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Es werden Posts vom Oktober, 2011 angezeigt.

Herzlich willkommen, Familie Venter!

Heute vor zwei Wochen wurde der neue Pastor unserer sendenden Gemeinde in Ingolstadt eingeführt. Leider war ich gerade da auf einer Schweigefreizeit und musste also sozusagen die Klappe halten - nichtsdestotrotz möchte ich der Familie Venter auch hier alles, alles Gute und gutes Einleben wünschen. Ich bin sicher, Ihr werdet eine fruchtbare Zeit in Ingolstadt erleben und ich freue mich schon sehr auf unser erstes persönliches Treffen!!!

朋友 (Péngyǒu)

Das ist das chinesische Wort für "Freund". Vorgestern habe ich es gelernt, denn seit zwei Wochen habe ich einen neuen Péngyǒu aus China. Er wurde mir über die Göteborger Organisation "Flüchtling-Guide" vermittelt, und nun treffen wir uns mehrmals im Monat. Ich will sein Freund, sein Péngyǒu sein, und er gerne meiner. Zur Kommunikation stehen uns nur chinesisch, sein sehr gebrochenes schwedisch, Kreativität und Google zur Verfügung, was die Sache recht interessant macht. Neben meinen neuen Erfahrungen mit chinesischer Kultur wachsen zur Zeit übrigens auch meine Einsichten über die pakistanische Sicht der Welt; mein Gaumen hatte in den vergangenen Monaten gleich zweimal die Freude, von pakistanischer Kost verwöhnt zu werden. Es ist schon ein Erlebnis,  nicht im vertrauten Rahmen eines Restaurants zu sitzen, sondern mitten im pakistanischen Wohnzimmer, in einer Familie, wenn die ganze fremde Kultur plötzlich "echt" wird. Zum Glück bin ich hier selber Aus

Sei anders

"Der Mann, der in kein Schema passt" - so hieß vor Jahren ein Begleitbuch zum Jesusfilm. In der Tat, Jesus, passte beim besten Willen in kein einziges Schema. Kaum meinte man ihn verstanden zu haben, gab er wieder neue Rätsel auf. Aus menschlicher Sicht hat das sicher einen großen Teil dazu beigetragen, dass er irgendwann ans Holz genagelt wurde. Für heute bin ich gebeten worden, vor einer größeren Gruppe schwedischer Studenten einen längeren Bericht über unsere Erfahrungen in Schweden zu geben. Dabei fiel mir selbst wieder auf, dass es in der Tat heutzutage einfach unumgänglich ist, anders zu sein: Die Welt hat nämlich ihr Bild von Kirche. In der Regel ist dieses Bild nicht gerade sehr anmachend. (Das schwedische Bild von Kirche - oder einen Teil des Bildes - habe ich vor gut zwei Jahren in einem Film auszudrücken versucht. Ein Ausschnitt davon ist hier zu sehen. ) Was passiert, wenn wir Christen immer gleich sind, immer gleich bleiben, dieses Bild immer wieder auch noc

1000 Seiten Lesestoff

In diesem Herbst bin ich Lehrassistent des Missiologiekurses bei SALT, der Skandinavischen Akademie für Leiterschaft und Theologie. Hier habe ich seit gut zwei Jahren eine 10% Anstellung, die für mich immer und immer wieder zum Segen wird. Nicht nur, dass man damit ein kleines Zubrot verdienen kann. Eine viel größere Hilfe ist es, dass ich damit einen offiziellen, schwedischen Arbeitgeber habe, was viele administrative Dinge deutlich vereinfacht. Noch ein enormes Geschenk ist das Netzwerk zu Studenten, anderen Kirchen, Gemeinden, Ausbildungsstätten und Denominationen, das mir hier vor die Füße gelegt wird. Ein noch größerer Vorteil ist, dass ich hier regelmäßig gezwungen bin, mit Kollegen und Studenten auf akademischen Niveau zu kommunizieren, was meinem Schwedisch schon so manchen hilfreichen Tritt in den Hintern verpasst hat. Und in diesem Herbst ist es eben der Missiologiekurs, den ich mit verschiedenen Aufgaben begleite. Mir wurde alle Kursliteratur zum Lesen zur Verfügung gestel

Es taut! Oder: Ich glaub, ich krieg 'n Föhn!

