfeil nach Mekka zu ersetzen. Das solle ein "Service" für die anderen Religionen sein. Ich halte das natürlich für einen phantastischen Vorschlag! Auf diese Weise bekommt man nämlich jede Menge Buddhisten, Hinduisten und Atheisten in die Kirche, weil die ja nicht wissen, wo Mekka ist und schon lange auf einen solchen Service gewartet haben. Der Bedarf ist also in jedem Fall gegeben. Mir war es auch neu, dass es in Schweden Lotterien geben muss, wo man einen theologischen Abschluss ganz ohne Kenntnis von theologischen Zusammenhängen, Weltreligionen oder Kirchengeschichte gewinnen kann. Und man mit diesem Gewinn sogar noch echte Karriere machen kann. Ich werde mir gleich ein Los besorgen. Vielleicht kan

Psalm 123

1 Ich hebe meine Augen auf zu dir, der du im Himmel wohnst.  Das tun wir hoffentlich immer wieder, denn die Augen sind das Fenster zur Seele. Unser Innerstes wird mit dem gefüllt, worauf wir sehen. Auch wenn das Sehen auf den Herrn für viele Christen nur noch im Gottesdienst geschieht, immerhin ist es regelmäßig. 2 Wie die Augen der Knechte auf die Hände ihrer Herren sehen, wie die Augen der Magd auf die Hände ihrer Frau, so sehen unsere Augen auf den Herrn, unseren Gott, bis er uns gnädig werde. In Gemeindevokabular sprechen wir zwar oft von "Herr", aber es scheint, niemand versteht heute noch annähernd, was "Herr" bedeutet. Wann haben wir schon mal in so totaler Abhängigkeit gelebt, wie diese Knechte und Mägde? Ausgeliefert, wartend, hoffend, genau beobachtend, und da ist nichts, gar nichts, was wir selber tun könnten. Wir sind machtlos, der Herr entscheidet ganz allein, ob, wann, und wieviel er austeilt. Nein, das kennen wir nicht mehr - wir können heute

Gebetsanliegen des Monats

Geschichte in der Seele

Gustav Vasa wurde 1527 zum Oberhaupt der schwedischen Kirche eingesetzt - und der Papst damit abgesetzt. Alle Schweden waren fortan per Gesetz lutherisch. Wer das nicht wollte, wurde des Landes verwiesen. Anknüpfend an den vergangenen Blogpos t könnte man sich fragen, warum prostchristliche Menschen, die nie was mit Glauben zu tun hatten, sich nach der Bekehrung in "herkömmlichen", traditionellen Gemeinden wohler fühlen.  Dieses Jahr kam eine interessante Studie heraus, die einen Hinweis geben könnte. Abgesehen davon, dass wir nicht nicht wissen, ob die Neubekehrten nicht vielleicht doch aus der traditionellen sozialen Kartoffel kommen und wir außerdem davon ausgehen müssen, dass die meisten sich der Gemeinde anschließen werden, die sie zum Glauben geführt hat, spielt wahrscheinlich unser tiefstes Seelenleben eine größere Rolle, als man meinen will. Der Religionshistoriker David Thurfjell geht in seinem neu erschienenen Buch vom "gottlosen Volk" - d

Missional kontra attraktional?

"Kannst Du mir noch die Adresse schicken, wohin ich morgen kommen soll?" schrieb ich diese Woche dem neuen Studenten. Zu Beginn jedes Semesters muss ich alle meine 12 Studenten in ihren Praktikumsgemeinden besuchen und ihren Mentor treffen. Per Sms kam folgende Antwort: "Weiß nicht genau. Hausnummer 1, glaub ich. Park einfach neben der Kirche." Es ist nicht immer leicht, all die Gemeinden zu finden, manche haben noch nicht mal eigene Lokale. Meine Abenteuerlust gab sich aber zufrieden und ich begab mich auf eine Tagestour, um mehrere Studenten samt ihren Mentoren im Göteborger Umland zu besuchen. Als nach vielen Kilometern und Gesprächen vor mir die Stadt auftauchte, in der ich Hausnummer 1 suchen sollte, bot sich mir folgendes Bild: Dieser Parkplatz sollte ganz ohne GPS zu finden sein, dachte ich bei mir und war zugegebendermaßen etwas überrascht. In Kirchen dieser Größe verkehre ich eher selten. Ein glücklicher Student und ein ebenso glückicher Mentor hieße

