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Auf Tour Etappe II

Zimmer mit Aussicht
Der Fahrer wollte mich nicht rauslassen: "Das ist doch kein Hotel! Kommen Sie, ich bringe Sie zu einer vernünftigen Unterkunft!" Dann kam einer der Arbeiter, die auf dem großen Parkplatz vor dieser Fabrik riesige Sattelschlepper ent- und beluden, auf uns zu. "Ihr sucht das Hotel, was. Um die Ecke." Doch da war nur ein Tor zur Verladung von Kühlgut. Erst nachdem ich die Nummer auf meiner Buchungsbestätigung angerufen hatte, öffnete sich eine kleine, unbeschriftete Metalltür, welche ich für einen Notausgang gehalten hatte. Eine Treppe hoch, und ich war in einem für mich gemachten sauberen, kleinen Zimmer, wenn auch ohne Mahlzeiten und mit Klo und Bad auf dem Flur.

Eine kleine Nebengeschichte einer typischen Budgetreise. Gestern war ich vom Leitungstreffen in Glasgow nach Moss in Norwegen geflogen. Dort werde ich heute Mittag von einem ALT-Bus aufgesammelt werden. Denn sämtliche ALT-Studenten Schwedens samt Personal sind jetzt gerade auf dem Weg zu den "Oslotagen", wo sich alle bis Donnerstag in der "Høyskole for Ledelse og Teologi" treffen. Meine Aufgabe während dieser Tage ist der Beginn des Gemeindegründungskurses, den ich auch dieses Frühjahr wieder leiten werde. Ich freue mich, wenn Ihr diesen Kurs im Gebet begleitet!

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Eine neue "Engelskala"?

Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten

Abschluss der Bergpredigt

Ein ganzes Jahr sind wir während unserer Sonntagstreffen "Impressions" durch die Bergspredigt gegangen, das Manifest des Reiches Gottes, der Fokuspunkt eines Objektives, an welchem die ganze sichtbare Wirklichkeit auf den Kopf gestellt wird, weil man einen Blick in Gottes Wirklichkeit erhaschen darf. Die Bergpredigt, welche all unsere menschlichen "Normalitäten" in Frage stellt; wo nicht Stars und Sternchen selig gepriesen werden sondern die, denen es dreckig geht; wo gefordert wird auch denen liebevolle Weihnachtsgeschenke zu machen, die uns an den Kragen wollen; wo gesagt wird, man möge einem Dieb doch bitte beim Raustragen helfen. Die Bergpredigt, welche uns die unerhörte Großzügigkeit Gottes vormalt, weil Er genau all das ist und tut. Die Bergpredigt, welche uns den menschlichen Egoismus schonlungslos vor Augen führt und uns unweigerlich spüren lässt, dass eben dieser gottverdammte Egoismus uns die Bergpredigt als gefühlte Unmöglichkeit erscheinen lässt.

Kein Funken Kritik

Diese Woche wurde dann der Fernsehbeitrag ausgestrahlt, in dem Seelsorgegespräche von Pfarrern und Pastoren heimlich aufgenommen wurden. Ein Journalist hatte sich als Seelsorgesuchender ausgegeben und um Hilfe für seine homosexuelle Neigung gebeten. (Ich hatte hier darüber geschrieben.) Die Sendung wurde nun hochgelobt und es gab nicht den geringsten Funken Kritik an den angewandten Methoden. Das Medienmagazin Pro berichtet von ähnlichen Fällen in Deutschland, wo Journalisten sich an kompetente Seelsorger wenden und um "Heilung" von ihrer Neigung bitten doch hinterher völlig entrüstet und aufgebracht darüber berichten, dass sie tatsächlich Hilfe bekommen haben. (Ich weiß allerdings nicht, ob hier auch heimliche Aufnahmen gemacht wurden.) Ich halte das heimliche Aufnehmenbewusst vertraulicher Gesprächssituationen wirklich für unfair und journalistisch unbegründet. Doch was will man machen? Die Welt will hören, was sie hören will, das war schon immer so. All die guten Hilf