Manchmal wird man mit unerwartenen und unverdienten Segnungen regelrecht überschüttet. So ging es uns im Februar, als unsere ganze Familie auf eine wahrlich unverdiente Reise gehen durfte. Es begann damit, dass vor gut eineinhalb Jahren eine befreundete Familie aus der näheren Umgebung aus beruflichen Gründen nach Asien zog. Da die Zeit nicht reichte, ihr Haus zu verkaufen, baten sie uns, ob wir ihre rechtlichen Stellvertreter für den Verkauf des Hauses sein möchten. Das an sich ist ja schon ein enormer Freundschafts- und Vertrauensbeweis, und wir fühlten uns sehr geehrt. Nach rund 10 Monaten mit einem schwierigen Immobilienmarkt konnte das Haus dann allerdings verkauft werden. Und nun hat uns eben diese Familie in ihr neues Heim in Pattaya, Thailand, kommen lassen. Die Tickets kamen per E-Mail. Gut zwei Wochen konnten wir dem schwedischen Winterchaos entfliehen und Sommer pur genießen. Zwei Wochen lang waren wir zu Gast bei unseren Freunden, und es war eine fantastische Zeit, besser als ich es zu beschreiben wüsste. Ich war und bin außerdem der Meinung, dass ein Mensch durch eine einzige Reise mehr fürs Leben lernt als vielleicht sonst in einem ganzen Schulhalbjahr (das trifft nicht unbedingt für Pauschalreisen zu...). Das Erlebnis einer völlig anderen Kultur, einer völlig anderen Religion, einer völlig anderen Landschaft und eines völlig anderen Klimas prägt sich ein. Slums live zu sehen ist nicht zu vergleichen mit Slums im Fernsehen. Kanalgeruch riechen, schweißgebadet sein, wilde Hunde mit Stöcken vertreiben, die Haut eines Elefanten spüren, auf dem Markt handeln, solche und viele andere Dinge erlebt man in Mittel- und Nordeuropa selten. Für unsere Kinder war es deshalb eine ganz besonders wichtige Reise. Aber auch die Zeit mit unseren Freunden war etwas außergewöhnliches, ihre ausgesprochene Gastfreundschaft, Großzügigkeit, die Gespräche, das gemeinsame Bibellesen und beten. Wir bedanken uns alle fünf von ganzem Herzen für dieses spendable Geschenk, das uns für den Rest unseres ganzen Lebens begleiten wird. Sicherlich werde ich in nächster Zeit den ein oder anderen Eindruck aus Thailand auch hier auf dem Blog verarbeiten. Zunächst heißt es allerdings, sich wieder in den schwedischen Winter einzuleben, von 35°C auf -10°C umzustellen, die Welt in schwarz-weiß zu sehen (denn hier gibt es nicht halb so viele Farben wie in Thailand), und das ganz normale Leben weitergehen zu lassen. Eins hat sich seit Thailand aber geändert: Wir haben alle mehr Sonne im Herzen. Gott ist gut.
Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten ...
Kommentare
Freut mich zu hören/lesen, dass es euch gut gefallen hat! Reisen sind doch echt was gutes...
Gruß aus dem Bergischen