Direkt zum Hauptbereich

Christenverfolgung und Säkularismus

Irakische Häuser wurden mit diesem arabischen N für Nazarener gekennzeichnet, worauf sie entweder zum Islam konvertieren, bezahlen oder sterben sollten.

Ich bin überrascht, wie viele deutsch- und englischsprachige Zeitungen und Magazine offen über die Christenverfolgung im Irak berichten. Das ist sehr gut. Vor knapp zwei Jahren erst hatte Kanzlerin Merkel ganz ordentlich Kritik abbekommen, weil sie es gewagt hatte, Christen als die am meisten verfolgte Religion zu bezeichnen. Scheinbar gehen Merkels Kritikern jetzt gerade die Argumente aus. "Die Welt" berichtete jüngst sogar über Christenverfolgung in Deutschland, welche vor allem in den Asylheimen stattfindet, wo verfolgte und geflohene Christen plötzlich wieder gezwungen werden, mit massiv drangsalierenden Moslems unter einem Dach leben zu müssen und dabei ernsthaft bedroht oder zumindest als "Dreck" oder "unrein" bezeichnet werden, welche es verdienten, von Allah getötet zu werden. Arme Flüchtlinge. Von der Verfolgung im Heimatland geflohen und dann neuer Verfolgung im Asylantenheim ausgesetzt.

Anders ist das hier im säkularen Schweden, wo man sich der ignoranten Illusion ergibt, alle Religionen seien gleich und vor allem gleich unnötig. Das Wort "Christenverfolgung" ist politisch tabu weil nicht sein kann was nicht sein darf. Es finden nicht viele Nachrichten aus Deutschland in die schwedischen Medien - Merkel hatte es im November 2012 mit ihrer o.g. Äußerung allerdings sofort geschafft. "Christenverfolgung" scheint hier so tabu zu sein wie in Deutschland Anspielungen auf das Dritte Reich.

Entsprechend liest sich dann auch der Bericht über den Irak, der gestern endlich mal erschien, immerhin mit Schlagzeile auf der Titelseite. 30.000 Flüchtlinge konnte man dann wohl doch nicht länger ignorieren. Eine recht trockene, sachliche Abhandlung über die politische Krise im Irak und flüchtende Minderheiten. Das wundert mich nicht. Ein Hauptdokrin des Säkularismus ist schließlich die Schuld der Religionen an so viel Leid in der Welt und die friedliche Überlegenheit der Religionslosigkeit. Man will die Religionsdebatte klein halten. Deshalb spricht man auch nur über das, was säkulare Menschen verstehen können.

Positiv überraschen mich die deutschen Artikel, die ich meist auf Facebook verlinkt finde. Christenverfolgung ist ein Thema - und es würde mich nicht wundern, wenn es in den kommenden Jahrzehnten ein ein immer größeres Thema würde - auch in unseren Breitengraden. Indem wir für unsere Geschwister beten, welche schon heute ihren Vefolgern ausgesetzt sind, gewöhnen wir uns besser an diesen Gedanken.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eine neue "Engelskala"?

Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten

10 Dinge, die's vor 10 Jahren noch nicht gab (und warum das so wichtig für Gemeinden ist)

Herzlich willkommen im Jahre 2017!  Ich hoffe, Ihr seid gesund herübergekommen und habt allen Grund, zuversichtlich in die Zukunft zu sehen. Als wir vor 10 Jahren das erste Mal Silvester in Schweden feierten, hatten wir gerade erst damit angefangen, Ansätze und Ideen für die Gemeinde der Zukunft zu entwickeln. Aus einem kleinen, bayerischen Dorf kommend kam es uns damals grad so vor, als seien wir selber direkt in die Zukunft gezogen. Doch heute möchte ich Euch 10 Dinge vorstellen, die es vor zehn Jahren noch gar nicht gab - bzw. von denen zu Silvester 2006 noch keine Rede war. Wenn Ihr die Liste seht, werdet Ihr manchmal denken: ”Echt jetzt?! Das gab’s da noch nicht?!” In der Tat, es ist schwer zu glauben. So sehr haben wir uns heute an so manches gewöhnt. Legen wir los: Nummer 1: YouTube Streng genommen wurde YouTube schon 2005 gegründet, aber vor 2007 hat’s in unserem Teil der Welt kaum jemand beachtet. Heute ist eine Welt ohne das Videoportal undenkbar: Rezepte, Trail