Manche Dinge sind einfach ungleich komplizierter im Ausland als im Heimatland. Zwei unserer Kinder brauchten einen neuen Pass. In Deutschland geht man also mit allen Dokumenten zum Einwohnermeldeamt, bezahlt seinen Obulus, hinterlässt sein Autogramm und fertig. Hier ist das nicht ganz so einfach. Seit der neue E-Pass raus ist, muss nämlich ein digitaler Fingerabdruck im Pass gespeichert werden, und dazu braucht es einen von deutschen Behörden authorisierten Fingerabdruckscanner. Dieses deutsche Gerät muss ähnlich kompliziert und aufwendig sein wie damals die Lesegeräte der deutschen LKW-Maut, entsprechend astronomisch teuer ist es, so teuer, dass es in ganz Schweden nur eins gibt, und das steht in der deutschen Botschaft zu Stockholm. (Die haben sogar zwei. Aber kein Konsulat kann oder will sich ein solch teures Spielzeug leisten. In Großbritannien ist es übrigens ähnlich, wie uns meine Schwägerin Kirsten aus Glasgow wissen ließ, dort steht es halt allein in London). Wenn man nun also Pässe für die Kinder braucht, so weiß man zwar, wo die Finger hochoffiziell fotografiert werden können, aber das Gesicht? Es stellt sich die Frage: Wo ich bekommt man ein nach deutschen Regeln anerkanntes biometriefähiges Passfoto? Die vielen kleingedruckten Regeln wie ein solches Foto zu sein und nicht zu sein hat kann kein schwedischer Fotograf lesen. Hat man endlich ein Foto bekommen, heißt es reisen. Auf nach Stockholm! Auf zum König... ach nein, nur zur Botschaft. Und alle dürfen mit! Der Passempfänger muss natürlich mit, in dem Fall Nils und Svea Nadia. Der Vater, der muss auch mit, der ist ja Erziehungsberechtigter. Und weil die Mama das ebenfalls ist, muss auch sie persönlich erscheinen um in Anwesenheit eines Botschaftsbeamten ihre Unterschrift zu leisten. Dazu muss sich fast die ganze Familie einen Tag frei nehmen. Am Montagmorgen sind wir also alle um 02.00Uhr aufgestanden und nach Stockholm gedüst. Um halb elf waren wir fertig an der Botschaft und düsten mit dem Auto zurück. Mal eben 1000km an einem Tag. Einfach so...
Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel " What's gone wrong with the harvest? " (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als " Engelskala " - was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat - gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben - so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt): (zum Vergrößern auf's Bild klicken) Man liest die Skala im Prinzip von unten ...
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