Pastor Per muss wohl gedacht haben, er träume gerade einen schlechten Traum, als er völlig ahnungslos auf einem Parkplatz von einem Fernsehteam überrumpelt wurde, welches unmittelbar von ihm verlangte, vor laufender Kamera zu "gestehen". In der Hand hielten sie ein Dokument mit der wörtlichen Dokumentation eines Seelsorgesprächs, welches Pastor Per vor nicht allzu langer Zeit geführt hatte. Per ist einer von mindestens vier Seelsorgern, die einer hinterlistigen und ethisch zweifelhaften Attacke des schwedischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens (SVT) zum Opfer gefallen sind.
Bei sämtlichen Seelsorgern hatte jeweils ein Mann um ein Gespräch gebeten, in welchem er um Seelsorge und Hilfe bat. Er kämpfe mit Homosexualität und möchte für sich beten lassen. Was die arglosen Seelsorger nicht wussten: Es handelte sich um einen Journalisten, und das Gespräch wurde heimlich aufgenommen. Bei einem anschließenden Kameraüberraschungsangriff wollte das SVT ein "Geständnis" erzwingen, dass der betreffende Seelsorger glaube "Homosexualität könne geheilt werden". In einer noch auszustrahlenden Sendung sollen die gutgläubigen Seelsorger nun landesweit und öffentlich an den Pranger gestellt werden.
Ich hatte schon vor einigen Tagen auf einem Blog darüber gelesen aber gehofft, dass es sich hier um einen Hoax handelt. Diese Woche wurde der Fall jedoch öffentlich und in diversen Tageszeitungen diskutiert.
Mich persönlich erinnert dieses Vorgehen deutlich mehr an Stasi- und Gestapomethoden als an gute Journalistik. Hier wird mittels arglistiger Täuschung das Beichtgeheimnis mit Füßen getreten, die Schweigepflicht verachtet, der Dienst am Nächsten angefeindet. Muss man in Zukunft jedesmal Sorge haben, das das Gespräch heimlich abgehört wird? Wohlmeinende Seelsorger werden einem Medienhype ausgesetzt, den sie weder gewohnt sind noch wollen. Dies gleicht einer vorsätzlichen Seelenvergewaltigung und ich muss das SVT tadeln. Um die eigene "Theologie" zu vermarkten, gießt das schwedische TV obendrein unnötig Öl ins Feuer einer ohnehin schon viel zu polarisierten Diskussion. Schade.
Vier Dinge sollten wir lernen bzw. tun. Erstens zeigt der Fall, dass die Meinung der Christen offenbar immer noch wichtig genug ist, um mit ihr Einschaltquoten zu erzwingen. Das ist vielleicht ein positives Zeichen.
Zweitens sollten wir für Pastor Per und seine Kollegen beten. Sie werden wahrscheinlich erstmal nicht mehr in der Lage sein, sich unvoreingenommen einer Seelsorgesituation zu stellen. Stellt Euch nur vor, Ihr würdet von heute auf morgen völlig unwissend im Fernsehn landen und alle Welt redet über Euer Privatleben und was da so alles falsch läuft.
Drittens gebietet Jesus uns, unsere Feinde zu segnen und für sie zu beten. Betet bitte also für den Reporter A. F., welcher an dieser Produktion maßgeblich beteiligt war. Betet für seine Vorgesetzen, die Scheinklienten, Kameraleute, Budgetgeber. Gott kann mehr tun, als wir für möglich halten.
Viertens sollten wir den Seelsorgern zur Seite stehen und das SVT auffordern, die Sendung erst gar nicht auszustrahlen. Das wäre die weiseste Lösung für alle. Unter dieser E-Mailadresse kann der Programmleiter direkt angeschrieben werden. Das SVT spricht übrigens fließend deutsch. Als Referenz kann man z.B. folgenden Zeitungsbericht angeben: http://www.dagen.se/nyheter/sjalavardssamtal-var-en-svt-logn/.
Nun denn, das ist dann wohl die Welt, auf die wir uns in Zukunft immer mehr einstellen müssen...
Bei sämtlichen Seelsorgern hatte jeweils ein Mann um ein Gespräch gebeten, in welchem er um Seelsorge und Hilfe bat. Er kämpfe mit Homosexualität und möchte für sich beten lassen. Was die arglosen Seelsorger nicht wussten: Es handelte sich um einen Journalisten, und das Gespräch wurde heimlich aufgenommen. Bei einem anschließenden Kameraüberraschungsangriff wollte das SVT ein "Geständnis" erzwingen, dass der betreffende Seelsorger glaube "Homosexualität könne geheilt werden". In einer noch auszustrahlenden Sendung sollen die gutgläubigen Seelsorger nun landesweit und öffentlich an den Pranger gestellt werden.
Ich hatte schon vor einigen Tagen auf einem Blog darüber gelesen aber gehofft, dass es sich hier um einen Hoax handelt. Diese Woche wurde der Fall jedoch öffentlich und in diversen Tageszeitungen diskutiert.
Mich persönlich erinnert dieses Vorgehen deutlich mehr an Stasi- und Gestapomethoden als an gute Journalistik. Hier wird mittels arglistiger Täuschung das Beichtgeheimnis mit Füßen getreten, die Schweigepflicht verachtet, der Dienst am Nächsten angefeindet. Muss man in Zukunft jedesmal Sorge haben, das das Gespräch heimlich abgehört wird? Wohlmeinende Seelsorger werden einem Medienhype ausgesetzt, den sie weder gewohnt sind noch wollen. Dies gleicht einer vorsätzlichen Seelenvergewaltigung und ich muss das SVT tadeln. Um die eigene "Theologie" zu vermarkten, gießt das schwedische TV obendrein unnötig Öl ins Feuer einer ohnehin schon viel zu polarisierten Diskussion. Schade.
Vier Dinge sollten wir lernen bzw. tun. Erstens zeigt der Fall, dass die Meinung der Christen offenbar immer noch wichtig genug ist, um mit ihr Einschaltquoten zu erzwingen. Das ist vielleicht ein positives Zeichen.
Zweitens sollten wir für Pastor Per und seine Kollegen beten. Sie werden wahrscheinlich erstmal nicht mehr in der Lage sein, sich unvoreingenommen einer Seelsorgesituation zu stellen. Stellt Euch nur vor, Ihr würdet von heute auf morgen völlig unwissend im Fernsehn landen und alle Welt redet über Euer Privatleben und was da so alles falsch läuft.
Drittens gebietet Jesus uns, unsere Feinde zu segnen und für sie zu beten. Betet bitte also für den Reporter A. F., welcher an dieser Produktion maßgeblich beteiligt war. Betet für seine Vorgesetzen, die Scheinklienten, Kameraleute, Budgetgeber. Gott kann mehr tun, als wir für möglich halten.
Viertens sollten wir den Seelsorgern zur Seite stehen und das SVT auffordern, die Sendung erst gar nicht auszustrahlen. Das wäre die weiseste Lösung für alle. Unter dieser E-Mailadresse kann der Programmleiter direkt angeschrieben werden. Das SVT spricht übrigens fließend deutsch. Als Referenz kann man z.B. folgenden Zeitungsbericht angeben: http://www.dagen.se/nyheter/sjalavardssamtal-var-en-svt-logn/.
Nun denn, das ist dann wohl die Welt, auf die wir uns in Zukunft immer mehr einstellen müssen...
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