Direkt zum Hauptbereich

Wir müssen unaufhörlich navigieren...


Wie können wir in dieser Welt einen "Trailer" des Reiches Gottes schneiden, eine Vorschau dessen produzieren, was noch kommt? Wie kann Gottes Liebe hier und jetzt gezeigt und gelebt werden mit allem, was schon jetzt drin ist?

Die gute Nachtricht ist: Es geht! Die schlechte: Es gibt keine Patentrezepte. Genau das macht missionale Gemeindearbeit aus: Gottes Liebe ohne Schema X beweisen. Das versuchen auch die beiden Autoren Alan Roxburgh und Scott Boren mit dem folgenden Abschnitt zu sagen, den ich ganz gut fand:

Als wir [die Autoren] in der gleichen Gemeinde in Vancouver arbeiteten, kam ein Paar neu in die Gemeinde, die erst kürzlich aus Südafrika eingewandert waren. Ihre Reise war unglaublich. Sie hatten den ganzen Ozean auf einem sechs Meter langen Segelboot bis nach Amerika überquert, wo sie in einem Hafen North Carolinas an Land gingen. Als sie Südafrika verließen, wussten sie zwar genau, wohin sie wollten, aber der Kurs der Reise war alles andere als vorausschaubar. Wer segelt, fährt nie auf gerader Linie zum Ziel, man kommt durch Kreuzen seinem Ankunftsort näher. Berücksichtigt man dann noch die Unvorhersagbarkeit der Winde, der Meeresströmungen und des Wetters, so kann niemand sagen, wie eine Segelreise von Südafrika nach North Carolina genau verlaufen wird.

Menschen auf einer missionalen Reise sind ebensolche Segler. Wir müssen lernen, den Wind des Geistes zu deuten und zu nutzen. Wir müssen die Wasser der Kultur prüfen. Und wir müssen mit den Strömungen des Rufes Gottes laufen, wenn wir auf der Reise nicht verloren gehen wollen. Manche mögen meinen, dass wir schon vollkommen verloren gegangen sind, wenn wir kein klar umrissenes Gemeindemodell skizzieren können, das jederzeit auch anderswo angewandt werden kann. Stattdessen sind wir aber Teilnehmer der Reise, auf der wir als Gottes missionales Volk voneinander lernen müssen. 

Ausschnitt aus dem Buch "Introducing the Missional Church" von Alan J. Roxburgh und Scott Boren (2009). Eigene Übersetzung. 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sprachkurse so gut wie um

Letzte Woche in den Sprachkursen! Marcus’ letzter Schultag war Montag, danach muss nur noch das Praktikum abgeschlossen werden. Karens letzter Tag ist heute. Nächstes Jahr werden wir nur noch stundenweise fortsetzen um schrittweise noch besser zu werden. Aber erstmal steht Weihnachten an!!! * * * Last week in our language classes. My last day of class was Monday, all I need to do is finishing the internship this week. Today is Karens last day. Next year we’ll continue with just a few hours a week to improve our skills. But first of all we’ll celebrate Christmas!

Eine neue "Engelskala"?

Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten ...

Zufällig Vorbild geworden

Dass er kein gewöhnlicher Gemeindepastor werden wollte, wurde Ben schon auf dem Bibelseminar klar. "Dazu bin ich nicht hart genug", sagt er lapidar und scheint es wirklich so zu meinen. Knallhart genug ist er hingegen, einen lang gehegten Traum durchzuziehen: Gemeinschaft auf alternative Art zu bauen, Arbeitsplätze zu schaffen, Menschen zusammenzuführen und durch die Schönheit der Natur in die Anbetung zu leiten. Gott fand das auch und schickte ihm einen frommen Investor in den Weg. Die beiden bestimmten, dass diese Idee sich harmonisch in den örtlichen Kontext einfügen muss und bauten dann eine beeindruckende Ranch mit beeindruckend vielen Gebäuden und noch mehr beeindruckend vielen Pferden. Was fügt sich harmonischer in den Kontext Colorados ein? Beeindruckende Empfangsshalle: Beim Anblick der Schaufeln des "Moose" an der Wand erbleichen schwedische Elchbullen vor Neid, die Kühe törnt's wahrscheinlich an... Hier kann man nun also Urlaub mit vielen Aktivi...