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Es werden Posts vom Juni, 2016 angezeigt.

Coaching

Ähem..., das war wohl ein Missverständnis. Wir meinten eigentlich nicht diese Art von Coach! Seit ich in meine Rolle als Regionalleiter Europa gekommen bin, versuche ich, Strukturen für Gemeindegründer zu schaffen, wo Kreativität gefördert wird, missional gedacht und gehandelt und gute Theologie nicht vernachlässigt wird. Als eine Art Aorta strebe ich ein gutes Coachingkonzept an, das internen wie externen Mitarbeitern ein gutes Wir-Gefühl vermittelt. Doch dann stellt sich immer wieder heraus, wie viel unsere Organisation in punkto kulturelle Vielfalt noch zu lernen hat. Unsere meisten Strukturen traditionell nordamerikanisch geprägt, und da ist viel Gutes dran, und dennoch passt es nicht wirklich in den europäischen Kontext. Außerdem ist die Annahme, dass sich Amerikaner und Europäer sich recht ähnlich sind, ein verflixtes Ding. Denn amerikanische und europäische Kultur ähneln sich nur auf den ersten Blick. Auf den zweiten und dritten ist's vorbei mit der Ähnlichkeit. Und d

Fromme Gedanken zum Brexit

Sie haben entschieden, die Briten. Obwohl ich immer eher EU-skeptisch war, bin ich nicht sicher, ob gestern die richtige Entscheidung getroffen wurde. Ich kenne viele Argumente gegen die EU, und viele sind wahr. Der gemeine EU-Bürger ist sich in der Regel gar nicht bewusst, was sich auf EU-Ebene hinter Brüsseler Vorhängen alles so zusammenbraut. Doch Politik ist wie Ethik. Meistens kann man nämlich nur zwischen schlecht und schlechter wählen. Wir leben in einer kranken, faulen Welt. Nur westlicher Wohlstand bildet sich ein, man könne grundsätzlich zwischen "gut" und "schlecht" wählen. Diese westliche Naivität wird immer dann besonders sichtbar, wenn sie sich in nichtwestliche Politik einmischt. In den Irak zum Beispiel vor vielen Jahren. Saddam Hussein wurde als "schlecht" angesehen und gemäß westlicher Wohlstandslogik lautete die propagierte Formel Saddam = schlecht = muss weg  => alles wird gut . Doch dann zeigte sich: Saddam war schlecht =>

Personaltage

Und noch 'ne Reise. Diesmal zur Bibelschule "Götabro". Dort waren drei ALT-Personaltage angesagt. Die Veränderungen in der frommen Landschaft schlagen sich auf allen Ebenen nieder. Auch in der Ausbildung. Vorbei die Zeiten, wo jede Denomination sich ihr eigenes Bibelseminar leisten konnte. Glücklich schätzen darf sich, wer diesen Luxus immer noch genießen darf. Oder vielleicht ist man ja auch gar nicht so glücklich. Vielleicht ist es ja gar nicht so gut, immer und immer nur im eigenen Saft zu braten und darauf auch noch stolz zu sein. ALT wurde vor fünf Jahren gestartet als ein kompliziertes Netzwerk aus verschiedensten Ausbildungstätten mit dem Ziel einer gemeinsamen, koordinierten Pastoren- und Leiterausbildung. Das hat sehr gut funktioniert. Und deshalb wird jetzt vereinfacht: Aus dem Netzwerk wird ein Trägerverein ALT gegründet, mit den Hauptdenominationen als tragenden Mitgliedern. Die stark akademisch arbeitende Örebro Theologische Hochschule (ÖTH) wird ebenfalls

Schwedenuntersuchung

Graf Zahl: Der Norweger Øyvind erklärt den Schweden seit 2001, wie es um ihre Gemeinden bestellt ist, Alle fünf Jahre kommt sie neu heraus, die Schwedenuntersuchung. Sie ist eine statistische Zusammenfassung aller Gemeinden mit freikirchlichen Strukturen und Theologien und beschreibt Zustände und Trends, halt alles, was mit Statistiken eben so möglich ist. Bei der letzten Aktualisierung im Jahre 2011 kam zum Beispiel heraus, dass es seit 10 Jahren pro Jahr 50 Gemeinden weniger gibt. Das heißt auf gut deutsch, bzw. gut schwedisch: Eine tote schwedische Gemeinde pro Woche. Die Hauptnachricht dieses Mal: Die Gemeinde schrumpft immer noch, aber nicht mehr ganz so schnell. Hauptgrund für den gebremsten Fall: Gemeindegründung - sowohl "klassische" Gemeindgründung als auch die Bildung neuer ethnischer Gemeinden. Gemeindegründung bringt nicht nur etwas in absoluten Zahlen, Gemeindegründung tritt auch alt gewordene alte Gemeinden freundlich aber spürbar in den bequemen Hint

