Die heutige Amtseinführung Trumps war von mir so nicht geplant. Ich verspreche es. Doch sie passt hervorragend zu meiner neuen Serie über die Gemeinde der Zukunft. Denn alle Trumps, Brexits oder Pegidas dieser Welt sind Symptome desselben Phänomens: Unsere Angst vor der Zukunft, unsere Unsicherheit, mit den rasenden Veränderungen dieser Zeit umzugehen.
Es heißt, es waren weiße, "evangelical" - ob man das jetzt mit evangelikal oder evangelisch übersetzt, ist egal - Christen, die Trump zum Sieg verholfen haben. Dieser Typ Mensch hat den Drang, das Leben in rechten, geordneten und "sündlosen" Bahnen halten zu wollen. Rückt einem die gefühlte Unordnung aber zu bedrohlich auf den Pelz, greift man mitunter zu drastischen, nicht selten scheinheilig-rechtgläubig klingenden Gegenmaßnahmen. So manche Gemeindeschlammschlacht beweist die verzweifelten Versuche, "Ordnung" wiederherzustellen.
Es heißt, es waren auf dem Lande lebende ältere Herr- und Damschaften, die den Brexit möglich gemacht haben. Menschen, in deren Köpfen die Welt noch aus der exklusiven Insel in der Nordsee bestand und die mit EU und Immigration nichts anfangen wollen, sich stattdessen nach den Glanztagen des Commonwealth sehnen.
Es heißt, Pegida ist in Ostdeutschland entstanden. Einem Landstrich, dem Fortschritt politisch motiviert über Jahrzehnte verwehrt wurde, und der dann plötzlich nachholen musste, woran andere Menschen sich über ein halbes Jahrhundert gewöhnen konnten. Verunsicherung ist urmenschlich und zeigt, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Zu viel Veränderung auf einmal verursacht Stress, je nach Persönlichkeit mehr oder weniger. Vor allem, wenn gleichzeitig alle festen Lebensstrukturen, die uns Glauben und Halt gaben, zu einer Art kosmischen Amöbe zerfließen. Neben allen ohnehin schon riesigen Veränderungen sind "Ausländer" der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.
Stress lässt uns Entscheidungen treffen, die wir später bereuen mögen. Im Grunde steckt in jedem von uns ein Trumpwähler, Brexitbefürworter, Pegidademonstrant. Der letzte Streit in det Familie ist der jüngste Beweis.
Es gibt aber zwei Möglichkeiten, unser Land, Europa, den ganzen Westen wirklich wieder großartig werden zu lassen.
Erstens, wir müssen einsehen, dass Jesus Herrscher ist und niemand sonst. Ihm gehört unser volles Vertrauen, unsere Loyalität, unser Einsatz. Wer Jesus folgt, gewöhnt sich nicht nur an ständige Veränderungen, denn Jesus ist jeden Tag für eine unerwartete Überraschung gut, sondern lernt auch, das Leben so leicht zu nehmen wie ein Kind. Wir haben einen himmlischen Papa, der uns mitten im Chaos gerne mal einen heißen Kakao mit Sahne auf den Tisch stellt. Wer kann da noch besorgt sein?!
Zweitens, wir müssen genau das der jungen Generation beibringen. Obama sagte, er hoffe auf die nächste Generation. Junge Briten sind entsetzt über die Entscheidung der Alten. Die jungen Generationen des Westens wachsen mit einer völlig anderen Weltsicht auf. Chaos, Durcheinander, multikulti, Toleranz und Weltoffenheit sind Grundwerte. Was sie brauchen, ist stabiler Glauben, und Weisheit, die mit Gottesfurcht beginnt. Sie brauchen Liebe aus elterlichen und großelterlichen Generationen, die sie begleiten und wohlwollend auf den Weg senden. Die sie mit ihren Gebeten begleiten.
Nur wahre Vertreter des Himmelreiches machen ein Land "great again". Denn nur das Himmelreich ist wirklich großartig.
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