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„…dann ziehen wir eben bei Euch ein!”

Gestern Abend erhielten wir einen Anruf der Frau unseres Vermieters. Sie hätten es sehr schwer, meinte sie, sie sei Mutter von drei Kindern und sie hätten kein Zuhause mehr. Sie hätten ein Haus gekauft, doch die Bank würde ihnen die Schlüssel nicht aushändigen, bevor sie das andere Haus nicht verkauft hätten, sagte sie unter Tränen. Wenn sie es nicht bald verkauften, wird die Bank es pfänden. Wir müssten sofort ausziehen und uns eine andere Mietwohnung suchen. Wenn wir das nicht täten, würden sie bei uns einziehen. Dann müssten wir sie eben ertragen. Das sei schlieβlich ihr Haus, und damit könne sie machen, was sie wolle. Verzwickte Lage. Was sagt man spontan zu solchen Worten? Wie reagiert man als Christ darauf?? Ich versuchte zu erklären, dass wir sehr wohl dabei sind, Alternativen zu suchen. Allerdings kann ich kein festes Datum versprechen, ich kann wohl versprechen, dass wir ernsthaft suchen und so bald wir etwas haben ausziehen werden. Ich erklärte auch meine Verantwortung als Vater für meine Familie und erinnerte auch noch mal an die Möglichkeit, das Haus ja durchaus auch an uns verkaufen zu können. Was nach wie vor nicht zur Diskussion steht, unser Angebot ist offensichtlich zu lächerlich für sie. Die sicherste Möglichkeit, uns zu einem festen Termin loszuwerden, wäre eine ordentliche Kündigung. Doch so lange können unsere Vermieter erstens offenbar nicht mehr warten und zweitens sind sie fest davon überzeugt, dass ihre Ankündigung im Mai, das Haus verkaufen zu wollen, Kündigung genug sei. „Wir glauben nicht an Papier und Verträge, wir glauben an Worte und Freundschaft.“ erklärten sie. Verträge seien nur für Menschen, die nicht miteinander reden können. Aber nun sähen sie, dass wir auch nicht besser als alle anderen wären. Nachdem man letzte Woche noch an Drohungen und „persönliches Überzeugen auf die schwedische Art“ geglaubt hat, hat man nun offenbar die Strategie gewechselt. Das ganze Gespräch dauerte ca. eine halbe Stunde. Es ist und bleibt eine saudoofe Situation, und wir wissen selber noch nicht, wie das mal ausgehen wird. Jetzt gleich fahren wir los und schauen uns das nächste Haus an.

* * *

Last night we received a phone of our landlords wife. “We are having a very hard time” she complained, “I am a mother of 3 children without a home. We bought a house but the bank does not hand out the keys unless we have sold the other house” she said with tears. If we don’t sell it soon the bank will take your house from us.” She said we had to take a rental flat as soon as possible. If we won’t move out, they will move in and stay with us with their family. Then we had to bear them in our home. What shall one answer to that? What shall a Christian answer to that? I tried to explain that we are really looking for a solution. But so far I can’t promise a date. I can’t promise either to find a rental flat immediately. I explained also that I am also responsible as family father for my own family – I can’t put my family to live on the road in order to solve bad calculation in buying a house. I remembered them of the option to sell the house to us, this is still possible. But they want to get their high price, and our offer is “ridiculous” for them. And I mentioned the best way of getting rid us, namely by just writing a regular notice to terminate the lease, what they haven’t still done. “We don’t believe in paper and contracts, we believe in words and friendship” they replied. “Contracts are for people who don’t talk. Telling you in May that we are planning to sell the house was termination enough,” they said. Last week they believed in threatening and “convincing us personally the Swedish way”. Maybe they just changed their strategy. It is a strange and very odd situation. We don’t like it. We’ll see, how God will lead this to an end. But first we have to go to a showing of another house.

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