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Es werden Posts vom April, 2014 angezeigt.

Natürlich evangelisieren

Macht die Osterbotschaft bekannt! "Evangelisieren" klingt wichtig in christlichen Ohren. Das muss sein, die gute Nachricht muss raus. Gleichzeitig klingt es nach Gewicht, Ernst, Arbeit. Viele Christen erleben Evangelisation als ein Spannungsfeld. "Eigentlich müsste ich jetzt was sagen, aber ich weiß nicht was und wie; was, wenn's falsch läuft; ach, ich kann's einfach nicht und ich trau mich auch nicht..." Und hinterher fühlt man sich wie ein Versager und meint förmlich zu spüren, wie Gott sich kopfschüttelnd und enttäuscht abwendet... Nachdem ich mich selbst viel zu oft in solchen Situationen wiedergefunden habe - mit Schweiß in den Handflächen und Geschichten von Superevangelisten im Kopf, die stets wissen, was sie jetzt sagen sollen (vorzugsweise im Flugzeug - wo ich eigentlich NIE mit Wildfremden reden sondern nur aus dem Fenster gucken will), weiß ich also genau, wie sich das anfühlt. Die Folge ist, dass wir das Evangelisieren dann eben doch lieber

Alles neu!!!

Jesus lebt, er ist auferstanden! Er bekam einen neuen Körper, wurde eine neue Kreatur. Im zweiten Korintherbrief (5,17) sagt Paulus sogar, dass alle, die "in Christus sind" - also an Jesus glauben, ebenfalls schon neue Kreaturen sind, auch wenn unser neuer Körper noch auf sich warten lässt. Und im ersten Korintherbrief lesen wir klar und deutlich, dass die Auferstehung Jesu nur der Anfang ist. Am Ende wird nämlich alles, restlos alles komplett erneuert werden. Deswegen sei die buchstäbliche und physische Auferstehung Jesu so unerhört wichtig, meint Paulus. Läge Jesus in Wahrheit noch im Grab und könnten uns seine Lehren nur in diesem kurzen Leben ein bisschen Inspiration geben, dann seien wir arme Schweine, so Paulus im ersten Korintherbrief, Kapitel 15. Amen. Ganz am Schluss der Bibel, in Offenbarung 21 lesen wir, was das Ende vom österlichen Anfang sein wird: Nicht nur ein auferstandener Jesus, sondern ein auferstandener neuer Himmel und eine ebenso neue Erde. Die bibli

Das Kreuz mit dem Kreuz

Am Langfreitag , wie der heutige Tag hier heißt, darf man nach altschwedischer Tradition gar nichts machen - außer in die Kirche gehen und trauern. Bestenfalls Essen zubereiten und verzehren, aber eigentlich sollte man fasten. Keine Musik, keine Aktivitäten und erst recht keine Spiele oder irgendwas, das Spaß machen könnte. Kinder wussten darum gut, warum es Lang freitag heißt: dieser Tag ist eine ewig langweilige Tortur. Nicht verwunderlich also, warum der Langfreitag massiv an Popularität verloren hat. Und heutzutage kommen ja noch die ganzen humanistischen Argumente hinzu; warum die Todesfolter eines Mannes zelebrieren? Und wenn das auch noch von einem angeblichen Gott angeordnet sei, na, dann habe man es doch schon wieder, warum Religion zweifelhaft und destruktiv sei. Das Kreuz mit dem Kreuz. Den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit. So ist es auch heute noch. Eine gefühlte Unmöglichkeit. Passt nicht mehr in unsere Zeit. Ist lanweilig. Darf nicht sein. Am Besten ließ

Gott zum Gruße!

Seit dem gestrigen Blogpost wisst Ihr ja, was in diesem Land ein DO ist und treibt. Hier kommt eine kurze, irgendwie ganz ähnliche Geschichte wie gestern: Ein Mann hatte sich in Trollhättan um ein Praktikum beworben. Im Vorstellungsgespräch erwähnte er, dass er aufgrund seines islamischen Glaubens Frauen nicht die Hand geben dürfe. Weil das aber nach Ansicht des Arbeitgebers zu seinen Aufgaben gehören würde, erhielt er den Praktikumsplatz nicht. Auch dieser Fall wurde angezeigt. Ausgang: Der muslimische Mann erhielt 30.000 Kronen Schadensersatz wegen Diskriminierung. Das ist also das Land, in welchem wir den Auftrag haben, Gottes Reich zu bauen. Ihr könnt vielleicht verstehen, warum hier manchmal viel List und Tücke angesagt ist.

"Religion? Unwichtig!"

