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... und Er liebt sie doch!



Nicht selten habe ich über die Zustände im alten Rom - nicht zuletzt in den "biblischen" Gemeinden - den Kopf geschüttelt. 1Kor 1,11 ja noch ein auffallend harmloses Beispiel. Naja, dachte ich, damals wussten sie es wohl nicht besser. Aber wir, ja wir, heute, 2000 Jahre später, wir wissen es natürlich. Wir sind aufgeklärt, erfahren, erwachsen. Nicht wahr? Ach, was sind wir aufgeklärt! Ja, Pustekuchen auch. Ich höre immer und immer wieder Geschichten,  die mir die Gesichtszüge entgleisen lassen. Manchmal muss ich nachfragen: Habe ich da gerade richtig gehört?! Was hat der Pastor gemacht?! Was hat die Gemeindeleitung gesagt?!?! Schließlich höre ich ja nur wenig auf meiner Muttersprache. Und mein Gehör war auch noch nie das beste. Doch so oft ich auch nachfrage, die Geschichten werden selten besser. Meistens tut's beim zweiten Mal nur noch mehr weh. Hach!

Doch dann denke ich an die Zustände im alten Rom. Und zwar in den "biblischen" Gemeinden. Die Besserwisserei, das Gesaufe, Gehure, der Zank, die fürchterlichen Lehrer. Und jedes Mal werden sie "Heilige" genannt. Mein Kopf schüttelt schon wieder. Aber nicht mehr wegen den Menschen, sondern wegen Gott. Er liebt uns doch. Er liebt die Gemeinde, seine einzige Braut. Er ist treu. Es ist wahrlich unverständlich, aber unglaublich tröstlich.

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Eine neue "Engelskala"?

Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten

Abschluss der Bergpredigt

Ein ganzes Jahr sind wir während unserer Sonntagstreffen "Impressions" durch die Bergspredigt gegangen, das Manifest des Reiches Gottes, der Fokuspunkt eines Objektives, an welchem die ganze sichtbare Wirklichkeit auf den Kopf gestellt wird, weil man einen Blick in Gottes Wirklichkeit erhaschen darf. Die Bergpredigt, welche all unsere menschlichen "Normalitäten" in Frage stellt; wo nicht Stars und Sternchen selig gepriesen werden sondern die, denen es dreckig geht; wo gefordert wird auch denen liebevolle Weihnachtsgeschenke zu machen, die uns an den Kragen wollen; wo gesagt wird, man möge einem Dieb doch bitte beim Raustragen helfen. Die Bergpredigt, welche uns die unerhörte Großzügigkeit Gottes vormalt, weil Er genau all das ist und tut. Die Bergpredigt, welche uns den menschlichen Egoismus schonlungslos vor Augen führt und uns unweigerlich spüren lässt, dass eben dieser gottverdammte Egoismus uns die Bergpredigt als gefühlte Unmöglichkeit erscheinen lässt.

Kein Funken Kritik

Diese Woche wurde dann der Fernsehbeitrag ausgestrahlt, in dem Seelsorgegespräche von Pfarrern und Pastoren heimlich aufgenommen wurden. Ein Journalist hatte sich als Seelsorgesuchender ausgegeben und um Hilfe für seine homosexuelle Neigung gebeten. (Ich hatte hier darüber geschrieben.) Die Sendung wurde nun hochgelobt und es gab nicht den geringsten Funken Kritik an den angewandten Methoden. Das Medienmagazin Pro berichtet von ähnlichen Fällen in Deutschland, wo Journalisten sich an kompetente Seelsorger wenden und um "Heilung" von ihrer Neigung bitten doch hinterher völlig entrüstet und aufgebracht darüber berichten, dass sie tatsächlich Hilfe bekommen haben. (Ich weiß allerdings nicht, ob hier auch heimliche Aufnahmen gemacht wurden.) Ich halte das heimliche Aufnehmenbewusst vertraulicher Gesprächssituationen wirklich für unfair und journalistisch unbegründet. Doch was will man machen? Die Welt will hören, was sie hören will, das war schon immer so. All die guten Hilf