Direkt zum Hauptbereich

Zum Ende des Sommers


Gegen Ende der schönsten Zeit des Jahres, das nicht mehr lange auf sich warten lassen wird, kann ich konstatieren, nie so lange am Stück frei gehabt zu haben, seit wir bei Communitas sind. Die Organisation ist eben doch durch und durch amerikanisch, und sie wird es wohl auch immer bleiben. Dort ist unsere Urlaubskultur mehr oder weniger unbekannt.  Obwohl wir dieses Jahr gar nicht verreist sind (abgesehen von ein paar Tagen zu Communitas Sommertreffen) war es für mich mit Abstand der erholsamste Sommer seit 15 Jahren*. Ich muss im Nachhinein zugeben, dass es sich als Fehler erwiesen hat, mich als Deutscher so sehr und so lange auf US-amerikanische Arbeitskultur eingelassen zu haben. Regelmäßige Pausen sind einfach durch nichts zu ersetzen. Ich hätte mich besser gleich an die schwedische Kultur angepasst, wo jeder das gesetzlich verankerte Recht hat, im Sommer mindestens vier Wochen am Stück frei nehmen zu dürfen. Zwar fühlte sich die nordische Sommerkultur anfangs auch sehr merkwürdig an, doch viele Winterdepressionen später ergibt es eine Menge Sinn. Der Sommer 2019, meine größte Pause seit dem Umzug in diese Stadt, ist ein fast schon tiefenpsychologisches Erlebnis, eine Massage, die gleichzeitig weh- und guttut.

Da unsere Kinder nicht nur alle ausgezogen sind, sondern größtenteils im Ausland leben, ist es immer etwas ganz besonderes, ein paar Tage mit allen verbringen zu dürfen.


* 2013 haben wir den Abschluss unserer Familienurlaube mit einer Nordlandreise gefeiert. Das war auch ein richtig cooler Urlaub und muss an dieser Steller erwähnt werden:


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Kein Funken Kritik

Diese Woche wurde dann der Fernsehbeitrag ausgestrahlt, in dem Seelsorgegespräche von Pfarrern und Pastoren heimlich aufgenommen wurden. Ein Journalist hatte sich als Seelsorgesuchender ausgegeben und um Hilfe für seine homosexuelle Neigung gebeten. (Ich hatte hier darüber geschrieben.) Die Sendung wurde nun hochgelobt und es gab nicht den geringsten Funken Kritik an den angewandten Methoden. Das Medienmagazin Pro berichtet von ähnlichen Fällen in Deutschland, wo Journalisten sich an kompetente Seelsorger wenden und um "Heilung" von ihrer Neigung bitten doch hinterher völlig entrüstet und aufgebracht darüber berichten, dass sie tatsächlich Hilfe bekommen haben. (Ich weiß allerdings nicht, ob hier auch heimliche Aufnahmen gemacht wurden.) Ich halte das heimliche Aufnehmenbewusst vertraulicher Gesprächssituationen wirklich für unfair und journalistisch unbegründet. Doch was will man machen? Die Welt will hören, was sie hören will, das war schon immer so. All die guten Hilf...

Eine neue "Engelskala"?

Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten ...

Beginn einer wunderbaren Freundschaft

Wohin wird die Reise gehen? Langsam, ganz langsam entwickelte sich die Geschichte, die hier begann . Der Gedanke, Gemeinde für ihre Kollegen zu entwickeln, ließ sie nicht mehr los. Wir trafen uns unregelmäßig über ALT, wo in meinem Kurs alles begonnen hatte. Schnell wurde ihr allerdings klar, dass ALT gewöhnliche Pastoren für gewöhnliche Gemeinden ausbildet, sie aber einen ungewöhnlichen Neustart für ungewöhnliche Menschen anstrebt. Sie fühlte sich wenig vorbereitet und eher eingeengt. Deshalb drückte sie auf Pause legte die Ausbildung bis auf weiteres auf Eis. Obwohl wir uns nicht mehr über ALT sahen, verloren wir nicht den Kontakt. In unregelmäßigen Abständen telefonierten wir, besprachen Ideen. Ich traf einen Teil ihrer Freunde und Kollegen auf einem Philosophieabend in Stockholm. Und während ich mit diversesten Herausforderungen bei Communitas zu kämpfen hatte, wurde für sie immer klarer: Wir müssen eine ganze neue Arbeit starten, die exakt auf das Leben von Künstlern und Mus...