Heute vor einer Woche wurde der neue Weltklimabericht veröffentlicht. Ein grellender Alarm, der uns aus jedem Schlummer reißen muss. Trotz düsterer Prognosen betonen die Klimatologen, dass eine Rettung noch zu schaffen sei, aber nur mit aller Kraft. "Wir unterschätzen die Macht des Individuums" meint Ole, Vertreter der nächsten Generation, in diesem Gastbeitrag.
Von Ole Fritsch
Ist es Dummheit? Ist es Egoismus? Ich frage mich, was uns hierher geführt hat. Oft genug und lange genug ist über jene schmerzliche, unumstößliche Wahrheit geredet worden - doch wir scheinen vergessen zu haben, wie man zuhört. Vielleicht öffnen sich unsere Ohren ja jetzt, wo der ”Final Call”, der allerletzte Aufruf kommt. Vielleicht ist die Erderwärmung ja doch nicht von den Chinesen erfunden worden, um die US-Konkurrenz außer Kraft zu setzen - wie manche Politiker uns glauben machen wollen.
Es ist leicht, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Deshalb wird es höchste Zeit, dass wir, jeder von uns, seine Verantwortung wahrnimmt, den Dreck wegzufegen, den wir uns alle eingebrockt haben. Und zwar bevor es zu spät ist.
Ich höre euch sagen:
”Warum ich?”
”Ich mach doch schon so viel!”
”Das bisschen, das ich tun kann, bringt doch eh nichts!”
”Ich will mein Steak aber nicht aufgeben!”
Viele gute Gründe, hinter denen wir uns verstecken, wenn Wissenschaftler und Klimatologen uns mit Tatsachen konfrontieren.
Ich weiß es. Ich verstehe es. Ich war ja selbst da. Es ist leicht, sich klein und unbedeutend zu fühlen, überwältigt von Angst und Hoffnungslosigkeit, ganz besonders, wenn wir hören, dass wir gerade die Lebensfähigkeit unseres Planeten verspielen, dass die letzte Schutzreling schon in nur 12 Jahren durchbrochen werden kann, dass dahinter der Abgrund liegt.
Doch bei alledem vergessen wir die Macht des Individuums.
WIR entscheiden schließlich, wo wir unser Geld ausgeben und das entscheidet, wo viele Firmen ihr Geld herbekommen. WIR setzen Kreuze auf Wahlzettel und das entscheidet, wer an die Macht kommt und welche Gesetze erlassen werden. Alles, was WIR wirklich tun müssen, ist unseren Egoismus überwinden und bessere Entscheidungen für die Schöpfung treffen - auch wenn das nicht immer ist, was wir uns am meisten wünschen.
Auf Communitas’ Jahreskonferenz Connect habe ich diesen Sommer einen Vortrag im TED-Talk-Format gehalten. Es ging um’s Essen - was wir wählen, auf unseren Teller zu legen, und wie so alltägliche Entscheidungen alles um uns herum beeinflussen. Wenn wir bei der Wahl unserer Mahlzeiten neue, aber feste Gewohnheiten schaffen, wäre das die Veränderung einer Alltäglichkeit, die die Macht hat, die drohende, globale Katastrophe zu bekämpfen. Der Vortrag richtet sich zwar an Christen, doch das Thema geht alle an.
Im Lichte des neuen Weltklimaberichts kann ich mich nur wiederholen. Wir müssen JETZT handeln. Mit ”wir” meine ich JEDEN, und mit ”jetzt” meine ich JETZT, nicht in zwei Stunden. Fang mit der nächsten Mahlzeit an. Hören wir auf, den Kopf in den Sand zu stecken. Wenn alle ZUSAMMEN daran arbeiten, werden unsere Kinder und Enkel vielleicht doch noch eine lebenswerte Welt erben und genießen können. Eine Welt voller Korallen, Regenwälder, Bienen und Eisbären.
Vielleicht.
Die Entscheidung liegt bei dir…
Weitere Links zu deutschen Nachrichten über den Weltklimabericht:
Süddeutsche Zeitung:
ZDF:
Von Ole Fritsch
Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Doch beim Universum bin ich mir noch nicht sicher.
