Direkt zum Hauptbereich

1. Advent

Es ist nicht gerade ein typisch schwedischer Adventskranz, den wir dieses Jahr haben, da stehen die Kerzen nämlich oft in Reihe. Immerhin finden sich auf unserer Komposition Kiefernzweige mit echten Zapfen, Wachholderreisig mit echten Beeren und Rentierflechte, alles gestern Abend noch in stockfinsterer Nacht im angrenzenden Waldstück selbst zusammengesammelt. (Ole und ich waren in strömendem Regen mit Taschenlampe und Heckenschere bewaffnet. Bei der Gelegenheit haben doch glatt auch wieder frische Elchlosung entdeckt!) Und da es dieses Jahr keinen richtigen, echten 4. Advent gibt, haben wir auch unkonventionell auf die 4. Kerze verzichtet...

Der 1. Advent ist in Schweden offensichtlich der ultimative Kirchgangsonntag schlechthin, vielleicht wie Heilig Abend in Deutschland. Besondere Gottesdienste werden angeboten. Die Weihnachtszeit wird eingeläutet und das Weihnachtsgefühl "abgeholt". So wurde uns zumindest gesagt. Karen und die Jungs waren in unserer Partnergemeinde "Saronkyrkan" zum Gottesdienst. Ich war heute morgen aber mit meiner Tochter auf einer Tanzveranstaltung im Göteborger Vergnügungspark Liseberg. Ich bin ja schließlich nicht zum Kirchgang nach Schweden gezogen. Ich bin eingeladen worden, Svea interessiert sich für Tanz und ich wollte wissen, was da so abgeht. War zwar nicht adventlich, aber auch sehr interessant!


***

No, we have no typical Swedish Adventskranz (is there an English word for that at all?!). Anyhow, in our personal Advent-composition (which isn't German either this year!) you find pinewood branches, twigs of juniper with real berries and reindeer moss - or however you call it in English. Everything was adventure-like harvested yesterday in a pitch dark night with pouring rain. Fortunately Ole and I found it in the woods next to our backyard, being armed with torch and hedge shears. (And we found fresh moose droppings too! But we didn't take them to decorate the Adventskranz. What a pity! I get the idea only now!)

Anyway, 1st Advent is the most important Swedish church Sunday. Almost everybody goes, so we were told, to pick up Christmas feelings. Special services are offered everywhere. Karen and the boys went to a service of our partner-church (Saronkyrkan). Svea and I went to a dancing event at Liseberg, Gothenburgs huge amusement park (after all, I didn't move here to attend church services...). Wanted to see where people go if they don't go to church at this day. It wasn't Advent-like at all, but fun and really interesting, too!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eine neue "Engelskala"?

Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten ...

Kein Funken Kritik

Diese Woche wurde dann der Fernsehbeitrag ausgestrahlt, in dem Seelsorgegespräche von Pfarrern und Pastoren heimlich aufgenommen wurden. Ein Journalist hatte sich als Seelsorgesuchender ausgegeben und um Hilfe für seine homosexuelle Neigung gebeten. (Ich hatte hier darüber geschrieben.) Die Sendung wurde nun hochgelobt und es gab nicht den geringsten Funken Kritik an den angewandten Methoden. Das Medienmagazin Pro berichtet von ähnlichen Fällen in Deutschland, wo Journalisten sich an kompetente Seelsorger wenden und um "Heilung" von ihrer Neigung bitten doch hinterher völlig entrüstet und aufgebracht darüber berichten, dass sie tatsächlich Hilfe bekommen haben. (Ich weiß allerdings nicht, ob hier auch heimliche Aufnahmen gemacht wurden.) Ich halte das heimliche Aufnehmenbewusst vertraulicher Gesprächssituationen wirklich für unfair und journalistisch unbegründet. Doch was will man machen? Die Welt will hören, was sie hören will, das war schon immer so. All die guten Hilf...

Beginn einer wunderbaren Freundschaft

Wohin wird die Reise gehen? Langsam, ganz langsam entwickelte sich die Geschichte, die hier begann . Der Gedanke, Gemeinde für ihre Kollegen zu entwickeln, ließ sie nicht mehr los. Wir trafen uns unregelmäßig über ALT, wo in meinem Kurs alles begonnen hatte. Schnell wurde ihr allerdings klar, dass ALT gewöhnliche Pastoren für gewöhnliche Gemeinden ausbildet, sie aber einen ungewöhnlichen Neustart für ungewöhnliche Menschen anstrebt. Sie fühlte sich wenig vorbereitet und eher eingeengt. Deshalb drückte sie auf Pause legte die Ausbildung bis auf weiteres auf Eis. Obwohl wir uns nicht mehr über ALT sahen, verloren wir nicht den Kontakt. In unregelmäßigen Abständen telefonierten wir, besprachen Ideen. Ich traf einen Teil ihrer Freunde und Kollegen auf einem Philosophieabend in Stockholm. Und während ich mit diversesten Herausforderungen bei Communitas zu kämpfen hatte, wurde für sie immer klarer: Wir müssen eine ganze neue Arbeit starten, die exakt auf das Leben von Künstlern und Mus...