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Wieviele Kilo wiegt Mission?



Es war mal wieder soweit. Obwohl ich eigentlich sehr gut schlafe, passiert es mehrmals im Jahr. Wenn die Nacht am tiefsten ist, wache ich auf. Oft mit Herzklopfen und einer starken Unruhe. Dann sehe ich der Reihe nach Gesichter vor mir. Es sind die Menschen, denen ich versucht habe, Jesus vorzuleben - in frommer Sprache ausgedrückt "ein Zeugnis zu geben". Es sind die Gesichter derer, die Jesus noch immer nicht gefunden haben. Ich frage mich dann, ob ich alles richtig gemacht habe. Ob ich deutlich genug war. Oder zu deutlich. Auch meine Fehler fallen mir ein. Wo ich was Falsches gesagt oder gemacht oder eben nicht gesagt oder gemacht habe. Das Gewicht der Mission drückt mir dann schwer auf die Brust. 

Was kann man machen, wenn man nachts hilflos so da liegt? Nachdem ich mich vom ersten Schrecken erholt habe, beginne ich meist für diese Namen zu beten. Erst zögerlich, dann etwas deutlicher. Doch in der Regel läuft es immer darauf hinaus, dass ich alles Jesus neu anvertraue und glaube, dass es in erster Linie seine Mission ist und nicht meine. Er hat mich aus dem Boot aufs Wasser berufen. Auch nach so vielen Jahren gehe ich nur deshalb nicht unter, weil ich meinen Blick sturköpfig an meinen Herrn geschraubt habe und ich mich weigere, auf die Wellen zu sehen. 

Manchmal geht es dann besser und ich schlafe wieder friedlich ein. Doch manchmal ist die Nacht auch vorbei. Dann kann man die Zeit sinnvoll nutzen. Zum Beispiel, indem man einfach weiter betet. Oder ein paar Kapitel in der Bibel liest. Oder so einen Blogpost schreibt. 

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Eine neue "Engelskala"?

Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten

10 Dinge, die's vor 10 Jahren noch nicht gab (und warum das so wichtig für Gemeinden ist)

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Wer erntet die dicksten Kartoffeln?

Wer es noch nie gesehen hat, dem sei es hiermit gezeigt: Unsere Gesellschaft setzt sich aus vielen Subkulturen zusammen. Das Bild ist ein Beispiel für Deutschland, wo sich das Sinusinstitut in seinen sogenannten "Milieustudien" auf zehn Milieus oder Kartoffeln begrenzt. Sinus macht solche soziologischen Studien in erster Linie für Firmen, die ihr Produkt möglichst punktgenau in einer passenden Zielgruppe vermarkten wollen. Es ist eine fantastische Brille, mit der man klarer sehen kann, mit wem man es eigentlich zu tun hat und wie die gewünschten Kunden so ticken. Wenn sich Pastoren, Pfarrer oder ganz normale Christen diese Brille auf die Nase setzen, sehen die meisten entweder rot oder schwarz. Einigen wird auch gerne schwindelig oder sogar so schlecht wie bei einem Horrortrip. Warum nur? Weil Sinus ebenfalls herausgefunden hat, dass Kirchen und Gemeinden, völlig egal welcher Farbe, Konfession oder Denomiation, fast ausschließlich aus einem ca. 15% großen Segment am lin