Direkt zum Hauptbereich

Gott will keine Abgesicherten

…sondern Ausgelieferte. Wir leben ja heute im Zeitalter der Absicherung. Es gibt nicht nur die Renten-, Kranken, und Sozialversicherung. Man könnte sein ganzes Geld in Versicherungen stecken, bis hin zur Handyversicherung oder Waschmaschinengarantieverlängerungsversicherung. So weit so gut. Nicht alles kann aber auch auf Gottes Reich übertragen werden, erst recht nicht, wenn man als Nachfolger Jesu leben will.
Gott sucht keine abgesicherten Leute. Er will solche, die bereit sind, sich ihm hinzugeben und auszuliefern. Er will solche, die ihm am allermeisten vertrauen. Gott ist sofort bereit, die ganze Verantwortung für unser Leben zu übernehmen, wenn wir uns ihm anvertrauen. Aber irgendwie widerstrebt einem das. Es gibt einen Satz, an dem man einfach prüfen kann, ob man ein Ausgelieferter an Jesus ist. Er lautet: „Herr Jesus, mach mit mir, was du willst!“ Hand aufs Herz: Das betet man nicht so einfach aus voller Überzeugung. Warum? Weil wir im Grunde nicht vollkommen davon überzeugt sind, dass Gott es immer gut meint mit uns. Selbst wenn es schwer ist. Ich merke, wie ich mich immer wieder neu entscheiden muss, Gott WIRKLICH zu vertrauen. Dass Seine Absichten liebevoll sind. Dass Er uns NICHT im Stich lässt. Manchmal vergesse ich, Gott wieder neu zu vertrauen. Dann bin ich zu beschäftigt, um das zu tun. Manchmal glaube ich, es sei nicht nötig, Gott immer wieder neu zu vertrauen. Alles läuft gerade so glatt. Und dann vergesse ich es auch schon wieder. Bis mich irgendein Hindernis wieder erinnert. Wie auch immer, jedes Mal, wenn ich vergesse, mich Gott neu auszuliefern, entsteht ein selbst verwalteter Lebensbereich. Und das kann ich mir in meinem Job nicht leisten. Es führt zu nichts, kein Mensch kann in meinem Leben Gott entdecken, mein Dienst hier wird so keine Frucht bringen. Manchmal muss ich mich buchstäblich hinknien und sagen: Tut mir leid Herr, dass ich Dich vergessen habe. Dass ich dachte, ich wisse und könne es besser als Du. Dass ich einer Versicherungspolice mehr vertraute als Dir. Und dann erinnere ich mich an Psalm 115,3: Unser Gott ist im Himmel; alles, was Ihm gefällt, tut Er.“ Er ist unsere Sicherheit.

Diese Gedanken wurden durch ein Buch inspiriert, das ich vor Jahren geschenkt bekam und seitdem auf meinem Nachtschrank liegt: „Glaube, der in die Beine geht.“ Immer wieder lese ich ein paar Zeilen abends vor dem Einschlafen oder morgens vor dem Aufstehen. Einige Gedanken, die mich immer wieder beschäftigen, möchte ich gerne hier in unserem Blog weitergeben.

* * *

God does not want protected ones, but committed ones. We live in times of all-round protection. We have pension schemes and health insurances. We could spend our whole money for insurances like mobile phone insurance. Or extensions of warranties. That’s ok actually. But we can’t transfer our desire for protection, fortification, and insurances to God’s kingdom. Even less, as we want to live as followers of Christ. He does not seek “safely insured” people. He seeks committed people. He wants those who trust Him. God is more than ready to take care of our entire life as we deliver ourselves to Him, as we entrust ourselves to Him completely. But for some reason that’s not as easy. There is a statement which can measure our level of commitment. Here it is: “Lord, do whatever you want with me!” Be honest: It’s not as easy to pray sincerely something like that, is it? Why? Because we’re not totally convinced of God’s love and good plans, His loving intentions in all He does, that He’ll never let us down. It’s harder to stay completely convinced of that as we go through hardships. I notice at myself how often I need to make a new decision to trust Him again. To reinforce my faith anew. Sometimes I’m just too busy to do so. Sometimes everything runs so smoothly so I think I don’t need to renew my faith. Until any obstacle that comes across reminds me. Each time I forget to reinforce and confirm my trust in Him I create an area of self government in my life. I can’t afford self governed areas in my life. It leads to nothing, nobody will see God acting in my life, my ministry won’t bear fruit. Sometimes I literally need to kneel down, saying sorry Lord I forgot you. Sorry I thought I knew it better than you, forgive for thinking I could do it better than you. Forgive for trusting an insurance policy more than you. Then I remember Ps 115,3: “Our God is in heaven. He does whatever pleases Him.” He is our security.

These thoughts are inspired by a book I received some years ago: “Faith that makes you get up and go” Ever since it’s on my bedside table and every now and then I take it and read some lines in the evening before I sleep or in the morning before I get up. I’d like to write about some of the thoughts which come repeatedly to my mind.

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Wow, Marcus. This was just great to read. So refreshing and encouraging. Thank you for those thoughts, friend.

Troy

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eine neue "Engelskala"?

Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten

Frankfurt kritisiert den Papst

Hört, hört, der Papst wird unbequem. Dass die FAZ gestern einen ansehnlichen Artikel mit ordentlicher Kritik zu inhaltlichen Aussagen des Papstes veröffentlicht, finde ich höchst interessant. Und es zeigt mir dreierlei. Erstens: Es wird gehört, was der Papst sagt. Und nicht nur das, es wird sogar ernstgenommen, denn in Mainhattan fühlt man sich ja ganz offenbar persönlich angesprochen. So sehr sogar, dass man meint, sich rechtfertigen zu müssen. Damit wird deutlich, dass Deutschland längst nicht so säkular ist, wie man vielleicht meint. In einem wirklich säkularen Land könnten Papst & Co. sich die Münder fusselig predigen und es erschiene in keiner einzigen weltlichen Zeitung. In solchen Ländern fragt man sich nach Lektüre der Presse, ob es überhaupt noch Religion auf der Welt gibt, außer den lebensgefährlichen Fanatikern freilich. Zweitens ist diese Diskussion ein winziges Symptom der riesigen, globalen Veränderungen, die derzeit auf unserem Planeten vor sich gehen. Ein an

Und wieder geht's ins Kloster...

Wie schon zweimal zuvor werde ich auch dieses Jahr an einer dreitägigen Schweigefreizeit teilnehmen. Die Stimme wird nur zum Beten der Stundengebete und zum Singen der Lieder gebraucht. An sonsten ist Stille und Hören auf Gottes Stimme angesagt. Nach den zwei sehr positiven Erfahrungen in den vergangenen zwei Jahren freue ich mich jetzt schon riesig auf Bjärka Säby bei Linköping unter Leitung des in Schweden allseits bekannten koptischen Pfingstlermönch Peter Halldorf. Am Sonntag komme ich wieder zurück.