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Die "Jahreslosung"* ist ein deutsches Phänomen. Wahrscheinlich hat man in deutschen Gemeinden bis heute schon so viel davon gehört, dass allen germanischen Christen die Jahreslosung 2013 schon längst wieder aus den Ohren heraushängt. Jenseits der Teutonen ist das anders. Erst vor wenigen Tagen erfuhr ich von der heurigen Losung. Hier, hoch im Norden, hörte ich noch keine Predigt zum Thema, las keine Andacht, nix. Völlig unbeleckt öffnete ich also den Hebräerbrief um Kapitel 13, Vers 14 zu suchen. Und was finde ich? Einen Abschnitt, der mein Herz zum Höherschlagen und den Blutdruck zum Steigen bringt. Ein missionaler Appell, wie er wohl kaum zu übertreffen ist:
Raus mit Euch, ihr Frommen! Was sitzt Ihr da in euren Tempelmauern? Poliert ihr Heiligenscheine? Oder wartet ihr immer noch, dass die Welt in euer feines Jerusalem kommt? Wisst ihr denn nicht, wo sich euer Meister befindet? Draußen ist er, wo sich das gefallene Leben abspielt, da, wo die Zerbrochenheit herrscht, der Frust, die Einsamkeit, die Suche nach Liebe und Anerkennung. Ihr haltet euch für Repräsentanten Gottes? Zu eurer Erinnerung: Euer Herr ist außerhalb der frommen Mauern, jenseits des religiösen Jerusalems und lässt sich dort von der Welt prügeln. Ihm nach! Raus mit Euch, ihr Frommen! Nennt ihr euch nicht seine Nachfolger? Dann folgt ihm! Dort draußen gibt es Knäste, Nackte, Hungrige, dort sind Geschlagene, Beraubte. Folgt ihm dahin, wo ihr wirklich gebraucht werdet!
Verschwendet nicht so viel Zeit dafür, es euch hier gemütlich zu machen, welcher Fond euch am meisten Gewinn bringt, welches Auto euch am besten gefällt. Gemütlich wird's erst später, im Neuen Jerusalem, wenn's keine gefallene Welt mehr geben wird, weder Sünde noch Sünder, die noch Hoffnung und Heilung brauchen. Dort wollen wir alle erst noch hinkommen, die Ziellinie überschreiten, den Marathon vollenden, und dann werden wir alle Zeit der Ewigkeit haben. Zeit zum Feiern, zum Ausruhen, zum Genießen. Dann können wir auch Zins und Zinseszins von unseren himmlischen Konten abheben, in welche wir heute durch großzügiges Geben und selbstloses Schenken einzahlen.
Doch bis dahin gilt: Raus mit Euch, ihr Frommen! Gewiss, es hat seinen Preis, sein Brot zu teilen und Gutes zu tun. Geben ist ein schmerzhaftes Opfer. Jedes Zeugnis kostet. Doch nur, wer Jesus auch mit seinem Körper nachfolgt, lobt Gott durch einen vernünftigen Gottesdienst. Worauf wartet ihr, ihr Frommen? Der Weg zum Neuen Jerusalem führt über die Schädelstätte. Eure Leiter kennen den Weg dorthin, ihnen geht nach. Abkürzungen gibt es keine. Raus mit Euch! Setzt Füße und Gesäße in Bewegung und folgt eurem Meister!**
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* ein jährlich ausgeloster Bibelvers als eine Art geistliches Motto für's Jahr
** ich habe zur Auslegung von Vers 14, der mir auf den ersten Blick etwas zusammenhangslos erschien, auch die benachbarten Verse aus Hebr 13 zu Rate gezogen.
Die "Jahreslosung"* ist ein deutsches Phänomen. Wahrscheinlich hat man in deutschen Gemeinden bis heute schon so viel davon gehört, dass allen germanischen Christen die Jahreslosung 2013 schon längst wieder aus den Ohren heraushängt. Jenseits der Teutonen ist das anders. Erst vor wenigen Tagen erfuhr ich von der heurigen Losung. Hier, hoch im Norden, hörte ich noch keine Predigt zum Thema, las keine Andacht, nix. Völlig unbeleckt öffnete ich also den Hebräerbrief um Kapitel 13, Vers 14 zu suchen. Und was finde ich? Einen Abschnitt, der mein Herz zum Höherschlagen und den Blutdruck zum Steigen bringt. Ein missionaler Appell, wie er wohl kaum zu übertreffen ist:
Raus mit Euch, ihr Frommen! Was sitzt Ihr da in euren Tempelmauern? Poliert ihr Heiligenscheine? Oder wartet ihr immer noch, dass die Welt in euer feines Jerusalem kommt? Wisst ihr denn nicht, wo sich euer Meister befindet? Draußen ist er, wo sich das gefallene Leben abspielt, da, wo die Zerbrochenheit herrscht, der Frust, die Einsamkeit, die Suche nach Liebe und Anerkennung. Ihr haltet euch für Repräsentanten Gottes? Zu eurer Erinnerung: Euer Herr ist außerhalb der frommen Mauern, jenseits des religiösen Jerusalems und lässt sich dort von der Welt prügeln. Ihm nach! Raus mit Euch, ihr Frommen! Nennt ihr euch nicht seine Nachfolger? Dann folgt ihm! Dort draußen gibt es Knäste, Nackte, Hungrige, dort sind Geschlagene, Beraubte. Folgt ihm dahin, wo ihr wirklich gebraucht werdet!
Verschwendet nicht so viel Zeit dafür, es euch hier gemütlich zu machen, welcher Fond euch am meisten Gewinn bringt, welches Auto euch am besten gefällt. Gemütlich wird's erst später, im Neuen Jerusalem, wenn's keine gefallene Welt mehr geben wird, weder Sünde noch Sünder, die noch Hoffnung und Heilung brauchen. Dort wollen wir alle erst noch hinkommen, die Ziellinie überschreiten, den Marathon vollenden, und dann werden wir alle Zeit der Ewigkeit haben. Zeit zum Feiern, zum Ausruhen, zum Genießen. Dann können wir auch Zins und Zinseszins von unseren himmlischen Konten abheben, in welche wir heute durch großzügiges Geben und selbstloses Schenken einzahlen.
Doch bis dahin gilt: Raus mit Euch, ihr Frommen! Gewiss, es hat seinen Preis, sein Brot zu teilen und Gutes zu tun. Geben ist ein schmerzhaftes Opfer. Jedes Zeugnis kostet. Doch nur, wer Jesus auch mit seinem Körper nachfolgt, lobt Gott durch einen vernünftigen Gottesdienst. Worauf wartet ihr, ihr Frommen? Der Weg zum Neuen Jerusalem führt über die Schädelstätte. Eure Leiter kennen den Weg dorthin, ihnen geht nach. Abkürzungen gibt es keine. Raus mit Euch! Setzt Füße und Gesäße in Bewegung und folgt eurem Meister!**
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* ein jährlich ausgeloster Bibelvers als eine Art geistliches Motto für's Jahr
** ich habe zur Auslegung von Vers 14, der mir auf den ersten Blick etwas zusammenhangslos erschien, auch die benachbarten Verse aus Hebr 13 zu Rate gezogen.
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