Am Bahnsteig gestrandet

Foto: © Gabriella Gothberg | Dreamstime.com Noch eine gute halbe Stunde bis mein Zug geht.  Ich begebe mich auf den menschenleeren Bahnsteig mit Blick auf einen glitzernden See. Meine Augen sehen sich nach einer Bank in der Sonne um, wo ich nach mehreren Tagen pausenloser Begegnungen in Ruhe mein Buch lesen möchte. Doch mein Blick erspäht die Konturen eines Hühnen mit Hut, der neben der Bank meiner Wahl aus dem Schatten tritt. Wie im Film kommt ein Schwarzafrikaner langsam aber zielstrebig auf mich zu.  Ich spüre sofort, dass hier irgendwas nicht stimmt. Er bleibt etwas auf Abstand stehen und fragt, wohin ich reise. Wann der nächste Zug gehe. Tritt einen Schritt näher. Augen und Hände verraten, dass er aufgeregt, nervös, fast schon ängstlich ist. Ich frage nach dem Ziel seiner Reise. Er will nach A. Das liegt genau auf meiner Strecke. Doch er sei in F. den falschen Zug gestiegen. Er habe auf dem Bahnsteig einen Anruf bekommen. Er habe telefoniert. Wieder blitzt Angst aus seine

Fliegend zu den Holländern

Crossroads Den Haag ist die erste und bislang einzige CA-gegründete Gemeinde, die einen katholischen Kirchbau übernommen hat. Eines meiner Ziele für CA in Europa ist, noch mehr Zusammengehörigkeitsgefühl und Teamgeist zwischen unseren Gemeinden Europas zu schaffen. Das gilt allen Gemeinden und missionalen Initiativen der CA-Familie, insbesondere aber für die älteren, mittlerweile selbstständigen und recht etablierten Crossroadsgemeinden, die noch der "prä-missionalen Epoche" angehören. Und diese haben sich in der ganzen missionalen Diskussion manchmal ausgeschlossen gefühlt. Das soll und darf nicht sein, finde ich. Schließlich gehören wir alle demselben Herrn. Bei Gemeinden ist es wie im echten Leben mit echten Menschen - das meiste geht nur über Beziehungen. Und die können gut oder schlecht laufen. Gute Beziehungen sind meistens solche, die von Liebe und gegenseitigem Interesse gekennzeichnet sind. Und als ich hörte, dass bei einer unserer älteren in Holland gegründete

Neue Runde

Und wieder einmal geht es in ein neues Semester: 150 Theologiestudenten aus dem ganzen Land versammelten sich diese Woche zum jährlichen gemeinsamen Semesterstart. Es war mir wieder einmal eine Ehre, dabei sein zu dürfen und es ist mir eine große Ehre, bei allem, was ich tue, die Gemeinde der Zukunft mitgestalten zu dürfen.

Unterdessen bei H2O...

H2O-Teamtag am vergangenen Sonntag. (Foto: Johannes Andersson) Auch bei H2O entwickeln sich die Dinge weiter. Vorgestern hatten wir einen ganzen Teamtag, um die kommende Saison zu besprechen. Wir konzentrieren uns immer noch stark auf's "Verzweigen", einer der sechs dynamischen Elemente des Missional Action Plans. H2O hat sich schon einmal geteilt, indem wir 2014 Familie Molgaard ausgesandt haben um Logos weiterzuentwickel, einem missionalen Projekt im Zentrum Göteborgs. Logos trifft sich regelmäßig in Pubs und Cafés, doch am vergangenen Samstag weihte Logos eigene Räumlichkeiten ein, wo man in Zukunft tiefgehendere Gespräche oder Kurse anbieten kann. Im kommenden Herbst wird H2O sich zum zweiten Mal teilen: Zwei Familien werden jede zweite Woche ein Treffen in Rannebergen, einem Stadtteil Angereds veranstalten. Für so eine kleine Gruppe wie H2O ist Teilung zwar immer ein schmerzhafter Prozess, aber wie bei einer Massage ist es ein guter Schmerz. Und zurückblickend

Machtspielchen

Und der Herrscher der Welt, der ganzen Schöpfung sogar, so mächtig, dass er seine Feinde nicht mit Bomben, sondern einem kleinen Hauch aus seinem Mund besiegt, der hat sich als Vorboten seiner Macht keine weißen Strahlemänner und Powerfrauen ausgesucht. Als Abgeordnete seines himmlischen Parlamentes und Botschafter der Politik seines kommenden Reiches wählte er ausgerechnet das Schwächste und Minderwertigste, das er finden konnte: Die Armen, die Kranken, die Kinder, die Depressiven, die Einsamen, die Hoffnungslosen und Verzweifelten - kurz alle, die es in irdischen Reichen zu nichts bringen werden. Und hier kommen wir Menschen ins Spiel. Der Herrscher sucht das Verlorene, Schwächelnde, Verzweifelte. Ihnen zeigt er sich nicht als glänzender König, sondern als armer Schafshirte. Und doch spürt jeder, der in trifft, dass mit diesem Hirten etwas anders ist. Er hat außergewöhnliches Charisma, aber er ist nicht bedrohlich. Schritt für Schritt baut der Hirte die Schwachen auf, überlässt