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Demütige Gemeinde

Viele Gemeinden kommern arrogant rüber. Obwohl sie es eigentlich vielleicht gar nicht sind und wahrscheinlich erst recht nicht sein wollen. Trotzdem - in den Gemeinden sind die Perfekten. Die haben ihr Leben im Griff. Denen geht's gut. Sie können das Dasein erklären. Und in ihren Predigten hört man, wie man noch perfekter werden kann. Ganz viele stößt das ab, weil man sich darin überhaupt nicht wiederfindet.

Gemeinde muss deshalb nicht so sehr Gnade für die andern Sünder predigen sondern Gnade selbst erleben. Gemeinde ist nur dann Gemeinde, wenn sie kämpft. Ums Überleben, gegen Feinde, für Einigkeit, mit den eigenen Schwächen - kurz, wenn man auf Gottes Kraft und Eingreifen angewiesen ist und es ohne Gottes Eingreifen aus wäre. Viele Gemeinden kämpfen nicht. Sie stehen entweder selbst recht glänzend da oder sie gehen kampflos ein.

Warum ist das Gesangbuch der Bibel, der Psalter, gefüllt mit Klage- und Kampfliedern, unsere modernen Gemeindegesangbücher hingegen gefüllt mit Jesus-alles-super-Liedern? Massiver Widerstand bricht (hoffentlich) unseren Stolz. Der eigene, gemeinsame Kampf mit den Herausforderungen der Welt, das gegenseitige Stützen, das eigene, gemeinsame Erleben täglich neuer Gnade erst macht uns demütig. Und damit authentisch. Und damit überlebensfähig.

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Eine neue "Engelskala"?

Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten

10 Dinge, die's vor 10 Jahren noch nicht gab (und warum das so wichtig für Gemeinden ist)

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