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Gemeinschaft

Für unser Jahr 2 (2009/10) hatten wir "Gemeinschaft" als Fokus unseres Tuns. Viele Menschen sind oder fühlen sich alleine hier, das wissen wir. Also wollen wir was dagegen tun, und "Gemeinde" und "Gemeinschaft" gehören ja schließlich auch eng zusammen. "Durch Gemeinschaft Zeugnis sein", hätte man unseren Ansatz beschreiben können. Mittlerweile können wir aber sagen, dass dieser Ansatz offenbar nicht so gut funktioniert. Gemeinschaft an sich scheint in Schweden etwas bedrohliches an sich zu haben. Vor allem dann, wenn Unbekannte in der Gruppe sein können und nicht hundertprozentig sichergestellt ist, dass man selbst auch wirklich anonym bleiben kann. Die WM war für mich ein überdeutliches Beispiel. Während in Deutschland die Massen zum "Public Viewing" strömten, konnten wir froh sein, wenn überhaupt ein einziger Gast auftauchte. So ganz haben wir immer noch nicht verstanden, warum das so ist und was das für H2O bedeuten mag. Ich denke viel nach in diesen Sommerwochen. Und dabei ist mir ein Buch begegnet, welches ein ungewöhnliches Kapitel zum Thema Gemeinschaft hat. Natürlich löst es nicht alle Fragen, aber es gibt ein wenig Einblick in die Welt eines Einsamen. Auch wenn der Autor des Buches, der in der Ich-Form schreibt, bereits ein gläubiger Christ ist, können seine Beschreibungen vielleicht eine Hilfe sein. Ich möchte Euch dieses Kapitel übersetzen und Euch über die nächsten Tage hier zum Lesen geben, der Einteilung des Kapitels folgend. Ich weiß, Ihr seid nicht wirklich zu begeistern, Kommentare zu hinterlassen, aber der ein oder andere Gedanke von Eurer Seite würde mich schon mal freuen. Hier geht's los.

Das Buch heißt übrigens "Blue like Jazz" und wurde von Don Miller geschrieben.
Blue like Jazz auf deutsch


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Eine neue "Engelskala"?

Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten

Abschluss der Bergpredigt

Ein ganzes Jahr sind wir während unserer Sonntagstreffen "Impressions" durch die Bergspredigt gegangen, das Manifest des Reiches Gottes, der Fokuspunkt eines Objektives, an welchem die ganze sichtbare Wirklichkeit auf den Kopf gestellt wird, weil man einen Blick in Gottes Wirklichkeit erhaschen darf. Die Bergpredigt, welche all unsere menschlichen "Normalitäten" in Frage stellt; wo nicht Stars und Sternchen selig gepriesen werden sondern die, denen es dreckig geht; wo gefordert wird auch denen liebevolle Weihnachtsgeschenke zu machen, die uns an den Kragen wollen; wo gesagt wird, man möge einem Dieb doch bitte beim Raustragen helfen. Die Bergpredigt, welche uns die unerhörte Großzügigkeit Gottes vormalt, weil Er genau all das ist und tut. Die Bergpredigt, welche uns den menschlichen Egoismus schonlungslos vor Augen führt und uns unweigerlich spüren lässt, dass eben dieser gottverdammte Egoismus uns die Bergpredigt als gefühlte Unmöglichkeit erscheinen lässt.

Kein Funken Kritik

Diese Woche wurde dann der Fernsehbeitrag ausgestrahlt, in dem Seelsorgegespräche von Pfarrern und Pastoren heimlich aufgenommen wurden. Ein Journalist hatte sich als Seelsorgesuchender ausgegeben und um Hilfe für seine homosexuelle Neigung gebeten. (Ich hatte hier darüber geschrieben.) Die Sendung wurde nun hochgelobt und es gab nicht den geringsten Funken Kritik an den angewandten Methoden. Das Medienmagazin Pro berichtet von ähnlichen Fällen in Deutschland, wo Journalisten sich an kompetente Seelsorger wenden und um "Heilung" von ihrer Neigung bitten doch hinterher völlig entrüstet und aufgebracht darüber berichten, dass sie tatsächlich Hilfe bekommen haben. (Ich weiß allerdings nicht, ob hier auch heimliche Aufnahmen gemacht wurden.) Ich halte das heimliche Aufnehmenbewusst vertraulicher Gesprächssituationen wirklich für unfair und journalistisch unbegründet. Doch was will man machen? Die Welt will hören, was sie hören will, das war schon immer so. All die guten Hilf