Forge Schweden

Während der erste Forge Pionierkurs für Gemeindegründer in Europa, durchgeführt in Brüssel, seinem Ende entgegengeht, reift auch schon die erste Frucht heran: Forge Schweden, genauer gesagt Forge Stockholm. Dort werden wir ab Herbst den ersten Trainingskurs komplett in schwedisch anbieten. Der Verein wurde federführend von Mattias und Steph gegründet, und weil Forge und Communitas (vormals CA) so nahe zusammenarbeiten - ich selbst wirke auch im schwedischen Training mit - haben wir damit eine sehr gute Basis in Schweden. Ein großer Grund zur Freude!!! Das angestrebte Ziel ist, in allen Ländern länderspezifisch angepasste Kurse anbieten zu können. Denn, wie ihr im nächsten Blogpost sehen werdet, Gemeindegründung bewirkt etwas in Europa. Gleichzeitig wird der nächste Forge-Europa-Kurs vorbereitet. Ab Herbst wird ein weiterer, englischsprachiger Kurs in Den Haag angeboten. Nicht nur für Holländer. Für alle, die mehr über missionalen Gemeindebau wissen möchten.  

Hochzeit!

Wenn CA-Leute heiraten und sie nicht nur im selben Land sondern nur gute zwei Stunden entfernt leben wie ihr Europaleiter, na klar, dass man sich da sehen lässt. Herzlichen Glückwunsch, David und Christina!

Ende des Semesters

Einer meiner Abschlusstudenten hält eine Rede für die Festgemeinschaft.  Gewisse Routinen gibt es eben doch auch in meinem Leben. Zum Beispiel das Ende der Saison - oder eher des Semesters. Auch dieses Jahr durfte ich wieder ein paar Studenten ins Leben nach dem Studium entlassen - immer wieder ein festlicher und erhebender Augenblick. Doch bis es soweit ist, gibt es sehr viel Arbeit zu tun: Alle Aufgaben müssen erledigt und benotet werden. Dabei fällt mir nur ein sehr kleiner Teil zu, doch für mich ist es jedes Mal ein Berg, den es bis zur Deadline zu überwinden gilt. Doch ich hab's geschafft!

Schwerwatlos

Interessant zu merken, wenn das eigene Hirn, der Geist an seine Grenzen stößt. Das kommt bei mir nicht oft vor, doch jetzt war's soweit. Heimgekommen von einem extrem ausfüllenden Forge-Wochenende mit anschließendem Treffen mit unserem Serve the City-Leiter in Brüssel (die ganze CA-Serve the City Bewegung kommt aus Brüssel), gibt es kaum eine Minute zum echten Ausruhen zu Hause. Und obwohl ich dachte, dass ich doch noch gar nicht sooo alt bin, so wollen Körper und Geist nicht mehr immer so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Oder, wie mir gestern ein weiser Jogger sagte: " Du bist jung im Herzen geblieben, wenn dein Wille stärker ist als deine Muskeln und deine Muskeln stärker als die Gelenke und Bänder. " Über die nächsten Tage also ein paar Updates aus meinem aktuellen Leben... Studentfest: Wenn ein Kind in Schweden die Schule verlässt, gleicht das Ausmaß die Feierlichkeiten einer orientalischen Hochzeit. Wer mehr zum Studentfest unseres Sohnes sehen möchte, kann

Forge: Missionale Evangelisation

Im Zav-Center, OM's Quartier in Belgien, wurde fleißig "geforget." Das belgische OM-Zentrum liegt in fußläufiger Entfernung zum Brüsseler Airport. Es fühlt sich ein wenig komisch an, aus einem Weltflughafen herauszukommen, der obendrein erst kürzlich in allen Nachichten zu sehen war, und dann gemütlich mit seinem Köfferchen zum Ziel zu schlendern. Kein Bus, kein Zug, kein Taxi. Per pedes. Wie Jesus. Doch unnormal ist normal für Gemeindegründer. Wir passen in keine Kategorie und keine Schublade. Wie ein Perpetuum Mobile schafft jeder Kraft kostende Zug neue Energie für den nächsten Schlag. Uund weil jede Situation einzigartig ist, muss jede Bewegung von Grund auf neu erfunden werden. Man kann aus Erfahrungen lernen, und doch fängt man immer wieder von vorne an. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass Gemeindegründer sich kennen und austauschen. Voneinander lernen. Eine Gemeinschaft haben, wo man sich nicht ständig neu erklären muss, was in der Regel sowieso nie klappt