Also, Sachen passieren...
Letzte Nacht bin ich als Heimatloser über eine kleine Seitentür in eine einsame, italienische Kirche eingedrungen und habe mich für einige Tage in der Sakristei einquartiert. Tagelang kam keine einzige Menschenseele in den großen, uralten Bau mit seinen weiß getünchten Wänden, also habe ich mich frei an den Utensilien bedient und jeden Tag alleine Abendmahl gefeiert. Doch eines Nachts hörte ich plötzlich die schweren Schlüssel in der großen Haupttür und wusste, dass nun der Priester kam. Als ich mich ihm stellen wollte, trug ich ein weißes Gewand aus der Sakristei. Ich wusste nicht, wie ich es sagen sollte, weil ich kaum italienisch kann. Es war stockfinster, und der Priester kam langsam angeschlurft. Ein saloppes buongiorno oder buona notte hielt ich angesichts der Gesamtsituation für etwas unangebracht. Ich hörte seine Schritte in dem größeren Gang hallen, und der schwache Schein seiner Funzel kroch ihm voraus. Als er gedankenversunken um die Ecke kam und mich schweigend in der Tür zur Sakristei stehend erspähte dachte er, ich sei ein Gespenst. Seine überaus panisch-laute Reaktion hat mich dann aufgeweckt...
Irgendwelche Ideen zur Deutung?
Bin ich in Wahrheit ein Gespenst?
Will ich Abendmahl unterbewusst eigentlich nur alleine feiern?
Wird mein neuer Auftrag, die italienische Kirche zu erschrecken?
Irgendjemand?!
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