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Wasser mit Geschmack

Zum ersten Mal haben wir Wasser ausgeteilt. Ich weiß nicht, ob es schon "lebendiges" Wasser war, in jedem Fall war es aber Wasser mit Geschmack, oder H2O med SMAK, wie wir es hier nennen. "Smak" steht dabei für die schwedischen Worte Gemeinschaft, Essen, Spiritualität und Kreativität und ist in erster Linie gedacht, langsam aber sicher eine Gemeinschaft aus unseren unterschiedlichen Kontakten entstehen zu lassen. Wir hatten entschieden, noch vor der Sommerpause damit zu beginnen. In Schweden braucht nämlich alles Zeit. Alles muss sich erst einmal etablieren, bevor man ihm vertrauen kann. Es zeigte sich, dass das zukünftige Café Reningsborgs der richtige Platz sein würde, es ist ein Adresse, die wohlbekannt ist und in ein privates Haus würde eh keiner kommen, der kein persönlicher Freund des Hausherrn ist. Auf ausreichende Ideen für Themen waren wir schon während unseres TREK im Februar gekommen. Heute war es also soweit. Wir haben in erster Linie unsere Kontakte eingeladen, die wir durch die Medvandrare kennen. Judy, unser Kontaktwunder, hatte außerdem einige der Leute eingeladen, die sie kennt. Wer würde kommen? Wir sagten, im besten Fall können wir mit 10 Gästen rechnen, im schlimmsten Fall werden wir als Team den Abend allein gestalten. Dennoch habe ich mein Team ermutigt, dass wir diese Sache durchziehen, wir werden ab sofort einmal monatlich zu H2O med SMAK an einem neutralen Ort einladen, und früher oder später werden die Gäste kommen. Man muss manchmal nur hartnäckig bleiben. Wir bereiteten alles vor und waren heute um 6 mit einem Buffet, Musik und Kerzen fertig vorbereitet. Tatsächlich, zwei Gäste kamen. "Nur" zwei, doch heute war es die Qualität, nicht die Quantität, welche dominierte. Hier saßen Menschen an ein und demselben Tisch, die sich gegenseitig noch nie zuvor gesehen hatten und von drei verschiedenen Erdteilen stammten. Wir aßen, redeten, lachten. Es war toll. Der Herr segnete uns außerdem mit einer großen Portion Symbolik: Ihr müsst wissen, dass eines der großen Anliegen H2Os die Integration ist, das Zusammenbringen von Menschen unterschiedlicher Herkunft. Unsere beiden Gäste waren ein alteingesessener, geborener Göteborger der breitestes Göteborgisch sprach und ein tiefschwarzer Einwanderer aus Afrika. Die beiden interessierten sich füreinander, erzählten aus ihren Ländern, tauten auf und lachten. Karen und ich haben das unabhängig voneinander wie eine Prophetie erlebt. Nach dem Essen haben wir uns über das Thema Schönheit unterhalten. Was ist Schönheit für dich? Es war eine tolle Unterhaltung, wirklich toll. Jeder von uns hatte etwas zum Thema Schönheit mitgebracht. Es war so kreativ. Und jeder Beitrag ergab eine kleine Diskussion. Judy sprach über die Entwicklung von Schmetterlingen, Luke und Karen zeigten Bilder von der Schönheit in der Unterschiedlichkeit in Menschen. Für mich ist Schönheit die ästhetische Verbindung von Kontrasten, zum Beispiel wenn Kinder ein altes klassisches Musikstück rockig und musikalisch hochwertig singen. Als Beispiel spielte ich Händels Halleluja, 1998 gesungen von den "Klingbärchen" in welchem Benjamin Fritsch, der Sohn meines Cousins, mitgesungen hat. Der Ausklang des Abends war somit ein deutliches Gotteslob: "Halleluja, Christ, Herr der Herrn, der Welten Gott, regiert auf immer und ewig!"

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Wer es noch nie gesehen hat, dem sei es hiermit gezeigt: Unsere Gesellschaft setzt sich aus vielen Subkulturen zusammen. Das Bild ist ein Beispiel für Deutschland, wo sich das Sinusinstitut in seinen sogenannten "Milieustudien" auf zehn Milieus oder Kartoffeln begrenzt. Sinus macht solche soziologischen Studien in erster Linie für Firmen, die ihr Produkt möglichst punktgenau in einer passenden Zielgruppe vermarkten wollen. Es ist eine fantastische Brille, mit der man klarer sehen kann, mit wem man es eigentlich zu tun hat und wie die gewünschten Kunden so ticken. Wenn sich Pastoren, Pfarrer oder ganz normale Christen diese Brille auf die Nase setzen, sehen die meisten entweder rot oder schwarz. Einigen wird auch gerne schwindelig oder sogar so schlecht wie bei einem Horrortrip. Warum nur? Weil Sinus ebenfalls herausgefunden hat, dass Kirchen und Gemeinden, völlig egal welcher Farbe, Konfession oder Denomiation, fast ausschließlich aus einem ca. 15% großen Segment am lin