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Die Lehre der Leere (7): Die Mitte

Das Problem sitzt immer in der Mitte. Von welcher Seite man auch kommt, man muss sich immer zum Kern vorarbeiten. Die tiefen Probleme des Lebens sind Schätzen nicht unähnlich, auch sie muss man suchen, finden, ausgraben; dummerweise geben Probleme keine Karten heraus, die dem Suchenden den Weg weisen, denn im Gegensatz zu Schätzen wollen Probleme nicht gefunden werden, sie wollen sich heimlich einnisten, unerkannt infiltrieren. Und wir Menschen machen ihnen leichtes Spiel. Wir geben den Problemen der Seele alle Deckung, die sie brauchen, wir tarnen sie so geschickt, dass niemand merkt, einschließlich uns selbst, wie wir ihnen liebevoll das Gesicht einrußen, hübsche Zweige anheften, ihnen Gruben bauen, die sie wie Schützengräben verschanzen. Ganz tief. Im Zentrum der Seele. Mitten in der Tabuzone. Da, wo Bewusstwerden verboten ist. Schließlich tanzen wir im wahren Leben immer nur an der Oberfläche. Wir lassen niemanden die Mitte sehen. Doch was ich hier in den Händen hielt, war

Hunt the Haggis

Es muss ihn geben, den Haggis. Er ist der schottische Wolpertinger, wird kaum lebend gesichtet und liegt doch jeden Morgen als Wildbret auf dem Frühstücksteller, hoch oben im Norden des noch vereinigten Königreiches. Ach! Wenn sich doch manches zwischenmenschliche Problem, das unsichtbar durch unsere Gemeinschaft spukt, ebenso einfach verwursten ließe! Wir könnten dreimal so viele Menschen auf dem Globus sättigen! Stattdessen jagen wir ihnen meist ebenso blind hinterher wie beim "Hunt the Haggis" auf schottischen Highland Games.  So denkt es in mir, während ich im B & B mein "Full Scottish Breakfast" betrachte und mir all die Geschichten durch den Kopf gehen, für die ich gekommen bin, um sie mir ohne Umwege mit eigenen Ohren selbst anzuhören.  Natürlich kann ich hier aus Diskretionsgründen nicht jeden einzelnen Haggisköttel beschreiben. Doch ich ahne: Der Weg zum Haggis ist nicht leicht. Er ist steinig und schwer.