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Gutmenschen

Es scheint in immer mehr Ländern populär zu werden, richtige Gottlosesdienste zu feiern, mit allem drum und dran, Musik, Predigt und so weiter. Im hiesigen Einkaufszentrum wurde jüngst eine Veranstaltung gemacht, wo Menschen über ihre erlebten und selbst verrichteten guten Taten der Nächstenliebe vor großem Publikum öffentlich berichten durften - von unbedeutenden Selbstverständlichkeiten bis hin zu beeindruckenden Einsätzen. Jeden Tag berichtet unsere Tageszeitung nun stolz über die vielen guten Taten ihrer tüchtigen Leser. Und das ist ja auch gut so, dass es überhaupt noch Menschen gibt, die Engagement und Einsatz zeigen. Doch auch hier wird Gott oder eine mögliche religiöse Motivation streng ausgeklammert. In Berlin scheint man jüngst ernsthaft den öffentlichen Verbot Weihnachtens diskutiert zu haben - auch wenn nun sich vielleicht herausstellt, dass es ein solches Verbot nie gegeben habe und ein solches angeblich sogar "ungesetzlich" gewesen sei. Wie dem auch auch sei - der Trend des Westens ist eindeutig: Wir Menschen sind nun fähig und gebildet genug, das Leben selbst zu meistern. Wir brauchen keinen organisierten Glauben mehr, am allerwenigsten den christlichen. Nächstenliebe können wir schließlich auch ohne Gott leben. Ausländern gestatten wir gerne, ihren Glauben auszuleben, die sind halt noch nicht so weit wie wir. Für unsere eigenen spirituellen Erfahrungen braucht's keine Kirche. Die Lawine des säkularen Gutmenschentum ist in Bewegung, auch wenn sich Weihnachtsfeste und andere Traditionen noch einen Weile halten können werden. Wie mag unsere Welt wohl aussehen, nachdem der entkirchlichende Scheerutsch ins Tal gedonnert ist?

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Eine neue "Engelskala"?

Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten

10 Dinge, die's vor 10 Jahren noch nicht gab (und warum das so wichtig für Gemeinden ist)

Herzlich willkommen im Jahre 2017!  Ich hoffe, Ihr seid gesund herübergekommen und habt allen Grund, zuversichtlich in die Zukunft zu sehen. Als wir vor 10 Jahren das erste Mal Silvester in Schweden feierten, hatten wir gerade erst damit angefangen, Ansätze und Ideen für die Gemeinde der Zukunft zu entwickeln. Aus einem kleinen, bayerischen Dorf kommend kam es uns damals grad so vor, als seien wir selber direkt in die Zukunft gezogen. Doch heute möchte ich Euch 10 Dinge vorstellen, die es vor zehn Jahren noch gar nicht gab - bzw. von denen zu Silvester 2006 noch keine Rede war. Wenn Ihr die Liste seht, werdet Ihr manchmal denken: ”Echt jetzt?! Das gab’s da noch nicht?!” In der Tat, es ist schwer zu glauben. So sehr haben wir uns heute an so manches gewöhnt. Legen wir los: Nummer 1: YouTube Streng genommen wurde YouTube schon 2005 gegründet, aber vor 2007 hat’s in unserem Teil der Welt kaum jemand beachtet. Heute ist eine Welt ohne das Videoportal undenkbar: Rezepte, Trail

Wer erntet die dicksten Kartoffeln?

Wer es noch nie gesehen hat, dem sei es hiermit gezeigt: Unsere Gesellschaft setzt sich aus vielen Subkulturen zusammen. Das Bild ist ein Beispiel für Deutschland, wo sich das Sinusinstitut in seinen sogenannten "Milieustudien" auf zehn Milieus oder Kartoffeln begrenzt. Sinus macht solche soziologischen Studien in erster Linie für Firmen, die ihr Produkt möglichst punktgenau in einer passenden Zielgruppe vermarkten wollen. Es ist eine fantastische Brille, mit der man klarer sehen kann, mit wem man es eigentlich zu tun hat und wie die gewünschten Kunden so ticken. Wenn sich Pastoren, Pfarrer oder ganz normale Christen diese Brille auf die Nase setzen, sehen die meisten entweder rot oder schwarz. Einigen wird auch gerne schwindelig oder sogar so schlecht wie bei einem Horrortrip. Warum nur? Weil Sinus ebenfalls herausgefunden hat, dass Kirchen und Gemeinden, völlig egal welcher Farbe, Konfession oder Denomiation, fast ausschließlich aus einem ca. 15% großen Segment am lin