- Albert Einstein
Als ich letzte Woche den links verlinkten Artikel des BBC las, wurde mir ziemlich übel. Wie kann es nur sein, dass wir uns ohne jedes Nachdenken blindlings in den Abgrund stürzen, doch nicht nur das, wir reißen auch noch alle unsere Nächsten mit?! Wann wurde mein Kindheitstraum, einmal selbst Kinder großzuziehen zu einem Alptraum voller Furcht, meine Kinder auf einen Todesstern zu setzen?Ist es Dummheit? Ist es Egoismus? Ich frage mich, was uns hierher geführt hat. Oft genug und lange genug ist über jene schmerzliche, unumstößliche Wahrheit geredet worden - doch wir scheinen vergessen zu haben, wie man zuhört. Vielleicht öffnen sich unsere Ohren ja jetzt, wo der ”Final Call”, der allerletzte Aufruf kommt. Vielleicht ist die Erderwärmung ja doch nicht von den Chinesen erfunden worden, um die US-Konkurrenz außer Kraft zu setzen - wie manche Politiker uns glauben machen wollen.
Es ist leicht, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Deshalb wird es höchste Zeit, dass wir, jeder von uns, seine Verantwortung wahrnimmt, den Dreck wegzufegen, den wir uns alle eingebrockt haben. Und zwar bevor es zu spät ist.
Ich höre euch sagen:
”Warum ich?”
”Ich mach doch schon so viel!”
”Das bisschen, das ich tun kann, bringt doch eh nichts!”
”Ich will mein Steak aber nicht aufgeben!”
Viele gute Gründe, hinter denen wir uns verstecken, wenn Wissenschaftler und Klimatologen uns mit Tatsachen konfrontieren.
Ich weiß es. Ich verstehe es. Ich war ja selbst da. Es ist leicht, sich klein und unbedeutend zu fühlen, überwältigt von Angst und Hoffnungslosigkeit, ganz besonders, wenn wir hören, dass wir gerade die Lebensfähigkeit unseres Planeten verspielen, dass die letzte Schutzreling schon in nur 12 Jahren durchbrochen werden kann, dass dahinter der Abgrund liegt.
Doch bei alledem vergessen wir die Macht des Individuums.
WIR entscheiden schließlich, wo wir unser Geld ausgeben und das entscheidet, wo viele Firmen ihr Geld herbekommen. WIR setzen Kreuze auf Wahlzettel und das entscheidet, wer an die Macht kommt und welche Gesetze erlassen werden. Alles, was WIR wirklich tun müssen, ist unseren Egoismus überwinden und bessere Entscheidungen für die Schöpfung treffen - auch wenn das nicht immer ist, was wir uns am meisten wünschen.
Auf Communitas’ Jahreskonferenz Connect habe ich diesen Sommer einen Vortrag im TED-Talk-Format gehalten. Es ging um’s Essen - was wir wählen, auf unseren Teller zu legen, und wie so alltägliche Entscheidungen alles um uns herum beeinflussen. Wenn wir bei der Wahl unserer Mahlzeiten neue, aber feste Gewohnheiten schaffen, wäre das die Veränderung einer Alltäglichkeit, die die Macht hat, die drohende, globale Katastrophe zu bekämpfen. Der Vortrag richtet sich zwar an Christen, doch das Thema geht alle an.
We are free to eat what we want. But are we supposed to?
Im Lichte des neuen Weltklimaberichts kann ich mich nur wiederholen. Wir müssen JETZT handeln. Mit ”wir” meine ich JEDEN, und mit ”jetzt” meine ich JETZT, nicht in zwei Stunden. Fang mit der nächsten Mahlzeit an. Hören wir auf, den Kopf in den Sand zu stecken. Wenn alle ZUSAMMEN daran arbeiten, werden unsere Kinder und Enkel vielleicht doch noch eine lebenswerte Welt erben und genießen können. Eine Welt voller Korallen, Regenwälder, Bienen und Eisbären.
Vielleicht.
Die Entscheidung liegt bei dir…
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Weitere Links zu deutschen Nachrichten über den Weltklimabericht:
Süddeutsche Zeitung:
ZDF:
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