Pegida oder AfD in Deutschland, Sverigedemokraterna in Schweden, Donald Trump, Brexit - es wehen starke Winde von rechts durch die westliche Welt. Wohin dies führen wird, weiß noch niemand so genau. Es gibt alle möglichen Hoffnungs- und Horrorszenarios. Uns Christen kann es zu einem gewissen Grad egal sein, denn wir wissen, dass Jesus der wahre Herr der Schöpfung ist und immer bleiben wird; egal, wer sonst gerade die Fäden in der Hand hält.
Und doch: Wir leben in dieser Welt und sind keine unbetroffenen. Wir sollen die Welt zum Besten gestalten und für ihre Leiter beten. Die Bibel lehrt uns außerdem, nicht als naive Dummies, sondern wachsam und mit offenen Augen durch's Leben zu gehen.
Und manchmal gehört die Alarmglocke geschlagen. Zum Beispiel, wenn der russische Präsident ein Gesetz unterschreibt, das sich "Anti-Terrorgesetz" schimpft, was ja in Grenzen noch durchaus zu verstehen wäre. Doch dieses Gesetz katapultiert das Land freiheitsmäßig zurück in sovjetische Zeiten. Nicht nur totale Überwachung ist zu erwarten, auch an die Religionsfreiheit wird tonnenweise Dynamit gepackt.
Mission wird in Russland ab dem 20. Juli, wenn dieses Gesetz in Kraft tritt - wenn überhaupt - nur noch sehr schwer möglich sein. Im Prinzip kann jeder, der aus irgendwelchen Gründen nicht der Regierung zustimmt, zum Verbrecher erklärt werden. Wohin dies führen wird, weiß noch keiner - aber auch hier kann man sich Hoffnungs- oder Horrorszenarien vorstellen. Letzteres ist wohl wahrscheinlicher.
Nun, Putin ist Putin, mag man vielleicht denken. Sicher, die Gesetze des Kremls gelten nicht bei uns, und Russland ist weit weg.
Dennoch, denselben Trend gibt es auch im westlichen Europa. Dänemark hat schon vor vielen Jahren die Einreise nichteuropäischer Missionare extrem erschwert. Auch in Großbritannien wurden die Hürden um ein Vielfaches erhöht. Selbst in Deutschland behält sich der Staat das Recht vor, gewisse Gruppen als Sekten abzustempeln. Mit zunehmenden rechtem Einfluss auf die Politik wird die Frage immer größer, wie derartige Regelungen in Zukunft ausgenutzt oder sogar verschärft werden. Sollte Trump wirklich Präsident werden und wird dann auch noch der Brexit Realität, schiebt sich nicht nur ein dicker Keil zwischen Europa und die Angelsachsen, es wird auch für ein ganz neues Stimmungsgemisch im Rest Europas führen.
Ist Putin also ein Trendsetter? Werden wir in ein paar Jahren vielleicht überall ähnliche "Anti-Terrorgesetze" haben? Auszuschließen ist es nicht, aber wir hoffen es auch nicht.
Ich denke, dass die Gemeinde enorme Möglichkeiten hat, den Prozess zu beeinflussen. Erstens und meistens durch regelmäßiges Gebet für unsere politisch Verantwortlichen. Zweitens, indem jede Gemeinde Inseln der Liebe und Hoffnung schafft und der Welt vorführt, dass Glaube nicht gleich Terror ist, sondern jede Gesellschaft auf gesunden Glauben angewiesen ist. Drittens, indem wir mutig Korruption und Misstände (oft unter dem Namen Sünde zusammengefasst) beim Namen nennen und auf den Tag hinweisen, wo endgültige Gerechtigkeit hergestellt werden wird und jeder Rechenschaft leisten muss. All das ist leichter gesagt als getan - aber wir besitzen enormes, ungeahntes Potenzial, das ausgenutzt werden will!
Nur eines muss uns klar sein: Gemeinden und Bewegungen, die fast alles richtig gemacht haben und der Welt das Himmelreich plastisch vorgelebt haben, zogen nicht immer automatisch Lob auf sich. Oft geschah das Gegenteil und man erntete völlig ungerechfertigterweise Schläge und Unterdrückung. In Zeiten wie diesen können wir auch das lang- oder mittelfristig leider nicht mehr ausschließen.
Nur eins steht fest: Egal, wer welche Trends setzt, Jesus ist und bleibt unser Herr und guter Hirte!
Kommentare