Direkt zum Hauptbereich

Der Dauerbrenner brennt dauer. Ein Gemeindegründer...? Ein typisch untypischer Mittwoch.

Heute morgen nehme ich den Bus schon um 7.01 nach Angered Centrum. Von dort spaziere ich zum H2O-Center. Reningsborg richtet ein Frühstück für Mitglieder des "Unternehmervereins Angered" aus. Nachdem dies in den H2O-Lokalitäten stattfindet (die ja Reningsborg gehören), war ich also auch eingeladen. Und so kamen sie alle - die Nachbarn von BASF, dem Arbeitsamt, Sicherheitsdiensten und viele mehr. Ein typischer Fall von "Organizational Networking" - dabeisein ist alles, sehen und gesehen werden, Visitenkarten nehmen und austeilen, hören und hören (und dann erst reden). Da sind doch alle Menschen gleich, erst Vitamin B macht den Unterschied. Für ein Pionierprojekt wie H2O ist Netzwerkaufbau entscheidend. In den ersten Jahren habe ich viel daran gearbeitet, ein Netzwerk unter den bestehenden Kirchen und Gemeinden aufzubauen. Nun ist das "weltliche" Netzwerk dran, schließlich wollen wir ja in der Welt Reich Gottes bauen.



Nach einem guten Frühstück ist ein bisschen Büroarbeit dran. Es sind eine Menge E-Mails, die auf Antwort warten.

Um 10 Uhr ist es Zeit für meine wöchentliche "Inspirationsrede" vor dem Reningsborger Personal samt allen Klienten für Arbeitstraining und Rehabilitierung. Für diese Rede gibt es eine lange Liste an Anforderngen. Die darf nicht zu lang sein und nicht zu schwer. Einfache Sprache, inpirierend, humorvoll. Christlich, aber keine Predigt. Die Bibel darf zitiert, aber es darf nicht aus ihr vorgelesen werden. Man muss Respekt vor Angehörigen anderer Religionen und Kulturen deutlich werden. Heute erzähle ich von meiner Begegnung mit dem Hardrocker gestern. Quintessenz: Wir haben meistens keinen Funken Ahnung, welch bewegende Lebensgeschichten sich um uns herum befinden und wir machen uns selten die Mühe, sie herauszufinden. Doch für Gott sind sie alle gleich wichtig.

Danach habe ich ein Treffen mit einem weiteren Teamkollegen. Vom Frühstück übrig gebliebene Semmeln werden mir zum Mittagessen.

Noch mehr Büroarbeit, und später am Nachmittag ist es Zeit für ein Skypegespräch mit meinem Mentor. Kevin, strenggenommen mein CA-Vorgesetzter, ist eher wie ein Vater für mich. Wir versuchen ein- bis zweimal monatlich zu skypen. Es ist jedes Mal sehr aufbauend für mich und gibt mir Stabilität für meinen Dienst.

Dann kommen noch ein paar Telefongespräche rein. Eine Studentengruppe will an einem Montag im Mai auf Studienbesuch kommen. An einem Montag? Also gut, ok dann.

Ich gehe nach Hause. Karen ist nicht da, sie ist auf einer Hillsong-Frauenkonferenz. Das ist ihre jährliche Auszeit zum Auftanken. Ich esse mit den Kindern und lese danach. Doch ich schlafe ein übers lesen. Um 8 Uhr lege ich mich schlafen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eine neue "Engelskala"?

Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten ...

Kein Funken Kritik

Diese Woche wurde dann der Fernsehbeitrag ausgestrahlt, in dem Seelsorgegespräche von Pfarrern und Pastoren heimlich aufgenommen wurden. Ein Journalist hatte sich als Seelsorgesuchender ausgegeben und um Hilfe für seine homosexuelle Neigung gebeten. (Ich hatte hier darüber geschrieben.) Die Sendung wurde nun hochgelobt und es gab nicht den geringsten Funken Kritik an den angewandten Methoden. Das Medienmagazin Pro berichtet von ähnlichen Fällen in Deutschland, wo Journalisten sich an kompetente Seelsorger wenden und um "Heilung" von ihrer Neigung bitten doch hinterher völlig entrüstet und aufgebracht darüber berichten, dass sie tatsächlich Hilfe bekommen haben. (Ich weiß allerdings nicht, ob hier auch heimliche Aufnahmen gemacht wurden.) Ich halte das heimliche Aufnehmenbewusst vertraulicher Gesprächssituationen wirklich für unfair und journalistisch unbegründet. Doch was will man machen? Die Welt will hören, was sie hören will, das war schon immer so. All die guten Hilf...

Beginn einer wunderbaren Freundschaft

Wohin wird die Reise gehen? Langsam, ganz langsam entwickelte sich die Geschichte, die hier begann . Der Gedanke, Gemeinde für ihre Kollegen zu entwickeln, ließ sie nicht mehr los. Wir trafen uns unregelmäßig über ALT, wo in meinem Kurs alles begonnen hatte. Schnell wurde ihr allerdings klar, dass ALT gewöhnliche Pastoren für gewöhnliche Gemeinden ausbildet, sie aber einen ungewöhnlichen Neustart für ungewöhnliche Menschen anstrebt. Sie fühlte sich wenig vorbereitet und eher eingeengt. Deshalb drückte sie auf Pause legte die Ausbildung bis auf weiteres auf Eis. Obwohl wir uns nicht mehr über ALT sahen, verloren wir nicht den Kontakt. In unregelmäßigen Abständen telefonierten wir, besprachen Ideen. Ich traf einen Teil ihrer Freunde und Kollegen auf einem Philosophieabend in Stockholm. Und während ich mit diversesten Herausforderungen bei Communitas zu kämpfen hatte, wurde für sie immer klarer: Wir müssen eine ganze neue Arbeit starten, die exakt auf das Leben von Künstlern und Mus...