In Schweden herrscht Hebammenmangel. Trotz des großen Bedarfs wurde einer schwedischen Hebamme an mehreren Krankenhäusern eine Anstellung verweigert, weil sie im Vorstellungsgespräch erwähnte, dass sie aufgrund ihres christlichen Glaubens keine Abtreibungen durchführen möchte. Die Hebamme hat daraufhin Anzeige wegen religiöser Diskriminierung erstattet. Der sogenannte DO , der " diskrimineringsombudsman " hat nun aber entschieden, dass hier kein Fall von Diskriminierung vorliege. Am heutigen Sonntag kommentiert die Göteborgs Posten den Fall mit einer kurzen Notiz ganz oben auf Seite zwei: " Dieser Tage entschied der DO zwei Anzeigen der Hebamme E. G. abzulehnen, welche keine Abtreibungen durchführen will. Eine kluge Entscheidung. Keine Anstellung zu bekommen, weil sie Aufgaben beinhaltet, die man sich weigert, durchzuführen, ist keine Diskriminierung. Eventuelle religiöse Zugehörigkeiten sind in diesem Zusammenhang unwichtig. Als Hebamme arbeiten zu dürfen ist außer

Schwedisches Fernsehen führt Seelsorger gemein hinters Licht

Pastor Per muss wohl gedacht haben, er träume gerade einen schlechten Traum, als er völlig ahnungslos auf einem Parkplatz von einem Fernsehteam überrumpelt wurde, welches unmittelbar von ihm verlangte, vor laufender Kamera zu "gestehen". In der Hand hielten sie ein Dokument mit der wörtlichen Dokumentation eines Seelsorgesprächs, welches Pastor Per vor nicht allzu langer Zeit geführt hatte. Per ist einer von mindestens vier Seelsorgern, die einer hinterlistigen und ethisch zweifelhaften Attacke des schwedischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens (SVT) zum Opfer gefallen sind. Bei sämtlichen Seelsorgern hatte jeweils ein Mann um ein Gespräch gebeten, in welchem er um Seelsorge und Hilfe bat. Er kämpfe mit Homosexualität und möchte für sich beten lassen. Was die arglosen Seelsorger nicht wussten: Es handelte sich um einen Journalisten, und das Gespräch wurde heimlich aufgenommen. Bei einem anschließenden Kameraüberraschungsangriff wollte das SVT ein "Geständnis" erzw

Ja, ich lebe noch...!

Bin nur grad ausgebucht. Neben dem Üblichen ist grad wieder ein ganzer Kurs bei ALT dran, außerdem hab ich diesen Monat die Ehre zu gleich mehreren Gemeindetagen oder so als Redner eingeladen worden zu sein. Mach alles Spaß und Freude, nur die Zeit ist grad was knapp. Meld mich bald wieder...

"Sozialstaat" Schweden: Kein Arsch kümmert sich

Drei sehr traurige Fälle in nur einem einzigen Monat, die ein höchst bedenkliches Muster offenbaren. Fall eins: Ein junger Mensch ruft den Notruf an und bittet, wegen akuter Selbstmordgefahr nach einem Konflikt in die Psychartrie eingeliefert zu werden. Antwort: Er solle doch ein anderes Mal anrufen und jetzt erstmal einfach etwas Tee trinken. Fall zwei: Ein anderer junger Mensch entwickelt als mögliche Nebenwirkung auf Kortison akute Psychosen. Die Familie sucht mehrmals ärztliche Hilfe, u.a. in der Notaufnahme. Niemand nimmt sie ernst, jedes Mal werden sie ohne Untersuchung oder Behandlung wieder nach Hause geschickt. Das nächste Mal springt der Betroffene zu Hause aus dem Fenster und stirbt. Fall drei: Ein Bekannter wird wegen akuter Selbstmordgefahr von der Polizei im Krankenhaus zwangseingeliefert. 30 Minuter später wird er vom Krankenhaus wieder heimgeschickt - ohne Behandlung und allein. Kein Aprilscherz. Frustrierende Einsicht. Drei Fälle aus unserem eigenen Umfeld, die uns i

"Eine lange, lange Reise..."

Stationen einen Lebens. Manchmal muss man zu gewissen Orten wiederkommen, um sein Leben, seine Vergangenheit verstehen zu lernen. Oder sie einfach nur jemand anderes zu zeigen, der sich nun für mein Leben interessiert, und den es damals noch nicht gab. Dieses Interesse für einen anderen Menschen, den ich vor nicht allzulanger Zeit noch gar nicht kannte, brachte mich jüngst in die Hauptstadt Dänemarks. Nicht als Tourist, sondern auf der Suche nach Lebensstationen. Und eine davon war in Christiania. Dieser Stadtteil ist weltberühmt. Überbleibsel einer Hippibewegung, welche in den Siebzigern eine verlassene Militärbasis besetzte. Heute nennt es sich "Freistadt", mit eigenen Gesetzen, einer eigenen Community. Vor allem bekannt dafür, dass hier Gras & Co frei auf der Straße verkauft und konsumiert werden. Eben deshalb kommen viele her. Ehrlich gesagt bin ich froh darüber, nicht als Tourist hier zu sein, sondern von einem Insider herumgeführt zu werden. Wir haben u.a. ein u