Direkt zum Hauptbereich

"Ausdauer wird früher oder später belohnt - meistens aber später."

Nein, kein Spruch von mir, leider. Auf diese Weisheit ist Wilhelm Busch schon lange vor mir gekommen.  Scheint also keine Neuigkeit zu sein. Doch entdeckt man immer wieder neu, wie lebenswichtig Ausdauer ist. Nach fünf Jahren in Schweden scheinen sich erste Anzeichen zu mehren, dass Ausdauer belohnt wird. Ob wir noch in der "früher" oder schon in der "frühen-später"-Phase sind, wage ich nicht zu beurteilen. Auf jeden Fall tut sich was. Selten habe ich eine solche Offenheit erlebt, wie jetzt nach der Sommerpause. Selten habe ich in fünf Jahren das Gefühl gehabt, dass sich so viele Leute "freiwillig" mit mir treffen wollen, dass ich sie kaum in meinen Terminkalender unterbringe. Zum ersten Mal gibt es Anzeichen für erste mögliche offene Herzenstüren.

Wir sind immer noch hier und geben nicht auf. Wir scheinen nicht in die typische Instantkultur zu passen. Wir scheinen aber auch nicht die typischen Vorturteile zu bestätigen, die man gerne über Kirchen hat. Niemand wird von uns zu irgendetwas gezwungen, stattdessen versuchen wir, den Glauben mit Taten leben und wenn nötig auch Worte zu gebrauchen. Wir machen kein Geheimnis aus unserem Glauben sondern erzählen bei Gelegenheit, wie Jesus unser Leben inspiriert. Vielleicht ist es das, was Neugier schafft. Ich weiß es noch nicht. Auf jeden Fall scheinen sich immer mehr Menschen zu fragen, was denn nun dahinter steckt.

"Conversations" statt "Conversions" (Gespräche statt Bekehrungen), wobei die Gespräche hoffentlich durch einen glaubhaften Lebensstil angeregt wurden, und das gemischt mit viel Zeit und Ausdauer, das scheinen zwei der wichtigsten Zutaten im Rezept für postmodernen Gemeindebau zu sein. Und natürlich Gebet, Gebet, Gebet. Und dazu brauchen wir jeden, der dies liest. Bete mit. Bete darum, dass wir nach Jahren aus Hunderten von unsterschiedlichsten Zeugnissen lernen können, was diese Menschen zu Jesus geführt hat. Obwohl alle diese Menschen eigentlich immer davon überzeugt waren, dass die Kirche das allerletzte war, womit sie was zu tun haben wollten. Bete mit.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eine neue "Engelskala"?

Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten

10 Dinge, die's vor 10 Jahren noch nicht gab (und warum das so wichtig für Gemeinden ist)

Herzlich willkommen im Jahre 2017!  Ich hoffe, Ihr seid gesund herübergekommen und habt allen Grund, zuversichtlich in die Zukunft zu sehen. Als wir vor 10 Jahren das erste Mal Silvester in Schweden feierten, hatten wir gerade erst damit angefangen, Ansätze und Ideen für die Gemeinde der Zukunft zu entwickeln. Aus einem kleinen, bayerischen Dorf kommend kam es uns damals grad so vor, als seien wir selber direkt in die Zukunft gezogen. Doch heute möchte ich Euch 10 Dinge vorstellen, die es vor zehn Jahren noch gar nicht gab - bzw. von denen zu Silvester 2006 noch keine Rede war. Wenn Ihr die Liste seht, werdet Ihr manchmal denken: ”Echt jetzt?! Das gab’s da noch nicht?!” In der Tat, es ist schwer zu glauben. So sehr haben wir uns heute an so manches gewöhnt. Legen wir los: Nummer 1: YouTube Streng genommen wurde YouTube schon 2005 gegründet, aber vor 2007 hat’s in unserem Teil der Welt kaum jemand beachtet. Heute ist eine Welt ohne das Videoportal undenkbar: Rezepte, Trail