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Personaltage

Das Kollegium von ALT und der Theologischen Hochschule Örebro (eigenes Foto)
Immer wieder muss ich selber staunen. Ich saß in der Bibliothek mit drei weiteren Kollegen. Wir kannten uns bislang kaum und solltenuns gegenseitig unsere Lebensgeschichten kurz zusammenfassen. Während ich mir selbst beim Erzählen zuhörte, fiel mir auf, wieviel Gott in meinem Leben getan hat, Dinge, die mir selber völlig unmöglich gewesen wären, Ideen, auf die ich selbst niemals gekommen wäre. Um einen Job an einer theologischen Hochschule hätte ich mich z.B. selber niemals beworben - und selbst wenn, als ausländischer No-Name hätte ich bei so viel konkurrierender Kompetenz nicht die geringste Chance auf Erfolg gehabt. Das muss Gott gewusst haben und ließ es deswegen so laufen, dass mir diese Aufgabe 2009 aus heiterem Himmel per SMS angeboten wurde. Nun kann ich nicht nur Studenten und zukünftige Pastoren begleiten, sondern sogar eine ganz neue Ausbildungsform zukunftsweisend mit gestalten. Wie z.B. diese Woche Montag-bis Mittwoch, wo wir uns trafen um den neuen, 4. Jahrgang zu planen. ALT ist eine vollkommen neue theologische Ausbildung, die vor drei Jahren von drei der größten schwedischen Denominationen gemeinsam gestartet wurde. Allein das ist ein interessanter Trend: Man kann sich kein eigenes Seminar mehr leisten und arbeitet deswegen zusammen. Wie groß mein Beitrag zur Ausbildung und im Leben der Studenten ist, mögen andere bewerten, für mich persönlich ist dies jedenfalls eine unglaubliche große Bereicherung und ich bin Gott buchstäblich von Herzen dankbar.

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Eine neue "Engelskala"?

Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten

Kein Funken Kritik

Diese Woche wurde dann der Fernsehbeitrag ausgestrahlt, in dem Seelsorgegespräche von Pfarrern und Pastoren heimlich aufgenommen wurden. Ein Journalist hatte sich als Seelsorgesuchender ausgegeben und um Hilfe für seine homosexuelle Neigung gebeten. (Ich hatte hier darüber geschrieben.) Die Sendung wurde nun hochgelobt und es gab nicht den geringsten Funken Kritik an den angewandten Methoden. Das Medienmagazin Pro berichtet von ähnlichen Fällen in Deutschland, wo Journalisten sich an kompetente Seelsorger wenden und um "Heilung" von ihrer Neigung bitten doch hinterher völlig entrüstet und aufgebracht darüber berichten, dass sie tatsächlich Hilfe bekommen haben. (Ich weiß allerdings nicht, ob hier auch heimliche Aufnahmen gemacht wurden.) Ich halte das heimliche Aufnehmenbewusst vertraulicher Gesprächssituationen wirklich für unfair und journalistisch unbegründet. Doch was will man machen? Die Welt will hören, was sie hören will, das war schon immer so. All die guten Hilf

Abschluss der Bergpredigt

Ein ganzes Jahr sind wir während unserer Sonntagstreffen "Impressions" durch die Bergspredigt gegangen, das Manifest des Reiches Gottes, der Fokuspunkt eines Objektives, an welchem die ganze sichtbare Wirklichkeit auf den Kopf gestellt wird, weil man einen Blick in Gottes Wirklichkeit erhaschen darf. Die Bergpredigt, welche all unsere menschlichen "Normalitäten" in Frage stellt; wo nicht Stars und Sternchen selig gepriesen werden sondern die, denen es dreckig geht; wo gefordert wird auch denen liebevolle Weihnachtsgeschenke zu machen, die uns an den Kragen wollen; wo gesagt wird, man möge einem Dieb doch bitte beim Raustragen helfen. Die Bergpredigt, welche uns die unerhörte Großzügigkeit Gottes vormalt, weil Er genau all das ist und tut. Die Bergpredigt, welche uns den menschlichen Egoismus schonlungslos vor Augen führt und uns unweigerlich spüren lässt, dass eben dieser gottverdammte Egoismus uns die Bergpredigt als gefühlte Unmöglichkeit erscheinen lässt.