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Dänn Haach ash di blievt

Wow. Selbst mein Holländisch entwickelt sich. Beim Besuch des missionalen Kreativprojektes "Kleur" (Farben) sollte ich ein paar Worte an die Anwesenden richten, und bevor das Wort an mich gegeben wurde, hatte ich eine ganze Menge des gesagten Holländisch verstanden. Selbst habe ich aber dann doch lieber auf Englisch gesprochen. Kleur in Den Haag ist H2O erstaunlich ähnlich. Wüsste ich es nicht besser hielte ich sie für Zwillinge. Möge es wachsen und gedeihen!

Kleur Leiter Marcel erklärt uns was Kleur "is all about"
Eigentlich war es ja nur ein kurzer Studienbesuch. Mein ganzes Team trifft sich zweimal jährlich von Angesicht zu Angesicht in einer unserer Regionen. Diesmal war Benelux an der Reihe. Unsere sechs postmodernen Bischöfe samt Bischofin, Organisationsleiter und Sektretärin konklavten von Freitag bis Montag im Willibrorduskloster, mitten im historischen Zentrum Den Haags. Da lag es doch nahe, das nur 20 Minuten entfernte Kleurteam zu besuchen. Solche Besuche machen nämlich Mut, und Mut ist es, was Missionare am dringendsten und allermeisten brauchen. 

Ansonsten gab es sehr viel wichtiges zu besprechen. CA, pardon, CI alias Communitas International geht nämlich durch einen nicht unbedeutenden Veränderungsprozess. Ein neuer Nane ist da nur das Geringste. Ihr erinnert Euch vielleicht daran, wie schwierig das war, an sich selbst eine Gewohnheit abzulegen. Kein Fernsehn mehr gucken, täglich Sport treiben, weniger Zucker essen oder so. Da könnt ihr Euch vorstellen, wie schwer ein Pastor es hat, eine ganze Gemeinde zu ändern. Und eine ganze internationale Organisation zu verändern, puh, das erfordert Strategie, List, Köpfchen und Geduld. Vor allem aber eine gehörige Portion Heiligen Geist. 

Anstatt Strategien durchzukauen und sich dabei schlau zu fühlen, haben wir lieber konsequent den Epheserbrief durchgekaut. Jeden Tag ein bis drei Kapitel. Lesen, beten, reden, beten. Kurze Kaffepause, weil Koffein gut gegen Alzheimer ist, und dann kam es mehrmals vor, dass ich gerade das nächste Thema anreißen wollte, als jemand nur noch eben ganz kurz einer Frage stellen wollte. Diese Frage führte dann dazu, dass die Gruppe exakt das Thema besprach, über welches ich eigentlich reden wollte. Ohne dass ich überhaupt zu Wort kam, war das ganze Thema innerhalb einer halben Stunde zu meiner vollsten Zufriedenheit abgeschlossen. Gott hat manchmal einen interessanten Humor.

Baustelle: Wenn der Herr nicht das Haus baut...
Ich nehme an, dass Du, der du das hier liest, ebenfalls für unser Leitungstreffen in Den Haag gebetet hast und damit Gott zu diesen interessanten Manövern gebracht hast. Warum du gebetet hast? Na, weil du den letzten Gebetsclip gesehen und ernst genommen hast. Und damit weißt du auch, wohin der Flieger gehen wird, auf den ich gerade am Gate C15 am Flughafen Schiphol warte. Und damit rechne ich mit deinen fortlaufenden Gebeten für alles, was uns dort erwartet. Und dafür danke ich Dir. 

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Eine neue "Engelskala"?

Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten

Abschluss der Bergpredigt

Ein ganzes Jahr sind wir während unserer Sonntagstreffen "Impressions" durch die Bergspredigt gegangen, das Manifest des Reiches Gottes, der Fokuspunkt eines Objektives, an welchem die ganze sichtbare Wirklichkeit auf den Kopf gestellt wird, weil man einen Blick in Gottes Wirklichkeit erhaschen darf. Die Bergpredigt, welche all unsere menschlichen "Normalitäten" in Frage stellt; wo nicht Stars und Sternchen selig gepriesen werden sondern die, denen es dreckig geht; wo gefordert wird auch denen liebevolle Weihnachtsgeschenke zu machen, die uns an den Kragen wollen; wo gesagt wird, man möge einem Dieb doch bitte beim Raustragen helfen. Die Bergpredigt, welche uns die unerhörte Großzügigkeit Gottes vormalt, weil Er genau all das ist und tut. Die Bergpredigt, welche uns den menschlichen Egoismus schonlungslos vor Augen führt und uns unweigerlich spüren lässt, dass eben dieser gottverdammte Egoismus uns die Bergpredigt als gefühlte Unmöglichkeit erscheinen lässt.

Kein Funken Kritik

Diese Woche wurde dann der Fernsehbeitrag ausgestrahlt, in dem Seelsorgegespräche von Pfarrern und Pastoren heimlich aufgenommen wurden. Ein Journalist hatte sich als Seelsorgesuchender ausgegeben und um Hilfe für seine homosexuelle Neigung gebeten. (Ich hatte hier darüber geschrieben.) Die Sendung wurde nun hochgelobt und es gab nicht den geringsten Funken Kritik an den angewandten Methoden. Das Medienmagazin Pro berichtet von ähnlichen Fällen in Deutschland, wo Journalisten sich an kompetente Seelsorger wenden und um "Heilung" von ihrer Neigung bitten doch hinterher völlig entrüstet und aufgebracht darüber berichten, dass sie tatsächlich Hilfe bekommen haben. (Ich weiß allerdings nicht, ob hier auch heimliche Aufnahmen gemacht wurden.) Ich halte das heimliche Aufnehmenbewusst vertraulicher Gesprächssituationen wirklich für unfair und journalistisch unbegründet. Doch was will man machen? Die Welt will hören, was sie hören will, das war schon immer so. All die guten Hilf