Es taut in Göteborg. Nein, nicht wettermäßig, das ist eher frostig. Schon Mitte Oktober stapfen Hund und ich jeden Morgen durch den Reif; die Temperaturen üben jetzt schon Bungeejumps in die Kälteschlucht und stürzen sich bis auf -4°C (ca. 25°F). Aber das Beziehungseis, welches es den Menschen so schwer macht, sich einander zu nähern, dieses hartnäckige Eis zeigt seit dem vergangenen Sommer kleine, aber wachsende Schmelzwasserrinnsale. Noch nie sind wir so oft hintereinander gefragt worden, ob man sich nicht mal wieder treffen sollte. Noch nie bin ich so oft in die Wohnungen anderer Menschen hineingekommen. Noch nie haben wir so oft Gäste bei uns zu Hause gehabt, wie in den vergangenen Wochen. Noch nie haben wir so viele Treffen mit Freunden in Pubs oder unserem H2O-Center gehabt. Dabei ist es besonders schön zu sehen, dass langsam Vertrauen gefasst wird. Das zeigt sich nämlich immer daran, wenn nicht nur Smalltalk geführt wird. Besonders dann, wenn man nicht nur einmalig, sondern wi

H2O wird eine juristische Person

Nummern sind in Schweden ganz wichtig. Personennummern zum Beispiel. Ohne seine eigene Personennummer hat man in Schweden keine Daseinsberechtigung, man kann nichts mieten, nichts kaufen, noch nicht mal telefonieren. Das gleiche gilt in ähnlichem Maße für Firmen und Organisationen oder im Amtsdeutsch: "juristische Einheiten". Auch hier braucht jeder seine Organisationsnummer, und ohne die geht nichts, aber auch wirklich gar nichts. Um den damit verbundenen organisatorischen Aufwand so lange wie möglich zu vermeiden, ist H2O bislang juristisch gesehen ein Teil unserer Partnergemeinde Sarons gewesen. Wir haben unsere ganzen Aktivitäten unter deren Organisationsnummer angemeldet. Hier hatten wir unsere eigene Kostenstelle, und die Sarongemeinde war so freundlich, unsere H2O-Finanzen zu verwalten. Das war und ist ein echter Segen für uns, und wir sind Saron dafür sehr, sehr dankbar. Doch alles entwickelt sich weiter, und genauso soll es ja auch sein. Als H2O sehen wir nun zum

Rund geht's!

Keine Langeweile zur Zeit! Trotzdem will ich versuchen, ein paar kurze Posts einzustellen, um meine lieben deutschen Freunde auf dem Laufenden zu halten! Zum Beispiel darüber, dass die Schweigefreizeit wieder einmal ein echter Erfolg war. Das Klosterleben wäre ganz sicher kein Alltagsleben für mich, aber einmal im Jahr als Kontrastprogramm zum Großstadtleben ist schon wunderbar. Einmal ein langes Wochenende lang sowohl das Mundwerk als auch alle Elektronik abzustellen ist schon ein echtes Erlebnis heutzutage - und plötzlich hört man das Flüstern des Geistes Gottes wieder. Die eigentlich Kunst besteht darin, nicht nur einmal jährlich eine besondere Zeit für Gott zu reservieren, sondern auch einmal monatlich, einmal wöchentlich, und einmal täglich. Gott lebt, und Gott spricht. Gott ist grundsätzlich immer online. Wir nicht.

Und wieder geht's ins Kloster...

Wie schon zweimal zuvor werde ich auch dieses Jahr an einer dreitägigen Schweigefreizeit teilnehmen. Die Stimme wird nur zum Beten der Stundengebete und zum Singen der Lieder gebraucht. An sonsten ist Stille und Hören auf Gottes Stimme angesagt. Nach den zwei sehr positiven Erfahrungen in den vergangenen zwei Jahren freue ich mich jetzt schon riesig auf Bjärka Säby bei Linköping unter Leitung des in Schweden allseits bekannten koptischen Pfingstlermönch Peter Halldorf. Am Sonntag komme ich wieder zurück.

"Folge mir...!"